Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

Da er aber hernach sahe/ daß sie ihn nur aus Vorwitz frageten: Wolte er damals nicht mehr antworten/ sondern ersuchte sie bittlichen/ daß sie ihn den Portugisen/ und andern Frembden/ die ihn kenneten/ wolten vor Augen stellen: Und wenn er ein Lügner erfunden würde/ solten sie ihn hinrichten.

Er aber blieb beständig darauf/ daß er der rechte König von Portugal wäre: Und unter so viel mächtigen Potentaten der Christenheit/ hätte er sich zu keinem wollen wenden/ als zu ihrer Signoria/ daß sie über der Warheit seines Standes urtheilen solten.

Die Venetianer/ die mit niemanden in bösen Handel stecken wolten/ liessen durch einen Herrn dem Doctor Sampajo und den andern Portugisen/ die wegen seiner Loßlassung anhielten/ sagen: Sie solten hinziehen/ und ein Zeugnüß der warhen Merck-Mahle des Königes Sebastiani hohlen/ und ohne dasselbe solten sie ihn nicht zu Gesichte bekommen: Sintemal alle Portugisen so hefftig gerne von den Castilianern wolten frey

Da er aber hernach sahe/ daß sie ihn nur aus Vorwitz frageten: Wolte er damals nicht mehr antworten/ sondern ersuchte sie bittlichen/ daß sie ihn den Portugisen/ und andern Frembden/ die ihn kenneten/ wolten vor Augen stellen: Und wenn er ein Lügner erfunden würde/ solten sie ihn hinrichten.

Er aber blieb beständig darauf/ daß er der rechte König von Portugal wäre: Uñ unter so viel mächtigen Potentaten der Christenheit/ hätte er sich zu keinem wollen wenden/ als zu ihrer Signoria/ daß sie über der Warheit seines Standes urtheilen solten.

Die Venetianer/ die mit niemanden in bösen Handel stecken wolten/ liessen durch einen Herrn dem Doctor Sampajo und den andern Portugisen/ die wegen seiner Loßlassung anhielten/ sagen: Sie solten hinziehen/ und ein Zeugnüß der warhen Merck-Mahle des Königes Sebastiani hohlen/ und ohne dasselbe solten sie ihn nicht zu Gesichte bekommen: Sintemal alle Portugisen so hefftig gerne von den Castilianern wolten frey

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0458" n="434"/>
        <p>Da er aber hernach sahe/ daß sie ihn nur aus Vorwitz frageten: Wolte er damals                      nicht mehr antworten/ sondern ersuchte sie bittlichen/ daß sie ihn den                      Portugisen/ und andern Frembden/ die ihn kenneten/ wolten vor Augen stellen:                      Und wenn er ein Lügner erfunden würde/ solten sie ihn hinrichten.</p>
        <p>Er aber blieb beständig darauf/ daß er der rechte König von Portugal wäre:                      Un&#x0303; unter so viel mächtigen Potentaten der Christenheit/ hätte er sich                      zu keinem wollen wenden/ als zu ihrer Signoria/ daß sie über der Warheit                      seines Standes urtheilen solten.</p>
        <p>Die Venetianer/ die mit niemanden in bösen Handel stecken wolten/ liessen durch                      einen Herrn dem Doctor Sampajo und den andern Portugisen/ die wegen seiner                      Loßlassung anhielten/ sagen: Sie solten hinziehen/ und ein Zeugnüß der warhen                      Merck-Mahle des Königes Sebastiani hohlen/ und ohne dasselbe solten sie ihn                      nicht zu Gesichte bekommen: Sintemal alle Portugisen so hefftig gerne von den                      Castilianern wolten frey
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[434/0458] Da er aber hernach sahe/ daß sie ihn nur aus Vorwitz frageten: Wolte er damals nicht mehr antworten/ sondern ersuchte sie bittlichen/ daß sie ihn den Portugisen/ und andern Frembden/ die ihn kenneten/ wolten vor Augen stellen: Und wenn er ein Lügner erfunden würde/ solten sie ihn hinrichten. Er aber blieb beständig darauf/ daß er der rechte König von Portugal wäre: Uñ unter so viel mächtigen Potentaten der Christenheit/ hätte er sich zu keinem wollen wenden/ als zu ihrer Signoria/ daß sie über der Warheit seines Standes urtheilen solten. Die Venetianer/ die mit niemanden in bösen Handel stecken wolten/ liessen durch einen Herrn dem Doctor Sampajo und den andern Portugisen/ die wegen seiner Loßlassung anhielten/ sagen: Sie solten hinziehen/ und ein Zeugnüß der warhen Merck-Mahle des Königes Sebastiani hohlen/ und ohne dasselbe solten sie ihn nicht zu Gesichte bekommen: Sintemal alle Portugisen so hefftig gerne von den Castilianern wolten frey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/458
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/458>, abgerufen am 22.11.2024.