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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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an ihr zu trösten/ und zu sorgen haben / daß ihr kein Leid widerfahre.

Clorisande komt auch zu ihr/ und wil sie über dem Tode des Lucidamor/ seines Freundes/ trösten: Aber sie bekomt nur mehr Bekümmernüß und Hertzenleid/ also daß der arme Vater sampt einem frommen Geistlichen gnug mit ihr zu thun haben/ daß sie nur ein wenig ihr Klägen und Heulen mässiget/ und ihr vornimt / nun hinfüro in einem Kloster ihr Leben zuzubringen.

Da sie aber damit ümbgehet/ sihe/ da begiebt sich ein Fall/ der sie darvon abhält.

Denn da Clorisande bey sich bedachte/ es möchte seine mörderische That durch den Diener/ Nahmens Maubrun/ so den Lucidamor erschossen hatte/ offenbahr werden: So giebt er deswegen gegen einem seiner Laggeyen/ dem er wohl trauen durffte / vor/ wie daß ihm Maubrun was zu leid gethan habe/ und er ihn dannenhero gern vom Brodt haben wolte/ wann er ihn dann wolte ümbbringen/ so solte er dafür hundert Kronen zur Ver-

an ihr zu trösten/ und zu sorgen haben / daß ihr kein Leid widerfahre.

Clorisande komt auch zu ihr/ und wil sie über dem Tode des Lucidamor/ seines Freundes/ trösten: Aber sie bekomt nur mehr Bekümmernüß und Hertzenleid/ also daß der arme Vater sampt einem from̃en Geistlichen gnug mit ihr zu thun haben/ daß sie nur ein wenig ihr Klägen und Heulen mässiget/ und ihr vornimt / nun hinfüro in einem Kloster ihr Leben zuzubringen.

Da sie aber damit ümbgehet/ sihe/ da begiebt sich ein Fall/ der sie darvon abhält.

Denn da Clorisande bey sich bedachte/ es möchte seine mörderische That durch den Diener/ Nahmens Maubrun/ so den Lucidamor erschossen hatte/ offenbahr werden: So giebt er deswegen gegen einem seiner Laggeyen/ dem er wohl trauen durffte / vor/ wie daß ihm Maubrun was zu leid gethan habe/ und er ihn dannenhero gern vom Brodt haben wolte/ wann er ihn dann wolte ümbbringen/ so solte er dafür hundert Kronen zur Ver-

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[478/0502] an ihr zu trösten/ und zu sorgen haben / daß ihr kein Leid widerfahre. Clorisande komt auch zu ihr/ und wil sie über dem Tode des Lucidamor/ seines Freundes/ trösten: Aber sie bekomt nur mehr Bekümmernüß und Hertzenleid/ also daß der arme Vater sampt einem from̃en Geistlichen gnug mit ihr zu thun haben/ daß sie nur ein wenig ihr Klägen und Heulen mässiget/ und ihr vornimt / nun hinfüro in einem Kloster ihr Leben zuzubringen. Da sie aber damit ümbgehet/ sihe/ da begiebt sich ein Fall/ der sie darvon abhält. Denn da Clorisande bey sich bedachte/ es möchte seine mörderische That durch den Diener/ Nahmens Maubrun/ so den Lucidamor erschossen hatte/ offenbahr werden: So giebt er deswegen gegen einem seiner Laggeyen/ dem er wohl trauen durffte / vor/ wie daß ihm Maubrun was zu leid gethan habe/ und er ihn dannenhero gern vom Brodt haben wolte/ wann er ihn dann wolte ümbbringen/ so solte er dafür hundert Kronen zur Ver-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/502>, abgerufen am 25.06.2024.