Teufel müßte darinn seyn, Herr Obrist, wenn ich meinen Mann nicht treffen sollte, da ich eine Ku- gel auf die Schärfe eines Messers in zwey Stü- cken zerspaltet habe. Also habe ich gegen ein Pi- stol nichts einzuwenden: wenn sie es wählen wol- len. Kein Mensch, will ich mich unterstehen zu sagen, hat eine festere Hand oder Auge, als ich habe.
Beyde können ihnen Dienste thun, mein Herr, so wohl bey dem Degen, als bey dem Pi- stol: Der Degen mag also unser Werkzeug für dießmal seyn; wo es ihnen beliebt.
Von Herzen gern.
Wir nahmen mit einer feyerlichen Art von umständlicher Höflichkeit Abschied von einander: und heute hohlte ich ihn ab, und wir ritten mit einander aus, den Ort festzusetzen. Weil wir beyde von einer Gesinnung waren, und einen Wi- derwillen empfanden, bis morgen aufzuschieben, was heute geschehen konnte: so würden wir un- sere Sache gleich darauf ausgemacht haben. Al- lein da De la Tour und des Obristen Kammer- diener, die uns begleiteten, hinter das Geheimniß gekommen waren, ohne daß wir es hatten vermei- den können: so vereinigten sie sich beyde und ba- ten, daß wir einen Wundarzt von Brixen bey uns haben möchten, welchen La Tour daselbst an- getroffen und welcher ihm gesagt hatte, daß er des nächstkünftigen Tages ausreiten müßte, einer Person in einem Fieber, in einer einzeln Hütte, nicht weit von dem Orte, wo wir damals waren,
wofern
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Teufel muͤßte darinn ſeyn, Herr Obriſt, wenn ich meinen Mann nicht treffen ſollte, da ich eine Ku- gel auf die Schaͤrfe eines Meſſers in zwey Stuͤ- cken zerſpaltet habe. Alſo habe ich gegen ein Pi- ſtol nichts einzuwenden: wenn ſie es waͤhlen wol- len. Kein Menſch, will ich mich unterſtehen zu ſagen, hat eine feſtere Hand oder Auge, als ich habe.
Beyde koͤnnen ihnen Dienſte thun, mein Herr, ſo wohl bey dem Degen, als bey dem Pi- ſtol: Der Degen mag alſo unſer Werkzeug fuͤr dießmal ſeyn; wo es ihnen beliebt.
Von Herzen gern.
Wir nahmen mit einer feyerlichen Art von umſtaͤndlicher Hoͤflichkeit Abſchied von einander: und heute hohlte ich ihn ab, und wir ritten mit einander aus, den Ort feſtzuſetzen. Weil wir beyde von einer Geſinnung waren, und einen Wi- derwillen empfanden, bis morgen aufzuſchieben, was heute geſchehen konnte: ſo wuͤrden wir un- ſere Sache gleich darauf ausgemacht haben. Al- lein da De la Tour und des Obriſten Kammer- diener, die uns begleiteten, hinter das Geheimniß gekommen waren, ohne daß wir es hatten vermei- den koͤnnen: ſo vereinigten ſie ſich beyde und ba- ten, daß wir einen Wundarzt von Brixen bey uns haben moͤchten, welchen La Tour daſelbſt an- getroffen und welcher ihm geſagt hatte, daß er des naͤchſtkuͤnftigen Tages ausreiten muͤßte, einer Perſon in einem Fieber, in einer einzeln Huͤtte, nicht weit von dem Orte, wo wir damals waren,
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Teufel muͤßte darinn ſeyn, Herr Obriſt, wenn ich
meinen Mann nicht treffen ſollte, da ich eine Ku-
gel auf die Schaͤrfe eines Meſſers in zwey Stuͤ-
cken zerſpaltet habe. Alſo habe ich gegen ein Pi-
ſtol nichts einzuwenden: wenn ſie es waͤhlen wol-
len. Kein Menſch, will ich mich unterſtehen zu
ſagen, hat eine feſtere Hand oder Auge, als ich
habe.
Beyde koͤnnen ihnen Dienſte thun, mein
Herr, ſo wohl bey dem Degen, als bey dem Pi-
ſtol: Der Degen mag alſo unſer Werkzeug fuͤr
dießmal ſeyn; wo es ihnen beliebt.
Von Herzen gern.
Wir nahmen mit einer feyerlichen Art von
umſtaͤndlicher Hoͤflichkeit Abſchied von einander:
und heute hohlte ich ihn ab, und wir ritten mit
einander aus, den Ort feſtzuſetzen. Weil wir
beyde von einer Geſinnung waren, und einen Wi-
derwillen empfanden, bis morgen aufzuſchieben,
was heute geſchehen konnte: ſo wuͤrden wir un-
ſere Sache gleich darauf ausgemacht haben. Al-
lein da De la Tour und des Obriſten Kammer-
diener, die uns begleiteten, hinter das Geheimniß
gekommen waren, ohne daß wir es hatten vermei-
den koͤnnen: ſo vereinigten ſie ſich beyde und ba-
ten, daß wir einen Wundarzt von Brixen bey
uns haben moͤchten, welchen La Tour daſelbſt an-
getroffen und welcher ihm geſagt hatte, daß er
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 867. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/873>, abgerufen am 23.11.2024.
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