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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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DEnckwürdig und wunderbahr ist das jenige/ was Matthias Cornax/ ein vortrefflicher Medicus Maximiliani des Andern/ in einer Antwort an einen guten Freund/ der ihn in einem Fall ümb Raht gefragt/ schreibet:

Ein Böhmischer Bauer/ sagt er/ ist auf der Jagt mit einem breiten Spiese verwundet worden/ und hat also eine grosse Wunde oben im Magen empfangen.

Als man nun nach dem Ansehen urtheilete/ dieser Mensch müste daran sterben / weil diese Wunde durch keinen Raht oder Artzney-Mittel kunte solidiret und zugeheilet werden/ sondern offen blieb: so geschahe es/ daß mit der weile die Leftzen der Wunde sich so aushärtete: daß der Bauer (welcher viel Jahr noch lebete) das offene Loch mit weichen Läplin/ die man Wicken nennet / ausfüllete/ und dasselbige auf eine solche Weise zustopffete: Daß so offte es ihm beliebete/ er seinen Magen durch solches Loch reinige/ und den Safft und die Speisen/ so ihn beschwereten/ von dannen heraus zog.

Cornax sager ferner/ der Keyser Maximilianus wäre ein Zeuge/ denn er hätte diese wunderbare Wunde gesehen/ fleissig betrachtet/ und von derselben mit diesem seinem Medico discuriret.

Ant. Miraldus cap. I. Cent. 7. Rer. Memorab.

DEnckwürdig und wunderbahr ist das jenige/ was Matthias Cornax/ ein vortrefflicher Medicus Maximiliani des Andern/ in einer Antwort an einen guten Freund/ der ihn in einem Fall ümb Raht gefragt/ schreibet:

Ein Böhmischer Bauer/ sagt er/ ist auf der Jagt mit einem breiten Spiese verwundet worden/ und hat also eine grosse Wunde oben im Magen empfangen.

Als man nun nach dem Ansehen urtheilete/ dieser Mensch müste daran sterben / weil diese Wunde durch keinen Raht oder Artzney-Mittel kunte solidiret uñ zugeheilet werden/ sondern offen blieb: so geschahe es/ daß mit der weile die Leftzen der Wunde sich so aushärtete: daß der Bauer (welcher viel Jahr noch lebete) das offene Loch mit weichen Läplin/ die man Wicken nennet / ausfüllete/ und dasselbige auf eine solche Weise zustopffete: Daß so offte es ihm beliebete/ er seinen Magen durch solches Loch reinige/ und den Safft und die Speisen/ so ihn beschwereten/ von dannen heraus zog.

Cornax sager ferner/ der Keyser Maximilianus wäre ein Zeuge/ denn er hätte diese wunderbare Wunde gesehen/ fleissig betrachtet/ und von derselben mit diesem seinem Medico discuriret.

Ant. Miraldus cap. I. Cent. 7. Rer. Memorab.

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[115/0135] DEnckwürdig und wunderbahr ist das jenige/ was Matthias Cornax/ ein vortrefflicher Medicus Maximiliani des Andern/ in einer Antwort an einen guten Freund/ der ihn in einem Fall ümb Raht gefragt/ schreibet: Ein Böhmischer Bauer/ sagt er/ ist auf der Jagt mit einem breiten Spiese verwundet worden/ und hat also eine grosse Wunde oben im Magen empfangen. Als man nun nach dem Ansehen urtheilete/ dieser Mensch müste daran sterben / weil diese Wunde durch keinen Raht oder Artzney-Mittel kunte solidiret uñ zugeheilet werden/ sondern offen blieb: so geschahe es/ daß mit der weile die Leftzen der Wunde sich so aushärtete: daß der Bauer (welcher viel Jahr noch lebete) das offene Loch mit weichen Läplin/ die man Wicken nennet / ausfüllete/ und dasselbige auf eine solche Weise zustopffete: Daß so offte es ihm beliebete/ er seinen Magen durch solches Loch reinige/ und den Safft und die Speisen/ so ihn beschwereten/ von dannen heraus zog. Cornax sager ferner/ der Keyser Maximilianus wäre ein Zeuge/ denn er hätte diese wunderbare Wunde gesehen/ fleissig betrachtet/ und von derselben mit diesem seinem Medico discuriret. Ant. Miraldus cap. I. Cent. 7. Rer. Memorab.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/135>, abgerufen am 24.11.2024.