Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite



che den Gebrauch der Papiere und Briefschaf-
ten, das Capital für die Armen, und andere
Stücke von dem Testament der Fräulein be-
trafen, und in welchen die Art, wie man in je-
dem Fall verfahren, gerechtfertigt war: wor-
auf die Papiere wieder an Herrn Belford zu-
rückgesandt wurden, damit er die beyden Ab-
schriften, welche die Fräulein zu machen ver-
ordnet hatte, machen lassen möchte.

Jn einem von diesen Briefen bittet Herr Bel-
ford die Fräulein Howe, eine Abschilderung
von ihrer so herzlich geliebten Freundinn zu ge-
ben: "Eine Arbeit, wie er sich vorstellet, die
"ihr so wohl angenehm, als ihrer Feder wür-
"dig seyn würde.

"Jch bin insonderheit noch begieriger zu wissen,
"schreibt er, was es für eine besondere Ein-
"theilung ihrer Zeit gewesen, deren ich in ei-
"nem Briefe, in den ich eben hineingekuckt ha-
"be, Erwähnung gethan finde, wo ihre Schwe-
"ster ihr deswegen neidisch Vorwürfe macht (*).
"Diese Nachricht kann mich vielleicht in den
"Stand setzen, dasjenige zu erklären, was mich
"so oft in Erstaunen gesetzt hat: Wie diese un-
"vergleichliche Fräulein in einem so zarten Al-
"ter sich so außerordentliche und mannichfalti-
"ge Eigenschaften erworben habe."

Diese Bitte gab Anlaß zu dem folgenden
Briefe.

Der
(*) Man sehe den I. Theil, S. 479.



che den Gebrauch der Papiere und Briefſchaf-
ten, das Capital fuͤr die Armen, und andere
Stuͤcke von dem Teſtament der Fraͤulein be-
trafen, und in welchen die Art, wie man in je-
dem Fall verfahren, gerechtfertigt war: wor-
auf die Papiere wieder an Herrn Belford zu-
ruͤckgeſandt wurden, damit er die beyden Ab-
ſchriften, welche die Fraͤulein zu machen ver-
ordnet hatte, machen laſſen moͤchte.

Jn einem von dieſen Briefen bittet Herr Bel-
ford die Fraͤulein Howe, eine Abſchilderung
von ihrer ſo herzlich geliebten Freundinn zu ge-
ben: „Eine Arbeit, wie er ſich vorſtellet, die
„ihr ſo wohl angenehm, als ihrer Feder wuͤr-
„dig ſeyn wuͤrde.

„Jch bin inſonderheit noch begieriger zu wiſſen,
ſchreibt er, was es fuͤr eine beſondere Ein-
„theilung ihrer Zeit geweſen, deren ich in ei-
„nem Briefe, in den ich eben hineingekuckt ha-
„be, Erwaͤhnung gethan finde, wo ihre Schwe-
„ſter ihr deswegen neidiſch Vorwuͤrfe macht (*).
„Dieſe Nachricht kann mich vielleicht in den
„Stand ſetzen, dasjenige zu erklaͤren, was mich
„ſo oft in Erſtaunen geſetzt hat: Wie dieſe un-
„vergleichliche Fraͤulein in einem ſo zarten Al-
„ter ſich ſo außerordentliche und mannichfalti-
„ge Eigenſchaften erworben habe.“

Dieſe Bitte gab Anlaß zu dem folgenden
Briefe.

Der
(*) Man ſehe den I. Theil, S. 479.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0808" n="802"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
che den Gebrauch der Papiere und Brief&#x017F;chaf-<lb/>
ten, das Capital fu&#x0364;r die Armen, und andere<lb/>
Stu&#x0364;cke von dem Te&#x017F;tament der Fra&#x0364;ulein be-<lb/>
trafen, und in welchen die Art, wie man in je-<lb/>
dem Fall verfahren, gerechtfertigt war: wor-<lb/>
auf die Papiere wieder an Herrn Belford zu-<lb/>
ru&#x0364;ckge&#x017F;andt wurden, damit er die beyden Ab-<lb/>
&#x017F;chriften, welche die Fra&#x0364;ulein zu machen ver-<lb/>
ordnet hatte, machen la&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;chte.</p><lb/>
            <p>Jn einem von die&#x017F;en Briefen bittet Herr Bel-<lb/>
ford die Fra&#x0364;ulein Howe, eine Ab&#x017F;childerung<lb/>
von ihrer &#x017F;o herzlich geliebten Freundinn zu ge-<lb/>
ben: &#x201E;Eine Arbeit, wie er &#x017F;ich vor&#x017F;tellet, die<lb/>
&#x201E;ihr &#x017F;o wohl angenehm, als ihrer Feder wu&#x0364;r-<lb/>
&#x201E;dig &#x017F;eyn wu&#x0364;rde.</p><lb/>
            <p>&#x201E;Jch bin in&#x017F;onderheit noch begieriger zu wi&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
&#x201E;<hi rendition="#fr">&#x017F;chreibt er,</hi> was es fu&#x0364;r eine be&#x017F;ondere Ein-<lb/>
&#x201E;theilung ihrer Zeit gewe&#x017F;en, deren ich in ei-<lb/>
&#x201E;nem Briefe, in den ich eben hineingekuckt ha-<lb/>
&#x201E;be, Erwa&#x0364;hnung gethan finde, wo ihre Schwe-<lb/>
&#x201E;&#x017F;ter ihr deswegen neidi&#x017F;ch Vorwu&#x0364;rfe macht <note place="foot" n="(*)">Man &#x017F;ehe den <hi rendition="#aq">I</hi>. Theil, S. 479.</note>.<lb/>
&#x201E;Die&#x017F;e Nachricht kann mich vielleicht in den<lb/>
&#x201E;Stand &#x017F;etzen, dasjenige zu erkla&#x0364;ren, was mich<lb/>
&#x201E;&#x017F;o oft in Er&#x017F;taunen ge&#x017F;etzt hat: Wie die&#x017F;e un-<lb/>
&#x201E;vergleichliche Fra&#x0364;ulein in einem &#x017F;o zarten Al-<lb/>
&#x201E;ter &#x017F;ich &#x017F;o außerordentliche und mannichfalti-<lb/>
&#x201E;ge Eigen&#x017F;chaften erworben habe.&#x201C;</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Bitte gab Anlaß zu dem folgenden<lb/>
Briefe.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[802/0808] che den Gebrauch der Papiere und Briefſchaf- ten, das Capital fuͤr die Armen, und andere Stuͤcke von dem Teſtament der Fraͤulein be- trafen, und in welchen die Art, wie man in je- dem Fall verfahren, gerechtfertigt war: wor- auf die Papiere wieder an Herrn Belford zu- ruͤckgeſandt wurden, damit er die beyden Ab- ſchriften, welche die Fraͤulein zu machen ver- ordnet hatte, machen laſſen moͤchte. Jn einem von dieſen Briefen bittet Herr Bel- ford die Fraͤulein Howe, eine Abſchilderung von ihrer ſo herzlich geliebten Freundinn zu ge- ben: „Eine Arbeit, wie er ſich vorſtellet, die „ihr ſo wohl angenehm, als ihrer Feder wuͤr- „dig ſeyn wuͤrde. „Jch bin inſonderheit noch begieriger zu wiſſen, „ſchreibt er, was es fuͤr eine beſondere Ein- „theilung ihrer Zeit geweſen, deren ich in ei- „nem Briefe, in den ich eben hineingekuckt ha- „be, Erwaͤhnung gethan finde, wo ihre Schwe- „ſter ihr deswegen neidiſch Vorwuͤrfe macht (*). „Dieſe Nachricht kann mich vielleicht in den „Stand ſetzen, dasjenige zu erklaͤren, was mich „ſo oft in Erſtaunen geſetzt hat: Wie dieſe un- „vergleichliche Fraͤulein in einem ſo zarten Al- „ter ſich ſo außerordentliche und mannichfalti- „ge Eigenſchaften erworben habe.“ Dieſe Bitte gab Anlaß zu dem folgenden Briefe. Der (*) Man ſehe den I. Theil, S. 479.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/808
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/808>, abgerufen am 17.05.2024.