Jch vermache auch eben diesen beyden Frauen, als ein ferners Zeichen meiner dankbaren Er- kenntlichkeit für ihre gütige Liebe und mitlei- dige Sorge für mich, einer jeden zwanzig Guineas.
Dem Herrn Smithen, dem Manne der gedach- ten Fr. Smithinn, vermache ich zehn Guineas, zur Erkenntlichkeit für seine Höflichkeiten ge- gen mich.
Der ehrlichen Magd von Fr. Smithinn, der ich, weil ich selbst keine Magd gehabt, Mühe ver- ursachet habe, vermache ich fünf Guineas; und noch zehn Guineas, statt eines Anzugs von meinen Kleidern, den ich ihr sonst, nebst etwas Wäsche, zugedacht hatte. Hiefür mag sie sich etwas kaufen, das ihr angenehmer seyn, und sich besser für ihren Stand schicken kann.
Der ehrlichen und sorgfältigen Witwe, Anna Schelburne, meiner Wärterinn, vermache ich außer und über ihren gehörigen Lohn und die kleinen gewöhnlichen Einkünfte, die ihr zukom- men mögen, noch zehn Guineas. Jhre Ver- richtung ist mühsam und für Personen von sol- cher Leutseligkeit und zärtlichen Gemüthsart betrübnißvoll, ja bey dem letzten Theil des Le- bens mit vielem Wachen und vielen Beschwer- den verknüpft, welches man schwerlich allezeit genug bedenket.
Fr. Lovick bitte ich, die wenigen Bücher, welche ich in meiner gegenwärtigen Wohnung bey mir habe, anzunehmen, und verlange, daß ihr er-
laubt
Jch vermache auch eben dieſen beyden Frauen, als ein ferners Zeichen meiner dankbaren Er- kenntlichkeit fuͤr ihre guͤtige Liebe und mitlei- dige Sorge fuͤr mich, einer jeden zwanzig Guineas.
Dem Herrn Smithen, dem Manne der gedach- ten Fr. Smithinn, vermache ich zehn Guineas, zur Erkenntlichkeit fuͤr ſeine Hoͤflichkeiten ge- gen mich.
Der ehrlichen Magd von Fr. Smithinn, der ich, weil ich ſelbſt keine Magd gehabt, Muͤhe ver- urſachet habe, vermache ich fuͤnf Guineas; und noch zehn Guineas, ſtatt eines Anzugs von meinen Kleidern, den ich ihr ſonſt, nebſt etwas Waͤſche, zugedacht hatte. Hiefuͤr mag ſie ſich etwas kaufen, das ihr angenehmer ſeyn, und ſich beſſer fuͤr ihren Stand ſchicken kann.
Der ehrlichen und ſorgfaͤltigen Witwe, Anna Schelburne, meiner Waͤrterinn, vermache ich außer und uͤber ihren gehoͤrigen Lohn und die kleinen gewoͤhnlichen Einkuͤnfte, die ihr zukom- men moͤgen, noch zehn Guineas. Jhre Ver- richtung iſt muͤhſam und fuͤr Perſonen von ſol- cher Leutſeligkeit und zaͤrtlichen Gemuͤthsart betruͤbnißvoll, ja bey dem letzten Theil des Le- bens mit vielem Wachen und vielen Beſchwer- den verknuͤpft, welches man ſchwerlich allezeit genug bedenket.
Fr. Lovick bitte ich, die wenigen Buͤcher, welche ich in meiner gegenwaͤrtigen Wohnung bey mir habe, anzunehmen, und verlange, daß ihr er-
laubt
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Jch vermache auch eben dieſen beyden Frauen,
als ein ferners Zeichen meiner dankbaren Er-
kenntlichkeit fuͤr ihre guͤtige Liebe und mitlei-
dige Sorge fuͤr mich, einer jeden zwanzig
Guineas.
Dem Herrn Smithen, dem Manne der gedach-
ten Fr. Smithinn, vermache ich zehn Guineas,
zur Erkenntlichkeit fuͤr ſeine Hoͤflichkeiten ge-
gen mich.
Der ehrlichen Magd von Fr. Smithinn, der ich,
weil ich ſelbſt keine Magd gehabt, Muͤhe ver-
urſachet habe, vermache ich fuͤnf Guineas; und
noch zehn Guineas, ſtatt eines Anzugs von
meinen Kleidern, den ich ihr ſonſt, nebſt etwas
Waͤſche, zugedacht hatte. Hiefuͤr mag ſie ſich
etwas kaufen, das ihr angenehmer ſeyn, und
ſich beſſer fuͤr ihren Stand ſchicken kann.
Der ehrlichen und ſorgfaͤltigen Witwe, Anna
Schelburne, meiner Waͤrterinn, vermache ich
außer und uͤber ihren gehoͤrigen Lohn und die
kleinen gewoͤhnlichen Einkuͤnfte, die ihr zukom-
men moͤgen, noch zehn Guineas. Jhre Ver-
richtung iſt muͤhſam und fuͤr Perſonen von ſol-
cher Leutſeligkeit und zaͤrtlichen Gemuͤthsart
betruͤbnißvoll, ja bey dem letzten Theil des Le-
bens mit vielem Wachen und vielen Beſchwer-
den verknuͤpft, welches man ſchwerlich allezeit
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/648>, abgerufen am 22.11.2024.
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