besser versteht, die Waffen zu führen, und keinen, der bey seiner Geschicklichkeit geruhiger ist.
Jch berühre dieß nicht in der Meynung, daß es den Obrist Morden rühren könne, der mir, wofern er nicht durch höhere Bewegungs- gründe zurückgehalten wird, und diejenigen Ur- sachen, welche ich ihm zu Gemüthe geführt habe, einen Einfluß bey sich haben läßt, den Bescheid geben wird, daß diese Geschicklichkeit und dieser herzhafte Muth ihn desto würdiger mache, von ihm aufgefordert zu werden.
Auf jene höhere Bewegungsgründe berufe ich mich also: und zwar mit desto größerer Zu- versicht, da eine Verfolgung, die sich mit Blut- vergießen endigte, itzo bey keinem einzigen die Entschuldigung finden würde, welche eine plötzlich auffahrende Hitze bey einem oder dem andern finden möchte; sondern von allen und jeden als eine bey geruhigem Gemüthe und mit völliger Ueberlegung vorgenommene Handlung, ein schlech- terdings unersetzliches Uebel zu rächen, als eine Handlung, zu welcher ein herzhafter und edler Geist, wie der Geist des Cavalliers, an den ich itzo zu schreiben die Ehre habe, nicht aufgelegt ist, würde ausgedeutet werden.
Lassen Sie mir meine Pflicht in Vollziehung des Testaments und mein Versprechen zur Ent- schuldigung dienen, mein Herr, und bedenken so wohl die persönlichen Verordnungen, als den geschriebenen Willen der lieben Fräulein, wel- che durch die hinterlassenen Briefe noch mehr
ver-
beſſer verſteht, die Waffen zu fuͤhren, und keinen, der bey ſeiner Geſchicklichkeit geruhiger iſt.
Jch beruͤhre dieß nicht in der Meynung, daß es den Obriſt Morden ruͤhren koͤnne, der mir, wofern er nicht durch hoͤhere Bewegungs- gruͤnde zuruͤckgehalten wird, und diejenigen Ur- ſachen, welche ich ihm zu Gemuͤthe gefuͤhrt habe, einen Einfluß bey ſich haben laͤßt, den Beſcheid geben wird, daß dieſe Geſchicklichkeit und dieſer herzhafte Muth ihn deſto wuͤrdiger mache, von ihm aufgefordert zu werden.
Auf jene hoͤhere Bewegungsgruͤnde berufe ich mich alſo: und zwar mit deſto groͤßerer Zu- verſicht, da eine Verfolgung, die ſich mit Blut- vergießen endigte, itzo bey keinem einzigen die Entſchuldigung finden wuͤrde, welche eine ploͤtzlich auffahrende Hitze bey einem oder dem andern finden moͤchte; ſondern von allen und jeden als eine bey geruhigem Gemuͤthe und mit voͤlliger Ueberlegung vorgenommene Handlung, ein ſchlech- terdings unerſetzliches Uebel zu raͤchen, als eine Handlung, zu welcher ein herzhafter und edler Geiſt, wie der Geiſt des Cavalliers, an den ich itzo zu ſchreiben die Ehre habe, nicht aufgelegt iſt, wuͤrde ausgedeutet werden.
Laſſen Sie mir meine Pflicht in Vollziehung des Teſtaments und mein Verſprechen zur Ent- ſchuldigung dienen, mein Herr, und bedenken ſo wohl die perſoͤnlichen Verordnungen, als den geſchriebenen Willen der lieben Fraͤulein, wel- che durch die hinterlaſſenen Briefe noch mehr
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beſſer verſteht, die Waffen zu fuͤhren, und keinen,
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Jch beruͤhre dieß nicht in der Meynung, daß
es den Obriſt Morden ruͤhren koͤnne, der mir,
wofern er nicht durch hoͤhere Bewegungs-
gruͤnde zuruͤckgehalten wird, und diejenigen Ur-
ſachen, welche ich ihm zu Gemuͤthe gefuͤhrt habe,
einen Einfluß bey ſich haben laͤßt, den Beſcheid
geben wird, daß dieſe Geſchicklichkeit und dieſer
herzhafte Muth ihn deſto wuͤrdiger mache, von
ihm aufgefordert zu werden.
Auf jene hoͤhere Bewegungsgruͤnde berufe
ich mich alſo: und zwar mit deſto groͤßerer Zu-
verſicht, da eine Verfolgung, die ſich mit Blut-
vergießen endigte, itzo bey keinem einzigen die
Entſchuldigung finden wuͤrde, welche eine ploͤtzlich
auffahrende Hitze bey einem oder dem andern
finden moͤchte; ſondern von allen und jeden
als eine bey geruhigem Gemuͤthe und mit voͤlliger
Ueberlegung vorgenommene Handlung, ein ſchlech-
terdings unerſetzliches Uebel zu raͤchen, als eine
Handlung, zu welcher ein herzhafter und edler
Geiſt, wie der Geiſt des Cavalliers, an den ich
itzo zu ſchreiben die Ehre habe, nicht aufgelegt iſt,
wuͤrde ausgedeutet werden.
Laſſen Sie mir meine Pflicht in Vollziehung
des Teſtaments und mein Verſprechen zur Ent-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/737>, abgerufen am 27.11.2024.
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