Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.XCVII. Im Finstern sehen. ES sind Leute gefunden worden/ die vor andern den Vorzug gehabt/ daß sie haben bey Nacht helle sehen können/ ohne Hülffe eintzigen andern Lichtes/ als des Lichtes ihrer Augen. Man lieset/ daß Alexander M. sich seines Gesichtes so wohl bey Nacht/ als bey hellem Tage gebraucht habe. Suetonius schreibet: Keyser Tiberius habe des Nachts geschrieben und gelesen / nur allein durch Erleuchtung seiner Augen. Hieronymus Cardanus/ Medicus zu Meyland/ hatte eben dasselbe Privilegium. Im Jahr 1525. lebte ein Canonicus zu Amiens in Franckreich/ mit Nahmen Aboval / der ohne Unterscheid/ so wohl bey Nacht/ als bey Tage laß. Julius Caesar Scaliger hatte Himmelblaue und solche helle Augen/ daß er offt bey Nacht kunte sehen/ wie wir am Tage pflegen. XCVII. Im Finstern sehen. ES sind Leute gefunden worden/ die vor andern den Vorzug gehabt/ daß sie haben bey Nacht helle sehen können/ ohne Hülffe eintzigen andern Lichtes/ als des Lichtes ihrer Augen. Man lieset/ daß Alexander M. sich seines Gesichtes so wohl bey Nacht/ als bey hellem Tage gebraucht habe. Suetonius schreibet: Keyser Tiberius habe des Nachts geschrieben und gelesen / nur allein durch Erleuchtung seiner Augen. Hieronymus Cardanus/ Medicus zu Meyland/ hatte eben dasselbe Privilegium. Im Jahr 1525. lebte ein Canonicus zu Amiens in Franckreich/ mit Nahmen Aboval / der ohne Unterscheid/ so wohl bey Nacht/ als bey Tage laß. Julius Caesar Scaliger hatte Him̃elblaue und solche helle Augen/ daß er offt bey Nacht kunte sehen/ wie wir am Tage pflegen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0200" n="180"/> <p>XCVII.</p> <p>Im Finstern sehen.</p> <p>ES sind Leute gefunden worden/ die vor andern den Vorzug gehabt/ daß sie haben bey Nacht helle sehen können/ ohne Hülffe eintzigen andern Lichtes/ als des Lichtes ihrer Augen.</p> <p>Man lieset/ daß Alexander M. sich seines Gesichtes so wohl bey Nacht/ als bey hellem Tage gebraucht habe.</p> <p>Suetonius schreibet: Keyser Tiberius habe des Nachts geschrieben und gelesen / nur allein durch Erleuchtung seiner Augen.</p> <p>Hieronymus Cardanus/ Medicus zu Meyland/ hatte eben dasselbe Privilegium.</p> <p>Im Jahr 1525. lebte ein Canonicus zu Amiens in Franckreich/ mit Nahmen Aboval / der ohne Unterscheid/ so wohl bey Nacht/ als bey Tage laß.</p> <p>Julius Caesar Scaliger hatte Him̃elblaue und solche helle Augen/ daß er offt bey Nacht kunte sehen/ wie wir am Tage pflegen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0200]
XCVII.
Im Finstern sehen.
ES sind Leute gefunden worden/ die vor andern den Vorzug gehabt/ daß sie haben bey Nacht helle sehen können/ ohne Hülffe eintzigen andern Lichtes/ als des Lichtes ihrer Augen.
Man lieset/ daß Alexander M. sich seines Gesichtes so wohl bey Nacht/ als bey hellem Tage gebraucht habe.
Suetonius schreibet: Keyser Tiberius habe des Nachts geschrieben und gelesen / nur allein durch Erleuchtung seiner Augen.
Hieronymus Cardanus/ Medicus zu Meyland/ hatte eben dasselbe Privilegium.
Im Jahr 1525. lebte ein Canonicus zu Amiens in Franckreich/ mit Nahmen Aboval / der ohne Unterscheid/ so wohl bey Nacht/ als bey Tage laß.
Julius Caesar Scaliger hatte Him̃elblaue und solche helle Augen/ daß er offt bey Nacht kunte sehen/ wie wir am Tage pflegen.
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