Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.let ihn lassen herbringen: Denn ob es gleich vier und zwantzig Jahr sind/ daß ich denselben euch verehret habe/ so wil ich ihn doch noch gar wohl kennen. Der Hertzog ließ ihrer etwa ein Dutzend herbringen: Als der Gefangene sie fleissig beschauet/ sagte er: Meiner ist nicht unter diesen. Da befahl der Hertzog/ man solte die andern alle bringen. Als er nun seinen sahe in den Händen des/ der sie brachte: Sehet/ sagte er / sehet mein Hertzog/ das ist das Schwerd/ welches ich euch verehret/ als ich in Africam geschiffet. Darauf wendete er sich zu der Hertzogin/ und nach dem er erzehlet/ was etwa heimliches zwischen ihnen wäre vorgangen/ als er zu Calis von ihr Abschied genommen/ sagete er ferner: Ich gedencke/ daß ich euch ein Kleinod verehrete / habet ihr dasselbe noch? Die Hertzogin sagte: Ja sie hätte ein Kleinod/ welches ihr damals der König Don Sebastian verehret: Zeiget es mir/ sagete der Gefangene/ ich wil es wohl let ihn lassen herbringen: Denn ob es gleich vier und zwantzig Jahr sind/ daß ich denselben euch verehret habe/ so wil ich ihn doch noch gar wohl kennen. Der Hertzog ließ ihrer etwa ein Dutzend herbringen: Als der Gefangene sie fleissig beschauet/ sagte er: Meiner ist nicht unter diesen. Da befahl der Hertzog/ man solte die andern alle bringen. Als er nun seinen sahe in den Händen des/ der sie brachte: Sehet/ sagte er / sehet mein Hertzog/ das ist das Schwerd/ welches ich euch verehret/ als ich in Africam geschiffet. Darauf wendete er sich zu der Hertzogin/ und nach dem er erzehlet/ was etwa heimliches zwischen ihnen wäre vorgangen/ als er zu Calis von ihr Abschied genommen/ sagete er ferner: Ich gedencke/ daß ich euch ein Kleinod verehrete / habet ihr dasselbe noch? Die Hertzogin sagte: Ja sie hätte ein Kleinod/ welches ihr damals der König Don Sebastian verehret: Zeiget es mir/ sagete der Gefangene/ ich wil es wohl <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0477" n="453"/> let ihn lassen herbringen: Denn ob es gleich vier und zwantzig Jahr sind/ daß ich denselben euch verehret habe/ so wil ich ihn doch noch gar wohl kennen.</p> <p>Der Hertzog ließ ihrer etwa ein Dutzend herbringen: Als der Gefangene sie fleissig beschauet/ sagte er: Meiner ist nicht unter diesen.</p> <p>Da befahl der Hertzog/ man solte die andern alle bringen.</p> <p>Als er nun seinen sahe in den Händen des/ der sie brachte: Sehet/ sagte er / sehet mein Hertzog/ das ist das Schwerd/ welches ich euch verehret/ als ich in Africam geschiffet.</p> <p>Darauf wendete er sich zu der Hertzogin/ und nach dem er erzehlet/ was etwa heimliches zwischen ihnen wäre vorgangen/ als er zu Calis von ihr Abschied genommen/ sagete er ferner: Ich gedencke/ daß ich euch ein Kleinod verehrete / habet ihr dasselbe noch?</p> <p>Die Hertzogin sagte: Ja sie hätte ein Kleinod/ welches ihr damals der König Don Sebastian verehret: Zeiget es mir/ sagete der Gefangene/ ich wil es wohl </p> </div> </body> </text> </TEI> [453/0477]
let ihn lassen herbringen: Denn ob es gleich vier und zwantzig Jahr sind/ daß ich denselben euch verehret habe/ so wil ich ihn doch noch gar wohl kennen.
Der Hertzog ließ ihrer etwa ein Dutzend herbringen: Als der Gefangene sie fleissig beschauet/ sagte er: Meiner ist nicht unter diesen.
Da befahl der Hertzog/ man solte die andern alle bringen.
Als er nun seinen sahe in den Händen des/ der sie brachte: Sehet/ sagte er / sehet mein Hertzog/ das ist das Schwerd/ welches ich euch verehret/ als ich in Africam geschiffet.
Darauf wendete er sich zu der Hertzogin/ und nach dem er erzehlet/ was etwa heimliches zwischen ihnen wäre vorgangen/ als er zu Calis von ihr Abschied genommen/ sagete er ferner: Ich gedencke/ daß ich euch ein Kleinod verehrete / habet ihr dasselbe noch?
Die Hertzogin sagte: Ja sie hätte ein Kleinod/ welches ihr damals der König Don Sebastian verehret: Zeiget es mir/ sagete der Gefangene/ ich wil es wohl
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