Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite



Fräulein Howe wird hier alsobald erwartet, um
noch zum letzten mal ihre geliebte Freundinn zu
sehen.

Durch ihren Bothen bittet sie, daß niemand
auf sie merken und sich ihretwegen bemühen mö-
ge. Sie würde nur einige Minuten verziehen,
war die Nachricht. Jhr Verlangen wird ihr
leichtlich zugestanden werden.

Jhr Diener, der die Bitte anbrachte, hatte
Befehl, wenn es ihr abgeschlagen würde, zurück-
zukehren und ihr entgegen zu kommen. Denn sie
war in Bereitschaft gewesen, sich in ihrer Kutsche
auf den Weg zu machen, als er auf das Pferd
gestiegen.

Wo er ihr nicht mit einer abschlägigen Ant-
wort entgegen kommen würde, sollte er hier blei-
ben, bis sie käme. Jch bin, mein Herr,

Jhr getreuer, gehorsamer Diener
Wilhelm Morden.


Der



Fraͤulein Howe wird hier alſobald erwartet, um
noch zum letzten mal ihre geliebte Freundinn zu
ſehen.

Durch ihren Bothen bittet ſie, daß niemand
auf ſie merken und ſich ihretwegen bemuͤhen moͤ-
ge. Sie wuͤrde nur einige Minuten verziehen,
war die Nachricht. Jhr Verlangen wird ihr
leichtlich zugeſtanden werden.

Jhr Diener, der die Bitte anbrachte, hatte
Befehl, wenn es ihr abgeſchlagen wuͤrde, zuruͤck-
zukehren und ihr entgegen zu kommen. Denn ſie
war in Bereitſchaft geweſen, ſich in ihrer Kutſche
auf den Weg zu machen, als er auf das Pferd
geſtiegen.

Wo er ihr nicht mit einer abſchlaͤgigen Ant-
wort entgegen kommen wuͤrde, ſollte er hier blei-
ben, bis ſie kaͤme. Jch bin, mein Herr,

Jhr getreuer, gehorſamer Diener
Wilhelm Morden.


Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0594" n="588"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
Fra&#x0364;ulein Howe wird hier al&#x017F;obald erwartet, um<lb/>
noch zum letzten mal ihre geliebte Freundinn zu<lb/>
&#x017F;ehen.</p><lb/>
            <p>Durch ihren Bothen bittet &#x017F;ie, daß niemand<lb/>
auf &#x017F;ie merken und &#x017F;ich ihretwegen bemu&#x0364;hen mo&#x0364;-<lb/>
ge. Sie wu&#x0364;rde nur einige Minuten verziehen,<lb/>
war die Nachricht. Jhr Verlangen wird ihr<lb/>
leichtlich zuge&#x017F;tanden werden.</p><lb/>
            <p>Jhr Diener, der die Bitte anbrachte, hatte<lb/>
Befehl, wenn es ihr abge&#x017F;chlagen wu&#x0364;rde, zuru&#x0364;ck-<lb/>
zukehren und ihr entgegen zu kommen. Denn &#x017F;ie<lb/>
war in Bereit&#x017F;chaft gewe&#x017F;en, &#x017F;ich in ihrer Kut&#x017F;che<lb/>
auf den Weg zu machen, als er auf das Pferd<lb/>
ge&#x017F;tiegen.</p><lb/>
            <p>Wo er ihr nicht mit einer ab&#x017F;chla&#x0364;gigen Ant-<lb/>
wort entgegen kommen wu&#x0364;rde, &#x017F;ollte er hier blei-<lb/>
ben, bis &#x017F;ie ka&#x0364;me. Jch bin, mein Herr,</p><lb/>
            <closer>
              <salute> <hi rendition="#et">Jhr getreuer, gehor&#x017F;amer Diener<lb/><hi rendition="#fr">Wilhelm Morden.</hi></hi> </salute>
            </closer>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[588/0594] Fraͤulein Howe wird hier alſobald erwartet, um noch zum letzten mal ihre geliebte Freundinn zu ſehen. Durch ihren Bothen bittet ſie, daß niemand auf ſie merken und ſich ihretwegen bemuͤhen moͤ- ge. Sie wuͤrde nur einige Minuten verziehen, war die Nachricht. Jhr Verlangen wird ihr leichtlich zugeſtanden werden. Jhr Diener, der die Bitte anbrachte, hatte Befehl, wenn es ihr abgeſchlagen wuͤrde, zuruͤck- zukehren und ihr entgegen zu kommen. Denn ſie war in Bereitſchaft geweſen, ſich in ihrer Kutſche auf den Weg zu machen, als er auf das Pferd geſtiegen. Wo er ihr nicht mit einer abſchlaͤgigen Ant- wort entgegen kommen wuͤrde, ſollte er hier blei- ben, bis ſie kaͤme. Jch bin, mein Herr, Jhr getreuer, gehorſamer Diener Wilhelm Morden. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/594
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/594>, abgerufen am 18.12.2024.