Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.was gessen oder getruncken/ sein Leben zu erhalten: Gab allezeit für/ er wäre todt/ und die Todten essen nichts. Endlich ward er so schwach/ daß man von einem Tag zum andern alle Stunden sich seines Endes versahe. Aber durch Mittel eines seiner Verwandten/ der sich vor todt zu ihm in seine Kammer ließ tragen/ kam er wieder zu sich/ und ist von seiner Einbildung entlediget worden. Louys Guyon au 2. liv. de ses diverses lesons chap. 25. LXXVI. Einer bildet ihm ein/ er hätte nur ein Bein. EIn Junger Geselle/ von gutem Adelichem Geschlechte/ in Ober Lymosin/ einer Landschaft in Franckreich gelegen/ spürete/ daß ein wildes Schwein nahe bey seiner Behausung sich aufhielte: Dieserwegen gieng er mit etlichen Knechten seines Vaters hinaus/ und hatte eine was gessen oder getruncken/ sein Leben zu erhalten: Gab allezeit für/ er wäre todt/ und die Todten essen nichts. Endlich ward er so schwach/ daß man von einem Tag zum andern alle Stunden sich seines Endes versahe. Aber durch Mittel eines seiner Verwandten/ der sich vor todt zu ihm in seine Kammer ließ tragen/ kam er wieder zu sich/ und ist von seiner Einbildung entlediget worden. Louys Guyon au 2. liv. de ses diverses lesons chap. 25. LXXVI. Einer bildet ihm ein/ er hätte nur ein Bein. EIn Junger Geselle/ von gutem Adelichem Geschlechte/ in Ober Lymosin/ einer Landschaft in Franckreich gelegen/ spürete/ daß ein wildes Schwein nahe bey seiner Behausung sich aufhielte: Dieserwegen gieng er mit etlichen Knechten seines Vaters hinaus/ und hatte eine <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0290" n="268"/> was gessen oder getruncken/ sein Leben zu erhalten: Gab allezeit für/ er wäre todt/ und die Todten essen nichts.</p> <p>Endlich ward er so schwach/ daß man von einem Tag zum andern alle Stunden sich seines Endes versahe.</p> <p>Aber durch Mittel eines seiner Verwandten/ der sich vor todt zu ihm in seine Kammer ließ tragen/ kam er wieder zu sich/ und ist von seiner Einbildung entlediget worden.</p> <p>Louys Guyon au 2. liv. de ses diverses lesons chap. 25.</p> <p>LXXVI.</p> <p>Einer bildet ihm ein/ er hätte nur ein Bein.</p> <p>EIn Junger Geselle/ von gutem Adelichem Geschlechte/ in Ober Lymosin/ einer Landschaft in Franckreich gelegen/ spürete/ daß ein wildes Schwein nahe bey seiner Behausung sich aufhielte: Dieserwegen gieng er mit etlichen Knechten seines Vaters hinaus/ und hatte eine </p> </div> </body> </text> </TEI> [268/0290]
was gessen oder getruncken/ sein Leben zu erhalten: Gab allezeit für/ er wäre todt/ und die Todten essen nichts.
Endlich ward er so schwach/ daß man von einem Tag zum andern alle Stunden sich seines Endes versahe.
Aber durch Mittel eines seiner Verwandten/ der sich vor todt zu ihm in seine Kammer ließ tragen/ kam er wieder zu sich/ und ist von seiner Einbildung entlediget worden.
Louys Guyon au 2. liv. de ses diverses lesons chap. 25.
LXXVI.
Einer bildet ihm ein/ er hätte nur ein Bein.
EIn Junger Geselle/ von gutem Adelichem Geschlechte/ in Ober Lymosin/ einer Landschaft in Franckreich gelegen/ spürete/ daß ein wildes Schwein nahe bey seiner Behausung sich aufhielte: Dieserwegen gieng er mit etlichen Knechten seines Vaters hinaus/ und hatte eine
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/290>, abgerufen am 16.06.2024. |