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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Zügel sincken ließ. Als sie nun eines Abends den losen Mann/ in seiner Trunckenheit/ gleichsam begraben/ auf einer Banck sahe liegen/ und schnarchen/ setzte sie ein Faß unter/ fassete ein grosses Messer in ihre Hand/ und schnitte dem Unseeligen die Gurgel entzwey. Darauf wolte sie gern diese schreckliche und grausame execution verbergen/ und beschloß bey ihr/ sie wolte den Leichnam in Stücken hauen/ und dieselben des Nachts in den Wasserfluß werffen. Da fieng sie den grausamen Handel an/ und zertheilete den Leichnam in solche Stücke/ daß sie zu unterschiedenen mahlen kunte an den Fluß Rhodan tragen. Sie steckete diese Stücke alle in einen Sack / und sahe sich so wohl für/ daß man keinen Tropffen Blut im Hause verspüren kunte: Denn sie hatte lang auf diese Ubelthat gesonnen.

Als die sehr finstere Nacht war eingefallen/ trug sie die Stücken zu unterschiedenen mahlen an den Rhodan/ und da sie dieselben zusammen gebracht / steckte sie sie in einen Sack/ that auch einen grossen Stein hinein/ damit er alsbald solte

Zügel sincken ließ. Als sie nun eines Abends den losen Mann/ in seiner Trunckenheit/ gleichsam begraben/ auf einer Banck sahe liegen/ und schnarchen/ setzte sie ein Faß unter/ fassete ein grosses Messer in ihre Hand/ und schnitte dem Unseeligen die Gurgel entzwey. Darauf wolte sie gern diese schreckliche und grausame execution verbergen/ und beschloß bey ihr/ sie wolte den Leichnam in Stücken hauen/ und dieselben des Nachts in den Wasserfluß werffen. Da fieng sie den grausamen Handel an/ und zertheilete den Leichnam in solche Stücke/ daß sie zu unterschiedenen mahlen kunte an den Fluß Rhodan tragen. Sie steckete diese Stücke alle in einen Sack / und sahe sich so wohl für/ daß man keinen Tropffen Blut im Hause verspüren kunte: Denn sie hatte lang auf diese Ubelthat gesonnen.

Als die sehr finstere Nacht war eingefallen/ trug sie die Stücken zu unterschiedenen mahlen an den Rhodan/ und da sie dieselben zusammen gebracht / steckte sie sie in einen Sack/ that auch einen grossen Stein hinein/ damit er alsbald solte

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[532/0556] Zügel sincken ließ. Als sie nun eines Abends den losen Mann/ in seiner Trunckenheit/ gleichsam begraben/ auf einer Banck sahe liegen/ und schnarchen/ setzte sie ein Faß unter/ fassete ein grosses Messer in ihre Hand/ und schnitte dem Unseeligen die Gurgel entzwey. Darauf wolte sie gern diese schreckliche und grausame execution verbergen/ und beschloß bey ihr/ sie wolte den Leichnam in Stücken hauen/ und dieselben des Nachts in den Wasserfluß werffen. Da fieng sie den grausamen Handel an/ und zertheilete den Leichnam in solche Stücke/ daß sie zu unterschiedenen mahlen kunte an den Fluß Rhodan tragen. Sie steckete diese Stücke alle in einen Sack / und sahe sich so wohl für/ daß man keinen Tropffen Blut im Hause verspüren kunte: Denn sie hatte lang auf diese Ubelthat gesonnen. Als die sehr finstere Nacht war eingefallen/ trug sie die Stücken zu unterschiedenen mahlen an den Rhodan/ und da sie dieselben zusammen gebracht / steckte sie sie in einen Sack/ that auch einen grossen Stein hinein/ damit er alsbald solte

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/556>, abgerufen am 22.11.2024.