Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Das ist: 1. Die Mutter spricht zur 2. Tochter: Liebe Tochter sage 3. deiner Tochter/ daß sie 4. ihrer Tochter anzeige/ es weine 5. ihrer Tochter 6. Töchterlein. LXXVIII. Erstattung der Natur. DIe Vorsorge/ welche der Schöpffer aller Dinge der Natur mitgetheilet hat/ ist wunderlich. Denn dieselbe bereitet und giebet durch tägliche Gewonheit eine solche Stärcke und Hülffe den Thieren/ welche etwa krumme/ mangelhafte/ oder schwache Gliedmassen haben/ oder welche derselben gäntzlich mangeln/ oder welche dieselben zwar haben/ und doch mehr/ als ihnen vorgeschrieben/ thun: Daß man könne sagen/ die Vollkommenheit eines Thieres bestehe nicht etwa im Unterscheid der Gliedmassen/ sondern in dem steten Gebrauch derselben. Das ist: 1. Die Mutter spricht zur 2. Tochter: Liebe Tochter sage 3. deiner Tochter/ daß sie 4. ihrer Tochter anzeige/ es weine 5. ihrer Tochter 6. Töchterlein. LXXVIII. Erstattung der Natur. DIe Vorsorge/ welche der Schöpffer aller Dinge der Natur mitgetheilet hat/ ist wunderlich. Denn dieselbe bereitet und giebet durch tägliche Gewonheit eine solche Stärcke und Hülffe den Thieren/ welche etwa krumme/ mangelhafte/ oder schwache Gliedmassen haben/ oder welche derselben gäntzlich mangeln/ oder welche dieselben zwar haben/ und doch mehr/ als ihnen vorgeschrieben/ thun: Daß man könne sagen/ die Vollkommenheit eines Thieres bestehe nicht etwa im Unterscheid der Gliedmassen/ sondern in dem steten Gebrauch derselben. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0295" n="273"/> <p>Das ist:</p> <p>1. Die Mutter spricht zur 2. Tochter: Liebe Tochter sage 3. deiner Tochter/ daß sie 4. ihrer Tochter anzeige/ es weine 5. ihrer Tochter 6. Töchterlein.</p> <p>LXXVIII.</p> <p>Erstattung der Natur.</p> <p>DIe Vorsorge/ welche der Schöpffer aller Dinge der Natur mitgetheilet hat/ ist wunderlich. Denn dieselbe bereitet und giebet durch tägliche Gewonheit eine solche Stärcke und Hülffe den Thieren/ welche etwa krumme/ mangelhafte/ oder schwache Gliedmassen haben/ oder welche derselben gäntzlich mangeln/ oder welche dieselben zwar haben/ und doch mehr/ als ihnen vorgeschrieben/ thun: Daß man könne sagen/ die Vollkommenheit eines Thieres bestehe nicht etwa im Unterscheid der Gliedmassen/ sondern in dem steten Gebrauch derselben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [273/0295]
Das ist:
1. Die Mutter spricht zur 2. Tochter: Liebe Tochter sage 3. deiner Tochter/ daß sie 4. ihrer Tochter anzeige/ es weine 5. ihrer Tochter 6. Töchterlein.
LXXVIII.
Erstattung der Natur.
DIe Vorsorge/ welche der Schöpffer aller Dinge der Natur mitgetheilet hat/ ist wunderlich. Denn dieselbe bereitet und giebet durch tägliche Gewonheit eine solche Stärcke und Hülffe den Thieren/ welche etwa krumme/ mangelhafte/ oder schwache Gliedmassen haben/ oder welche derselben gäntzlich mangeln/ oder welche dieselben zwar haben/ und doch mehr/ als ihnen vorgeschrieben/ thun: Daß man könne sagen/ die Vollkommenheit eines Thieres bestehe nicht etwa im Unterscheid der Gliedmassen/ sondern in dem steten Gebrauch derselben.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/295>, abgerufen am 18.06.2024. |