milie seyn (*). Mir gefiel der Ausdruck des Mannes.
Jhr möcht vielleicht gern wissen wollen, wie sie ihre Zeit zugebracht, da sie genöthigt worden, ihre Wohnung zu verlassen, damit sie euch miede.
Fr. Smithinn erzählt mir, "daß sie sich sehr "übel befunden, als sie am Montage frühe ausge- "fahren wäre, und so geseufzet hätte, als wenn ihr "das Herz brechen wollte, wie sie die Treppe her- "unter gekommen und durch den Laden an die "Kutsche gegangen wäre. Jhre Wärterinn wä- "re bey ihr gewesen: wie ihr mir vorher gemeldet "hattet. Sie hätte dem Kutscher, den sie auf "den ganzen Tag gemiethet, befohlen, wohin er "wollte, zu fahren, wenn es nur in freyer Luft "wäre. Also fuhr er sie nach Hampstead, und "von dannen nach Highgate. Hier stieg sie bey "dem Hause, wo der grüne Kugelplatz ist, ab, und "befand sich ausnehmend schlecht. Nachdem sie "ein wenig gefrühstücket hatte, befahl sie dem "Kutscher sehr leise zu fahren, wohin er wollte. "Er fuhr wie kriechend nach Muswellhill, und "hielte da bey einem Wirthshause stille: wo sie "sich zwo Stunden mit Schreiben beschäfftigte, "ob sie gleich ausnehmend schwach und matt war, "bis das Mittagsessen, welches sie bestellt hatte, "hineingebracht wurde. Sie bemühete sich zu "essen: konnte aber nicht. Jhre Lust zu essen
wäre
(*) Dieser Mann kam von ihrem Vetter Morden: wie man in dem folgenden sehen wird.
milie ſeyn (*). Mir gefiel der Ausdruck des Mannes.
Jhr moͤcht vielleicht gern wiſſen wollen, wie ſie ihre Zeit zugebracht, da ſie genoͤthigt worden, ihre Wohnung zu verlaſſen, damit ſie euch miede.
Fr. Smithinn erzaͤhlt mir, „daß ſie ſich ſehr „uͤbel befunden, als ſie am Montage fruͤhe ausge- „fahren waͤre, und ſo geſeufzet haͤtte, als wenn ihr „das Herz brechen wollte, wie ſie die Treppe her- „unter gekommen und durch den Laden an die „Kutſche gegangen waͤre. Jhre Waͤrterinn waͤ- „re bey ihr geweſen: wie ihr mir vorher gemeldet „hattet. Sie haͤtte dem Kutſcher, den ſie auf „den ganzen Tag gemiethet, befohlen, wohin er „wollte, zu fahren, wenn es nur in freyer Luft „waͤre. Alſo fuhr er ſie nach Hampſtead, und „von dannen nach Highgate. Hier ſtieg ſie bey „dem Hauſe, wo der gruͤne Kugelplatz iſt, ab, und „befand ſich ausnehmend ſchlecht. Nachdem ſie „ein wenig gefruͤhſtuͤcket hatte, befahl ſie dem „Kutſcher ſehr leiſe zu fahren, wohin er wollte. „Er fuhr wie kriechend nach Muswellhill, und „hielte da bey einem Wirthshauſe ſtille: wo ſie „ſich zwo Stunden mit Schreiben beſchaͤfftigte, „ob ſie gleich ausnehmend ſchwach und matt war, „bis das Mittagseſſen, welches ſie beſtellt hatte, „hineingebracht wurde. Sie bemuͤhete ſich zu „eſſen: konnte aber nicht. Jhre Luſt zu eſſen
waͤre
(*) Dieſer Mann kam von ihrem Vetter Morden: wie man in dem folgenden ſehen wird.
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Jhr moͤcht vielleicht gern wiſſen wollen, wie
ſie ihre Zeit zugebracht, da ſie genoͤthigt worden,
ihre Wohnung zu verlaſſen, damit ſie euch miede.
Fr. Smithinn erzaͤhlt mir, „daß ſie ſich ſehr
„uͤbel befunden, als ſie am Montage fruͤhe ausge-
„fahren waͤre, und ſo geſeufzet haͤtte, als wenn ihr
„das Herz brechen wollte, wie ſie die Treppe her-
„unter gekommen und durch den Laden an die
„Kutſche gegangen waͤre. Jhre Waͤrterinn waͤ-
„re bey ihr geweſen: wie ihr mir vorher gemeldet
„hattet. Sie haͤtte dem Kutſcher, den ſie auf
„den ganzen Tag gemiethet, befohlen, wohin er
„wollte, zu fahren, wenn es nur in freyer Luft
„waͤre. Alſo fuhr er ſie nach Hampſtead, und
„von dannen nach Highgate. Hier ſtieg ſie bey
„dem Hauſe, wo der gruͤne Kugelplatz iſt, ab, und
„befand ſich ausnehmend ſchlecht. Nachdem ſie
„ein wenig gefruͤhſtuͤcket hatte, befahl ſie dem
„Kutſcher ſehr leiſe zu fahren, wohin er wollte.
„Er fuhr wie kriechend nach Muswellhill, und
„hielte da bey einem Wirthshauſe ſtille: wo ſie
„ſich zwo Stunden mit Schreiben beſchaͤfftigte,
„ob ſie gleich ausnehmend ſchwach und matt war,
„bis das Mittagseſſen, welches ſie beſtellt hatte,
„hineingebracht wurde. Sie bemuͤhete ſich zu
„eſſen: konnte aber nicht. Jhre Luſt zu eſſen
waͤre
(*) Dieſer Mann kam von ihrem Vetter Morden:
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/83>, abgerufen am 25.11.2024.
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