Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.seinem Hause kommen: Dieselbe schwuren / ohne allen Vorbewust des Verlauffs/ und bezeugeten/ daß der Chevalieur wahr redete: Und daß er diese gantze Zeit über mehr denn funftzig Meil weges abwesend gewesen wäre. Die Damoiselle verwunderte sich über die Massen über dieser Aussage/ und fieng an sich zu erinnern etlicher particularitäten und sonderlicher Begebnüssen bey vergangenem Handel/ und besan sich geschwinde/ daß kein sterblicher Mensch dieselben hätte verrichten können: Sie ward darauf in dem Gemühte erleuchtet / und erkante/ daß es des Satans Betrügerey wäre. Dieserwegen als der rechte Chevalieur Abschied genommen/ fieng sie an zu betrachten den Ursprung des Betruges: Verfluchte ihre närrische böse Begierden: Demütigte sich bey sich selber: Und nahm ihr vor ferner nicht an das heyrathen zu gedencken: Sondern begab sich in ein Kloster/ und brachte daselbst ihre übrige Lebenszeit zu. Antonius de Torquemada en la 3. journee de son Hexaem. seinem Hause kommen: Dieselbe schwuren / ohne allen Vorbewust des Verlauffs/ und bezeugeten/ daß der Chevalieur wahr redete: Und daß er diese gantze Zeit über mehr denn funftzig Meil weges abwesend gewesen wäre. Die Damoiselle verwunderte sich über die Massen über dieser Aussage/ und fieng an sich zu erinnern etlicher particularitäten und sonderlicher Begebnüssen bey vergangenem Handel/ und besan sich geschwinde/ daß kein sterblicher Mensch dieselben hätte verrichten können: Sie ward darauf in dem Gemühte erleuchtet / und erkante/ daß es des Satans Betrügerey wäre. Dieserwegen als der rechte Chevalieur Abschied genommen/ fieng sie an zu betrachten den Ursprung des Betruges: Verfluchte ihre närrische böse Begierden: Demütigte sich bey sich selber: Und nahm ihr vor ferner nicht an das heyrathen zu gedencken: Sondern begab sich in ein Kloster/ und brachte daselbst ihre übrige Lebenszeit zu. Antonius de Torquemada en la 3. journee de son Hexaëm. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0406" n="382"/> seinem Hause kommen: Dieselbe schwuren / ohne allen Vorbewust des Verlauffs/ und bezeugeten/ daß der Chevalieur wahr redete: Und daß er diese gantze Zeit über mehr denn funftzig Meil weges abwesend gewesen wäre.</p> <p>Die Damoiselle verwunderte sich über die Massen über dieser Aussage/ und fieng an sich zu erinnern etlicher particularitäten und sonderlicher Begebnüssen bey vergangenem Handel/ und besan sich geschwinde/ daß kein sterblicher Mensch dieselben hätte verrichten können: Sie ward darauf in dem Gemühte erleuchtet / und erkante/ daß es des Satans Betrügerey wäre.</p> <p>Dieserwegen als der rechte Chevalieur Abschied genommen/ fieng sie an zu betrachten den Ursprung des Betruges: Verfluchte ihre närrische böse Begierden: Demütigte sich bey sich selber: Und nahm ihr vor ferner nicht an das heyrathen zu gedencken: Sondern begab sich in ein Kloster/ und brachte daselbst ihre übrige Lebenszeit zu. Antonius de Torquemada en la 3. journee de son Hexaëm.</p> </div> </body> </text> </TEI> [382/0406]
seinem Hause kommen: Dieselbe schwuren / ohne allen Vorbewust des Verlauffs/ und bezeugeten/ daß der Chevalieur wahr redete: Und daß er diese gantze Zeit über mehr denn funftzig Meil weges abwesend gewesen wäre.
Die Damoiselle verwunderte sich über die Massen über dieser Aussage/ und fieng an sich zu erinnern etlicher particularitäten und sonderlicher Begebnüssen bey vergangenem Handel/ und besan sich geschwinde/ daß kein sterblicher Mensch dieselben hätte verrichten können: Sie ward darauf in dem Gemühte erleuchtet / und erkante/ daß es des Satans Betrügerey wäre.
Dieserwegen als der rechte Chevalieur Abschied genommen/ fieng sie an zu betrachten den Ursprung des Betruges: Verfluchte ihre närrische böse Begierden: Demütigte sich bey sich selber: Und nahm ihr vor ferner nicht an das heyrathen zu gedencken: Sondern begab sich in ein Kloster/ und brachte daselbst ihre übrige Lebenszeit zu. Antonius de Torquemada en la 3. journee de son Hexaëm.
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