Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.XCVIII. Wunderseltzames Unge-Witter. ICh habe etliche mahl von einem vornehmen und gelehrten Manne/ der nunmehr in die sechs und sechtzig Jahr alt/ gehöret/ daß als er ein junger Student zu Tolosa gewesen/ er zweymal[unleserliches Material]uf das Pyreneische Gebürge spatziret wäre. Diese zweymahl hätte sich folgendes zugetragen: Auf einem sehr hohen und breiten Platz dieses Gebürges findet man eine Forme eines sehr alten Altars/ auf etlichen Steinen/ darein frembde und seltzame Character gegraben sind. Nicht weit von diesem Altar herüm funden sich beyde mal dieser Reisen Hirten und Bauren/ welche diesen Studenten/ und viel andere/ so wohl Studenten/ als andere Standes-Personen/ vermahneten und baten/ sie wolten doch bey Leibe nicht diesen Altar anrühren. Als sie gefraget worden/ warüm sie also davor bitteten? Antworteten sie: XCVIII. Wunderseltzames Unge-Witter. ICh habe etliche mahl von einem vornehmen und gelehrten Manne/ der nunmehr in die sechs und sechtzig Jahr alt/ gehöret/ daß als er ein junger Student zu Tolosa gewesen/ er zweymal[unleserliches Material]uf das Pyreneische Gebürge spatziret wäre. Diese zweymahl hätte sich folgendes zugetragen: Auf einem sehr hohen und breiten Platz dieses Gebürges findet man eine Forme eines sehr alten Altars/ auf etlichen Steinen/ darein frembde und seltzame Character gegraben sind. Nicht weit von diesem Altar herüm funden sich beyde mal dieser Reisen Hirten und Bauren/ welche diesen Studenten/ und viel andere/ so wohl Studenten/ als andere Standes-Personen/ vermahneten und baten/ sie wolten doch bey Leibe nicht diesen Altar anrühren. Als sie gefraget worden/ warüm sie also davor bitteten? Antworteten sie: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0579" n="555"/> <p>XCVIII.</p> <p>Wunderseltzames Unge-Witter.</p> <p>ICh habe etliche mahl von einem vornehmen und gelehrten Manne/ der nunmehr in die sechs und sechtzig Jahr alt/ gehöret/ daß als er ein junger Student zu Tolosa gewesen/ er zweymal<gap reason="illegible"/>uf das Pyreneische Gebürge spatziret wäre. Diese zweymahl hätte sich folgendes zugetragen:</p> <p>Auf einem sehr hohen und breiten Platz dieses Gebürges findet man eine Forme eines sehr alten Altars/ auf etlichen Steinen/ darein frembde und seltzame Character gegraben sind.</p> <p>Nicht weit von diesem Altar herüm funden sich beyde mal dieser Reisen Hirten und Bauren/ welche diesen Studenten/ und viel andere/ so wohl Studenten/ als andere Standes-Personen/ vermahneten und baten/ sie wolten doch bey Leibe nicht diesen Altar anrühren.</p> <p>Als sie gefraget worden/ warüm sie also davor bitteten? Antworteten sie: </p> </div> </body> </text> </TEI> [555/0579]
XCVIII.
Wunderseltzames Unge-Witter.
ICh habe etliche mahl von einem vornehmen und gelehrten Manne/ der nunmehr in die sechs und sechtzig Jahr alt/ gehöret/ daß als er ein junger Student zu Tolosa gewesen/ er zweymal_ uf das Pyreneische Gebürge spatziret wäre. Diese zweymahl hätte sich folgendes zugetragen:
Auf einem sehr hohen und breiten Platz dieses Gebürges findet man eine Forme eines sehr alten Altars/ auf etlichen Steinen/ darein frembde und seltzame Character gegraben sind.
Nicht weit von diesem Altar herüm funden sich beyde mal dieser Reisen Hirten und Bauren/ welche diesen Studenten/ und viel andere/ so wohl Studenten/ als andere Standes-Personen/ vermahneten und baten/ sie wolten doch bey Leibe nicht diesen Altar anrühren.
Als sie gefraget worden/ warüm sie also davor bitteten? Antworteten sie:
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