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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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gen/ und von guten Mitteln. Der Hausknecht/ ein ehrlicher und geschickter Mensch/ freyete ümb sie: Aber es ward ihm abgeschlagen/ weil er fremde/ arm/ und ein. Hausknecht wäre.

Nichts desto weniger/ weil er sich icherzeit treu erweiset/ befahl und vertrauete ihm der Haus. Herr das Haus/ als er nebenst seinem Weibe und Tochter ins Bad ziehen wolte.

Weil sie aussen waren/ komt ein Kaufman in diese Herberge: Daselbst ist er folgende Nacht von diesem Knecht erwürget worden: welcher thn in den Stall vergrub/ und des andern Tages sein Pferd und Gerähte verkaufte. Dieser Todschlag blieb verborgen.

Als der Wirth wieder aus dem Bade kam/ und meinete/ daß sein Diener wohl hätte Haus gehalten/ leibete er ihn noch mehr/ als zuvor.

Uber etliche Zeit hernach erdachte dieser: Mörder eine List. Er sehrieb Brieffe im Nahmen seiner verwandten Freunde/ als wenn sie ihm den Tod seines Vaters zu wissen thäten/ und ihm riehten/ daß er wieder solte nach Hause kommen.

Als er nun vom Marckte wieder kam/ zeigete er seinem Herrn die Brieffe/ nebenst achtzig Kronen: Und sagte darzu/ ob schon seine Freunde ihm gerahten/ daß er solte ein Pferd kauffen: Wolte er doch so grosse Unkosten nicht aufwenden: sondern er wolte sich zu Fusse aufmachen.

gen/ und von guten Mitteln. Der Hausknecht/ ein ehrlicher und geschickter Mensch/ freyete ümb sie: Aber es ward ihm abgeschlagen/ weil er fremde/ arm/ und ein. Hausknecht wäre.

Nichts desto weniger/ weil er sich icherzeit treu erweiset/ befahl und vertrauete ihm der Haus. Herr das Haus/ als er nebenst seinem Weibe und Tochter ins Bad ziehen wolte.

Weil sie aussen waren/ komt ein Kaufman in diese Herberge: Daselbst ist er folgende Nacht von diesem Knecht erwürget worden: welcher thn in den Stall vergrub/ und des andern Tages sein Pferd und Gerähte verkaufte. Dieser Todschlag blieb verborgen.

Als der Wirth wieder aus dem Bade kam/ und meinete/ daß sein Diener wohl hätte Haus gehalten/ leibete er ihn noch mehr/ als zuvor.

Uber etliche Zeit hernach erdachte dieser: Mörder eine List. Er sehrieb Brieffe im Nahmen seiner verwandten Freunde/ als wenn sie ihm den Tod seines Vaters zu wissen thäten/ und ihm riehten/ daß er wieder solte nach Hause kommen.

Als er nun vom Marckte wieder kam/ zeigete er seinem Herrn die Brieffe/ nebenst achtzig Kronen: Und sagte darzu/ ob schon seine Freunde ihm gerahten/ daß er solte ein Pferd kauffen: Wolte er doch so grosse Unkosten nicht aufwenden: sondern er wolte sich zu Fusse aufmachen.

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[37/0057] gen/ und von guten Mitteln. Der Hausknecht/ ein ehrlicher und geschickter Mensch/ freyete ümb sie: Aber es ward ihm abgeschlagen/ weil er fremde/ arm/ und ein. Hausknecht wäre. Nichts desto weniger/ weil er sich icherzeit treu erweiset/ befahl und vertrauete ihm der Haus. Herr das Haus/ als er nebenst seinem Weibe und Tochter ins Bad ziehen wolte. Weil sie aussen waren/ komt ein Kaufman in diese Herberge: Daselbst ist er folgende Nacht von diesem Knecht erwürget worden: welcher thn in den Stall vergrub/ und des andern Tages sein Pferd und Gerähte verkaufte. Dieser Todschlag blieb verborgen. Als der Wirth wieder aus dem Bade kam/ und meinete/ daß sein Diener wohl hätte Haus gehalten/ leibete er ihn noch mehr/ als zuvor. Uber etliche Zeit hernach erdachte dieser: Mörder eine List. Er sehrieb Brieffe im Nahmen seiner verwandten Freunde/ als wenn sie ihm den Tod seines Vaters zu wissen thäten/ und ihm riehten/ daß er wieder solte nach Hause kommen. Als er nun vom Marckte wieder kam/ zeigete er seinem Herrn die Brieffe/ nebenst achtzig Kronen: Und sagte darzu/ ob schon seine Freunde ihm gerahten/ daß er solte ein Pferd kauffen: Wolte er doch so grosse Unkosten nicht aufwenden: sondern er wolte sich zu Fusse aufmachen.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/57>, abgerufen am 23.11.2024.