Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.den: Deswegen sie sageten/ es wäre entweder der König Don Sebastian/ oder ein Teuffel. Pfaphon ist gehalten worden vor einen Gott bey den Comoedien-Schreibern von den Vogeln: Und vor einen Betrieger durch das Urtheil der Menschen. Die Verständigen haben diesen gehalten vor einen Landbetrieger/ die Unwissenden vor einen Zäuberer/ die Einfältigen vor einen König. Er ist als ein falscher Betrieger auf die Galeren verdammet worden. Ich würde mich hefftig verwundern/ warüm die Straffe nicht zum Tode gewesen / wenn ich nicht wüste/ daß der Tod/ welchem man das schrecklichste unter allen schrecklichen dingen nennet/ nur eine augenblickliche Bewegung ist: Und daß kein Tod so beschaffen/ als dieser/ wenn man nemlich die straffe des Todes ohne Sterben empfindet/ und bey welchem die Schiffleute die Menschen unbarmhertziger als die Hunde tractiren. Es ist so eine verhaste Straffe/ daß sie die freyen Menschen zu Sclaven ma- den: Deswegen sie sageten/ es wäre entweder der König Don Sebastian/ oder ein Teuffel. Pfaphon ist gehalten worden vor einen Gott bey den Comoedien-Schreibern von den Vogeln: Und vor einen Betrieger durch das Urtheil der Menschen. Die Verständigen haben diesen gehalten vor einen Landbetrieger/ die Unwissenden vor einen Zäuberer/ die Einfältigen vor einen König. Er ist als ein falscher Betrieger auf die Galeren verdammet worden. Ich würde mich hefftig verwundern/ warüm die Straffe nicht zum Tode gewesen / wenn ich nicht wüste/ daß der Tod/ welchem man das schrecklichste unter allen schrecklichen dingen nennet/ nur eine augenblickliche Bewegung ist: Und daß kein Tod so beschaffen/ als dieser/ wenn man nemlich die straffe des Todes ohne Sterben empfindet/ und bey welchem die Schiffleute die Menschen unbarmhertziger als die Hunde tractiren. Es ist so eine verhaste Straffe/ daß sie die freyen Menschen zu Sclaven ma- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0449" n="425"/> den: Deswegen sie sageten/ es wäre entweder der König Don Sebastian/ oder ein Teuffel.</p> <p>Pfaphon ist gehalten worden vor einen Gott bey den Comoedien-Schreibern von den Vogeln: Und vor einen Betrieger durch das Urtheil der Menschen.</p> <p>Die Verständigen haben diesen gehalten vor einen Landbetrieger/ die Unwissenden vor einen Zäuberer/ die Einfältigen vor einen König.</p> <p>Er ist als ein falscher Betrieger auf die Galeren verdammet worden.</p> <p>Ich würde mich hefftig verwundern/ warüm die Straffe nicht zum Tode gewesen / wenn ich nicht wüste/ daß der Tod/ welchem man das schrecklichste unter allen schrecklichen dingen nennet/ nur eine augenblickliche Bewegung ist: Und daß kein Tod so beschaffen/ als dieser/ wenn man nemlich die straffe des Todes ohne Sterben empfindet/ und bey welchem die Schiffleute die Menschen unbarmhertziger als die Hunde tractiren.</p> <p>Es ist so eine verhaste Straffe/ daß sie die freyen Menschen zu Sclaven ma- </p> </div> </body> </text> </TEI> [425/0449]
den: Deswegen sie sageten/ es wäre entweder der König Don Sebastian/ oder ein Teuffel.
Pfaphon ist gehalten worden vor einen Gott bey den Comoedien-Schreibern von den Vogeln: Und vor einen Betrieger durch das Urtheil der Menschen.
Die Verständigen haben diesen gehalten vor einen Landbetrieger/ die Unwissenden vor einen Zäuberer/ die Einfältigen vor einen König.
Er ist als ein falscher Betrieger auf die Galeren verdammet worden.
Ich würde mich hefftig verwundern/ warüm die Straffe nicht zum Tode gewesen / wenn ich nicht wüste/ daß der Tod/ welchem man das schrecklichste unter allen schrecklichen dingen nennet/ nur eine augenblickliche Bewegung ist: Und daß kein Tod so beschaffen/ als dieser/ wenn man nemlich die straffe des Todes ohne Sterben empfindet/ und bey welchem die Schiffleute die Menschen unbarmhertziger als die Hunde tractiren.
Es ist so eine verhaste Straffe/ daß sie die freyen Menschen zu Sclaven ma-
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