Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

gehalten/ als hernachmals/ da sein Sohn ihm in der Regierung nachfolgete: Derselbe hielte ihn fest verschlossen / und mit doppelter Wache: Dennoch ließ er ihn an den Sonn- und Festtagen heraus gehen/ daß er in einer Capelle imSchlosse mochte Messe hören/ daselbst lebete er in stetem Gebet und Fasten.

Alle Freytage und Sonnabend fastete er bey Brodt und Wasser: Also hielte er es auch bißweilen an den andern Tagen/ als an Montagen und Mitwochen.

Er gieng oft zum Sacrament/ beichtete und communicirete sehr oft: Und wärender Fastenzeit aß er nur Kräuter und Hilsenfrüchte.

Den 17. Tage des Aprilen Anno 1602. ward ihm von dem Vice-Re (Königlichen Stadthalter) anbefohlen/ er solte zur Stunde Antwort von sich geben: Ob man gleich seine Sachen niemals vorgenommen/ als des vierdten Tages durch den General Auditeur/ davon oben gemeldet. Er antwortete/ dieses wäre nicht der rechte Weg/ den man mit ihm solte vornehmen/ ihn zu verhören und zu ver-

gehalten/ als hernachmals/ da sein Sohn ihm in der Regierung nachfolgete: Derselbe hielte ihn fest verschlossen / und mit doppelter Wache: Dennoch ließ er ihn an den Sonn- und Festtagen heraus gehen/ daß er in einer Capelle imSchlosse mochte Messe hören/ daselbst lebete er in stetem Gebet und Fasten.

Alle Freytage und Sonnabend fastete er bey Brodt und Wasser: Also hielte er es auch bißweilen an den andern Tagen/ als an Montagen und Mitwochen.

Er gieng oft zum Sacrament/ beichtete und communicirete sehr oft: Und wärender Fastenzeit aß er nur Kräuter und Hilsenfrüchte.

Den 17. Tage des Aprilen Anno 1602. ward ihm von dem Vice-Re (Königlichen Stadthalter) anbefohlen/ er solte zur Stunde Antwort von sich geben: Ob man gleich seine Sachen niemals vorgenommen/ als des vierdten Tages durch den General Auditeur/ davon oben gemeldet. Er antwortete/ dieses wäre nicht der rechte Weg/ den man mit ihm solte vornehmen/ ihn zu verhören und zu ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0471" n="447"/>
gehalten/ als hernachmals/ da sein                      Sohn ihm in der Regierung nachfolgete: Derselbe hielte ihn fest verschlossen /                      und mit doppelter Wache: Dennoch ließ er ihn an den Sonn- und Festtagen heraus                      gehen/ daß er in einer Capelle imSchlosse mochte Messe hören/ daselbst lebete                      er in stetem Gebet und Fasten.</p>
        <p>Alle Freytage und Sonnabend fastete er bey Brodt und Wasser: Also hielte er es                      auch bißweilen an den andern Tagen/ als an Montagen und Mitwochen.</p>
        <p>Er gieng oft zum Sacrament/ beichtete und communicirete sehr oft: Und wärender                      Fastenzeit aß er nur Kräuter und Hilsenfrüchte.</p>
        <p>Den 17. Tage des Aprilen Anno 1602. ward ihm von dem Vice-Re (Königlichen                      Stadthalter) anbefohlen/ er solte zur Stunde Antwort von sich geben: Ob man                      gleich seine Sachen niemals vorgenommen/ als des vierdten Tages durch den                      General Auditeur/ davon oben gemeldet. Er antwortete/ dieses wäre nicht der                      rechte Weg/ den man mit ihm solte vornehmen/ ihn zu verhören und zu ver-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[447/0471] gehalten/ als hernachmals/ da sein Sohn ihm in der Regierung nachfolgete: Derselbe hielte ihn fest verschlossen / und mit doppelter Wache: Dennoch ließ er ihn an den Sonn- und Festtagen heraus gehen/ daß er in einer Capelle imSchlosse mochte Messe hören/ daselbst lebete er in stetem Gebet und Fasten. Alle Freytage und Sonnabend fastete er bey Brodt und Wasser: Also hielte er es auch bißweilen an den andern Tagen/ als an Montagen und Mitwochen. Er gieng oft zum Sacrament/ beichtete und communicirete sehr oft: Und wärender Fastenzeit aß er nur Kräuter und Hilsenfrüchte. Den 17. Tage des Aprilen Anno 1602. ward ihm von dem Vice-Re (Königlichen Stadthalter) anbefohlen/ er solte zur Stunde Antwort von sich geben: Ob man gleich seine Sachen niemals vorgenommen/ als des vierdten Tages durch den General Auditeur/ davon oben gemeldet. Er antwortete/ dieses wäre nicht der rechte Weg/ den man mit ihm solte vornehmen/ ihn zu verhören und zu ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/471
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/471>, abgerufen am 08.07.2024.