Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.gegeben/ Sie hätte es heimlich mit den Feinden ihres Fürstens gehalten: Und dieserwegen ward sie auf die Folter gespannet. Derselbe Mann hatte hefftige Pein an seinem gantzen Leibe von dem Zipperlein. Nach dem er nun hart gezogen worden/ hat man ihn endlich loß gelassen: Da ist er von seinem Podagra gantz heil worden/ befand sich hernach wohl auf/ und hat noch viel Jahr nach seiner Erlösung aus dem Gefängnüß gelebet. Ibid. XCVIII. EIn viertzigjähriger Mann/ der das Zipperlein hatte/ ward durch Urtheil und Recht verurtheilet/ daß er solte enthäuptet werden: Als er nun auf halben Wege zur Richtstatt war/ und am wenigsten darauf gedachte/ bekam er die fröliche Post/ der Fürst hätte ihm Gnade erzeiget. Dieses stärckete ihn dermassen/ daß er von Freuden gantz verneuert ward/ fieng an auf sein Haus zuzulauffen: Daselbst lebete er noch viel Jahr/ und fühlete keine Zipperleins-Beschwerung mehr. Extracts des Obferv. Chirurg. de M. G. Fabri sect. 29. du i. livre. gegeben/ Sie hätte es heimlich mit den Feinden ihres Fürstens gehalten: Und dieserwegen ward sie auf die Folter gespannet. Derselbe Mann hatte hefftige Pein an seinem gantzen Leibe von dem Zipperlein. Nach dem er nun hart gezogen worden/ hat man ihn endlich loß gelassen: Da ist er von seinem Podagra gantz heil worden/ befand sich hernach wohl auf/ und hat noch viel Jahr nach seiner Erlösung aus dem Gefängnüß gelebet. Ibid. XCVIII. EIn viertzigjähriger Mann/ der das Zipperlein hatte/ ward durch Urtheil und Recht verurtheilet/ daß er solte enthäuptet werden: Als er nun auf halben Wege zur Richtstatt war/ und am wenigsten darauf gedachte/ bekam er die fröliche Post/ der Fürst hätte ihm Gnade erzeiget. Dieses stärckete ihn dermassen/ daß er von Freuden gantz verneuert ward/ fieng an auf sein Haus zuzulauffen: Daselbst lebete er noch viel Jahr/ und fühlete keine Zipperleins-Beschwerung mehr. Extracts des Obferv. Chirurg. de M. G. Fabri sect. 29. du i. livre. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0321" n="299"/> gegeben/ Sie hätte es heimlich mit den Feinden ihres Fürstens gehalten: Und dieserwegen ward sie auf die Folter gespannet. Derselbe Mann hatte hefftige Pein an seinem gantzen Leibe von dem Zipperlein. Nach dem er nun hart gezogen worden/ hat man ihn endlich loß gelassen: Da ist er von seinem Podagra gantz heil worden/ befand sich hernach wohl auf/ und hat noch viel Jahr nach seiner Erlösung aus dem Gefängnüß gelebet. Ibid.</p> <p>XCVIII.</p> <p>EIn viertzigjähriger Mann/ der das Zipperlein hatte/ ward durch Urtheil und Recht verurtheilet/ daß er solte enthäuptet werden: Als er nun auf halben Wege zur Richtstatt war/ und am wenigsten darauf gedachte/ bekam er die fröliche Post/ der Fürst hätte ihm Gnade erzeiget. Dieses stärckete ihn dermassen/ daß er von Freuden gantz verneuert ward/ fieng an auf sein Haus zuzulauffen: Daselbst lebete er noch viel Jahr/ und fühlete keine Zipperleins-Beschwerung mehr. Extracts des Obferv. Chirurg. de M. G. Fabri sect. 29. du i. livre.</p> </div> </body> </text> </TEI> [299/0321]
gegeben/ Sie hätte es heimlich mit den Feinden ihres Fürstens gehalten: Und dieserwegen ward sie auf die Folter gespannet. Derselbe Mann hatte hefftige Pein an seinem gantzen Leibe von dem Zipperlein. Nach dem er nun hart gezogen worden/ hat man ihn endlich loß gelassen: Da ist er von seinem Podagra gantz heil worden/ befand sich hernach wohl auf/ und hat noch viel Jahr nach seiner Erlösung aus dem Gefängnüß gelebet. Ibid.
XCVIII.
EIn viertzigjähriger Mann/ der das Zipperlein hatte/ ward durch Urtheil und Recht verurtheilet/ daß er solte enthäuptet werden: Als er nun auf halben Wege zur Richtstatt war/ und am wenigsten darauf gedachte/ bekam er die fröliche Post/ der Fürst hätte ihm Gnade erzeiget. Dieses stärckete ihn dermassen/ daß er von Freuden gantz verneuert ward/ fieng an auf sein Haus zuzulauffen: Daselbst lebete er noch viel Jahr/ und fühlete keine Zipperleins-Beschwerung mehr. Extracts des Obferv. Chirurg. de M. G. Fabri sect. 29. du i. livre.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/321>, abgerufen am 23.06.2024. |