Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.ein Jüngling/ zog Manneskleider an / veränderte den Nahmen/ und ward Manuel Pacheco genant. Dieser neue Mann reisete in Ost-Indien: Und als er sehr reich und mit Reputation eines stattlichen Chevaliers wieder kam/ heyrahtete er eine Edele Dame. Amatus saget/ er habe nicht erfahren/ ob er habe Kinder gezeuget/ oder nicht: Er habe aber vermercket/ daß der Bart ihm niemahls gewachsen/ und daß er ein Weibisch Gesichte gahabt. Torquemada en sa 1. journee. LXV. Ein Weib wird ein Mann/ und heyrahtet ein Weib. WAs ich beym Hippocrate im sechsten Buch von den gemeinen Kranckheiten gelesen habe von Phetula des Pitheus Weibe (und beym Plinio im siebenden Buche am vierdten Capitel) Das frischt mich an/ eine Historien vorzubringen/ die ich niemahls eintzigem Menschen habe wollen sagen/ weil ich vermeinet/ es wäre ein Mährlein oder Lustgedichte. Mein guter Freund einer/ ein ansehnlicher/ vornehmer/ glaubwürdiger Mann/ hat mir erzehlet/ daß an einem Ohrt in Spanien ein junges Weib/ so einem armen Bauren verehlichet war / ein Jüngling/ zog Manneskleider an / veränderte den Nahmen/ und ward Manuel Pacheco genant. Dieser neue Mann reisete in Ost-Indien: Und als er sehr reich und mit Reputation eines stattlichen Chevaliers wieder kam/ heyrahtete er eine Edele Dame. Amatus saget/ er habe nicht erfahren/ ob er habe Kinder gezeuget/ oder nicht: Er habe aber vermercket/ daß der Bart ihm niemahls gewachsen/ und daß er ein Weibisch Gesichte gahabt. Torquemada en sa 1. journee. LXV. Ein Weib wird ein Mann/ und heyrahtet ein Weib. WAs ich beym Hippocrate im sechsten Buch von den gemeinen Kranckheiten gelesen habe von Phetula des Pitheus Weibe (und beym Plinio im siebenden Buche am vierdten Capitel) Das frischt mich an/ eine Historien vorzubringen/ die ich niemahls eintzigem Menschen habe wollen sagen/ weil ich vermeinet/ es wäre ein Mährlein oder Lustgedichte. Mein guter Freund einer/ ein ansehnlicher/ vornehmer/ glaubwürdiger Mann/ hat mir erzehlet/ daß an einem Ohrt in Spanien ein junges Weib/ so einem armen Bauren verehlichet war / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0278" n="256"/> ein Jüngling/ zog Manneskleider an / veränderte den Nahmen/ und ward Manuel Pacheco genant.</p> <p>Dieser neue Mann reisete in Ost-Indien: Und als er sehr reich und mit Reputation eines stattlichen Chevaliers wieder kam/ heyrahtete er eine Edele Dame.</p> <p>Amatus saget/ er habe nicht erfahren/ ob er habe Kinder gezeuget/ oder nicht: Er habe aber vermercket/ daß der Bart ihm niemahls gewachsen/ und daß er ein Weibisch Gesichte gahabt.</p> <p>Torquemada en sa 1. journee.</p> <p>LXV.</p> <p>Ein Weib wird ein Mann/ und heyrahtet ein Weib.</p> <p>WAs ich beym Hippocrate im sechsten Buch von den gemeinen Kranckheiten gelesen habe von Phetula des Pitheus Weibe (und beym Plinio im siebenden Buche am vierdten Capitel) Das frischt mich an/ eine Historien vorzubringen/ die ich niemahls eintzigem Menschen habe wollen sagen/ weil ich vermeinet/ es wäre ein Mährlein oder Lustgedichte.</p> <p>Mein guter Freund einer/ ein ansehnlicher/ vornehmer/ glaubwürdiger Mann/ hat mir erzehlet/ daß an einem Ohrt in Spanien ein junges Weib/ so einem armen Bauren verehlichet war / </p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0278]
ein Jüngling/ zog Manneskleider an / veränderte den Nahmen/ und ward Manuel Pacheco genant.
Dieser neue Mann reisete in Ost-Indien: Und als er sehr reich und mit Reputation eines stattlichen Chevaliers wieder kam/ heyrahtete er eine Edele Dame.
Amatus saget/ er habe nicht erfahren/ ob er habe Kinder gezeuget/ oder nicht: Er habe aber vermercket/ daß der Bart ihm niemahls gewachsen/ und daß er ein Weibisch Gesichte gahabt.
Torquemada en sa 1. journee.
LXV.
Ein Weib wird ein Mann/ und heyrahtet ein Weib.
WAs ich beym Hippocrate im sechsten Buch von den gemeinen Kranckheiten gelesen habe von Phetula des Pitheus Weibe (und beym Plinio im siebenden Buche am vierdten Capitel) Das frischt mich an/ eine Historien vorzubringen/ die ich niemahls eintzigem Menschen habe wollen sagen/ weil ich vermeinet/ es wäre ein Mährlein oder Lustgedichte.
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