Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXVII.

Hexen-Sabbath.

EBen dieser Autor erzehlet ferner/ es habe sich Anno 1535. zugetragen/ daß sich ein Mägdlein im Hertzothum Spoletto von einer alten Hexen habe zu ihrem Sabbath führen lassen.

Als sie nun erschrack/ da sie eine solche Compagnie sahe/ fieng sie an zu schreyen: Hilf GOtt/ was ist das? Sie hatte nicht so geschwinde da Wort ausgesprochen: Als alles verschwand.

Des Morgens ist die arme Tochter von einem Bauren gefunden worden/ welchem sie diese Geschichte erzehlete: Derselbe schickte sie wieder in ihr Land: Daselbst verklagte sie die Hexin/ die wurde lebendig verbrennet.

XXXVIII.

Einladung vor das Jüngste Gericht ist schrecklich und gefährlich.

ZU unserer Zeit hatte ein vornehmer Mann/ mit dem Zunahmen Gontier/ in dem Parlament zu Paris eine sehr wichtige Rechtsache/ die war so wohl in den Rechten fundiret/ daß alle gelehrte und verständige Leute ihn versicherten / erwürde gewinnen. Deswegen wolte er sie gern zu Ende bringen.

XXXVII.

Hexen-Sabbath.

EBen dieser Autor erzehlet ferner/ es habe sich Anno 1535. zugetragen/ daß sich ein Mägdlein im Hertzothum Spoletto von einer alten Hexen habe zu ihrem Sabbath führen lassen.

Als sie nun erschrack/ da sie eine solche Compagnie sahe/ fieng sie an zu schreyen: Hilf GOtt/ was ist das? Sie hatte nicht so geschwinde da Wort ausgesprochen: Als alles verschwand.

Des Morgens ist die arme Tochter von einem Bauren gefunden worden/ welchem sie diese Geschichte erzehlete: Derselbe schickte sie wieder in ihr Land: Daselbst verklagte sie die Hexin/ die wurde lebendig verbrennet.

XXXVIII.

Einladung vor das Jüngste Gericht ist schrecklich und gefährlich.

ZU unserer Zeit hatte ein vornehmer Mann/ mit dem Zunahmen Gontier/ in dem Parlament zu Paris eine sehr wichtige Rechtsache/ die war so wohl in den Rechten fundiret/ daß alle gelehrte und verständige Leute ihn versicherten / erwürde gewinnen. Deswegen wolte er sie gern zu Ende bringen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0421" n="397"/>
        <p>XXXVII.</p>
        <p>Hexen-Sabbath.</p>
        <p>EBen dieser Autor erzehlet ferner/ es habe sich Anno 1535. zugetragen/ daß sich ein Mägdlein im Hertzothum Spoletto von einer alten Hexen habe zu ihrem Sabbath führen lassen.</p>
        <p>Als sie nun erschrack/ da sie eine solche Compagnie sahe/ fieng sie an zu                      schreyen: Hilf GOtt/ was ist das? Sie hatte nicht so geschwinde da Wort                      ausgesprochen: Als alles verschwand.</p>
        <p>Des Morgens ist die arme Tochter von einem Bauren gefunden worden/ welchem sie                      diese Geschichte erzehlete: Derselbe schickte sie wieder in ihr Land: Daselbst                      verklagte sie die Hexin/ die wurde lebendig verbrennet.</p>
        <p>XXXVIII.</p>
        <p>Einladung vor das Jüngste Gericht ist schrecklich und gefährlich.</p>
        <p>ZU unserer Zeit hatte ein vornehmer Mann/ mit dem Zunahmen Gontier/ in dem                      Parlament zu Paris eine sehr wichtige Rechtsache/ die war so wohl in den                      Rechten fundiret/ daß alle gelehrte und verständige Leute ihn versicherten /                      erwürde gewinnen. Deswegen wolte er sie gern zu Ende bringen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0421] XXXVII. Hexen-Sabbath. EBen dieser Autor erzehlet ferner/ es habe sich Anno 1535. zugetragen/ daß sich ein Mägdlein im Hertzothum Spoletto von einer alten Hexen habe zu ihrem Sabbath führen lassen. Als sie nun erschrack/ da sie eine solche Compagnie sahe/ fieng sie an zu schreyen: Hilf GOtt/ was ist das? Sie hatte nicht so geschwinde da Wort ausgesprochen: Als alles verschwand. Des Morgens ist die arme Tochter von einem Bauren gefunden worden/ welchem sie diese Geschichte erzehlete: Derselbe schickte sie wieder in ihr Land: Daselbst verklagte sie die Hexin/ die wurde lebendig verbrennet. XXXVIII. Einladung vor das Jüngste Gericht ist schrecklich und gefährlich. ZU unserer Zeit hatte ein vornehmer Mann/ mit dem Zunahmen Gontier/ in dem Parlament zu Paris eine sehr wichtige Rechtsache/ die war so wohl in den Rechten fundiret/ daß alle gelehrte und verständige Leute ihn versicherten / erwürde gewinnen. Deswegen wolte er sie gern zu Ende bringen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/421
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/421>, abgerufen am 15.06.2024.