[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.trauen auf meine Ehre! Jhre Familie glaubt, daß das Aergste schon geschehen ist! Sie selbst scheinet zu erwarten, daß das Aergste wird ver- sucht werden! (Und da soll mir Priscilla Par- tington vortrefliche Dienste thun!) Wie? woll- test du denn, daß ich meinem Charackter nicht gemäß handeln soll? Aber warum nennest du die Fräulein un- Unschuldig? Jn Ansehung meiner, wenn ich Jch zweifle nicht daran u. s. w. Th. III. (*) Siehe Th. III. S. 207.
trauen auf meine Ehre! Jhre Familie glaubt, daß das Aergſte ſchon geſchehen iſt! Sie ſelbſt ſcheinet zu erwarten, daß das Aergſte wird ver- ſucht werden! (Und da ſoll mir Priscilla Par- tington vortrefliche Dienſte thun!) Wie? woll- teſt du denn, daß ich meinem Charackter nicht gemaͤß handeln ſoll? Aber warum nenneſt du die Fraͤulein un- Unſchuldig? Jn Anſehung meiner, wenn ich Jch zweifle nicht daran u. ſ. w. Th. III. (*) Siehe Th. III. S. 207.
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trauen auf meine Ehre! Jhre Familie glaubt,
daß das Aergſte ſchon geſchehen iſt! Sie ſelbſt
ſcheinet zu erwarten, daß das Aergſte wird ver-
ſucht werden! (Und da ſoll mir Priscilla Par-
tington vortrefliche Dienſte thun!) Wie? woll-
teſt du denn, daß ich meinem Charackter nicht
gemaͤß handeln ſoll?
Aber warum nenneſt du die Fraͤulein un-
ſchuldig? Und warum ſagſt du, daß ſie mich
liebet?
Unſchuldig? Jn Anſehung meiner, wenn ich
es nicht uͤberhaupt als ihren Charackter nehme,
gebe ich es nicht zu, daß ſie das iſt. Kann
ſie unſchuldig ſeyn, die ſie wuͤnſchet, mich in
dem Fruͤhling meiner ruhmvollen Jugend zu
feſſeln, mich, der ich eine ſolche Geſchicklichkeit
zu recht ruhmwuͤrdigen Uebelthaten beſitze, (*)
und die meine Verdammung gewiſſer machen
will, wenn ich, wie ich glaube, wol geſchehen
moͤchte, das feierlichſte Geluͤbd breche, das ich
machen kann? Kein Menſch muß auch nur ei-
nen gemeinen Eidſchwur thun, wenn er denket,
daß er ihn nicht halten kann, pflege ich zu ſa-
gen. Das iſt Gewiſſen! Das iſt Ehre! ‒ ‒
Und ſo bald ich denke, ich kann ein Ehe-Ge-
luͤbd halten, dann wird es Zeit ſeyn, zu hei-
rathen.
Jch zweifle nicht daran u. ſ. w.
Th. III.
(*) Siehe Th. III. S. 207.
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