Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

und sagte zum Gespenste: Ihr sehet wohl / daß mir das Licht ist aus gangen: Ich wil ein anders anzünden: So ihr mir hier warten wollet/ wil ich alsbald wieder kommen.

Er lieff zum Herde/ zündete das Licht wieder an/ kam zur Treppen/ da fand er das Gespenste noch/ und gieng ihm nach.

Als sie über den Hof gegangen/ kamen sie in einen grossen Garten/ mitten darinnen war ein Brunn: Darüber besorgete sich Ajola/ das Gespenste möchte ihm Schaden zufügen: Darüm blieb er stehen.

Aber das Gespenste wandte sich ümb/ und gab ihm ein Zeichen/ er solte fortgehen biß an einen andern Ohrt des Gartens: Und als sie dahin kamen/ verschwand alsbald das Gespenste.

Als nun Ajola allein da stunde/ ruffte er dem Gespenste wieder zu rück/ und betheurete/ daß er nicht wüste/ was er ihm thun solte/ das in seinem Vermögen wäre: Und verzog ein wenig.

Als das Gespenste sich nicht mehr sehen liesse/ kam der Spanier wieder in sei-

und sagte zum Gespenste: Ihr sehet wohl / daß mir das Licht ist aus gangen: Ich wil ein anders anzünden: So ihr mir hier warten wollet/ wil ich alsbald wieder kommen.

Er lieff zum Herde/ zündete das Licht wieder an/ kam zur Treppen/ da fand er das Gespenste noch/ und gieng ihm nach.

Als sie über den Hof gegangen/ kamen sie in einen grossen Garten/ mitten darinnen war ein Brunn: Darüber besorgete sich Ajola/ das Gespenste möchte ihm Schaden zufügen: Darüm blieb er stehen.

Aber das Gespenste wandte sich ümb/ und gab ihm ein Zeichen/ er solte fortgehen biß an einen andern Ohrt des Gartens: Und als sie dahin kamen/ verschwand alsbald das Gespenste.

Als nun Ajola allein da stunde/ ruffte er dem Gespenste wieder zu rück/ und betheurete/ daß er nicht wüste/ was er ihm thun solte/ das in seinem Vermögen wäre: Und verzog ein wenig.

Als das Gespenste sich nicht mehr sehen liesse/ kam der Spanier wieder in sei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0375" n="351"/>
und sagte zum Gespenste: Ihr sehet wohl                     / daß mir das Licht ist aus gangen: Ich wil ein anders anzünden: So ihr mir hier                      warten wollet/ wil ich alsbald wieder kommen.</p>
        <p>Er lieff zum Herde/ zündete das Licht wieder an/ kam zur Treppen/ da fand er                      das Gespenste noch/ und gieng ihm nach.</p>
        <p>Als sie über den Hof gegangen/ kamen sie in einen grossen Garten/ mitten                      darinnen war ein Brunn: Darüber besorgete sich Ajola/ das Gespenste möchte ihm                      Schaden zufügen: Darüm blieb er stehen.</p>
        <p>Aber das Gespenste wandte sich ümb/ und gab ihm ein Zeichen/ er solte fortgehen                      biß an einen andern Ohrt des Gartens: Und als sie dahin kamen/ verschwand                      alsbald das Gespenste.</p>
        <p>Als nun Ajola allein da stunde/ ruffte er dem Gespenste wieder zu rück/ und                      betheurete/ daß er nicht wüste/ was er ihm thun solte/ das in seinem Vermögen                      wäre: Und verzog ein wenig.</p>
        <p>Als das Gespenste sich nicht mehr sehen liesse/ kam der Spanier wieder in sei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[351/0375] und sagte zum Gespenste: Ihr sehet wohl / daß mir das Licht ist aus gangen: Ich wil ein anders anzünden: So ihr mir hier warten wollet/ wil ich alsbald wieder kommen. Er lieff zum Herde/ zündete das Licht wieder an/ kam zur Treppen/ da fand er das Gespenste noch/ und gieng ihm nach. Als sie über den Hof gegangen/ kamen sie in einen grossen Garten/ mitten darinnen war ein Brunn: Darüber besorgete sich Ajola/ das Gespenste möchte ihm Schaden zufügen: Darüm blieb er stehen. Aber das Gespenste wandte sich ümb/ und gab ihm ein Zeichen/ er solte fortgehen biß an einen andern Ohrt des Gartens: Und als sie dahin kamen/ verschwand alsbald das Gespenste. Als nun Ajola allein da stunde/ ruffte er dem Gespenste wieder zu rück/ und betheurete/ daß er nicht wüste/ was er ihm thun solte/ das in seinem Vermögen wäre: Und verzog ein wenig. Als das Gespenste sich nicht mehr sehen liesse/ kam der Spanier wieder in sei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/375
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/375>, abgerufen am 16.06.2024.