entfernt - - auf ewig entfernt seyn. - - Es mö- ge ewige - - Jedoch ich bin schon itzo verrückt - - Darum will ich damit schließen, daß ich
Mehr der deine als der meine bin; ich mache auch kein großes Compliment; R. L.
Der fünf und vierzigste Brief von Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.
Dienstags, den 5ten Sept. des Morgens um neun, in Herrn Smithens Hause.
Als ich euren Brief von heute frühe las, konn- te ich mich nicht entbrechen, wegen der Nachricht, die ihr mir von der schrecklichen Angst und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr seufzet, Mitleiden mit euch zu haben. Jch wünschte von ganzem Herzen, daß sich alles so endigen möch- te, als ihr so geneigt zu hoffen seyd: allein es will nicht seyn; und wo eure Ungewißheit eure ärgste Marter ist, wie ihr saget, so wird dieselbe bald vorbey seyn, aber, leider auf eine solche Art, wie ihr es nicht wünschet.
Jch habe der Fräulein eben itzo meine Auf- wartung gemacht. Sie befindet sich ausneh-
mend
entfernt ‒ ‒ auf ewig entfernt ſeyn. ‒ ‒ Es moͤ- ge ewige ‒ ‒ Jedoch ich bin ſchon itzo verruͤckt ‒ ‒ Darum will ich damit ſchließen, daß ich
Mehr der deine als der meine bin; ich mache auch kein großes Compliment; R. L.
Der fuͤnf und vierzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.
Dienſtags, den 5ten Sept. des Morgens um neun, in Herrn Smithens Hauſe.
Als ich euren Brief von heute fruͤhe las, konn- te ich mich nicht entbrechen, wegen der Nachricht, die ihr mir von der ſchrecklichen Angſt und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr ſeufzet, Mitleiden mit euch zu haben. Jch wuͤnſchte von ganzem Herzen, daß ſich alles ſo endigen moͤch- te, als ihr ſo geneigt zu hoffen ſeyd: allein es will nicht ſeyn; und wo eure Ungewißheit eure aͤrgſte Marter iſt, wie ihr ſaget, ſo wird dieſelbe bald vorbey ſeyn, aber, leider auf eine ſolche Art, wie ihr es nicht wuͤnſchet.
Jch habe der Fraͤulein eben itzo meine Auf- wartung gemacht. Sie befindet ſich ausneh-
mend
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0380"n="374"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
entfernt ‒‒ auf ewig entfernt ſeyn. ‒‒ Es moͤ-<lb/>
ge ewige ‒‒ Jedoch ich bin ſchon itzo verruͤckt<lb/>‒‒ Darum will ich damit ſchließen, daß ich</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">Mehr der deine als der meine bin;<lb/>
ich mache auch kein großes Compliment;<lb/><hirendition="#fr">R. L.</hi></hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der fuͤnf und vierzigſte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.</hi></head><lb/><divn="3"><dateline><hirendition="#et">Dienſtags, den 5ten Sept. des Morgens um neun,<lb/>
in Herrn Smithens Hauſe.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">A</hi>ls ich euren Brief von heute fruͤhe las, konn-<lb/>
te ich mich nicht entbrechen, wegen der<lb/>
Nachricht, die ihr mir von der ſchrecklichen Angſt<lb/>
und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr ſeufzet,<lb/>
Mitleiden mit euch zu haben. Jch wuͤnſchte<lb/>
von ganzem Herzen, daß ſich alles ſo endigen moͤch-<lb/>
te, als ihr ſo geneigt zu hoffen ſeyd: allein es will<lb/>
nicht ſeyn; und wo eure Ungewißheit eure aͤrgſte<lb/>
Marter iſt, wie ihr ſaget, ſo wird dieſelbe bald<lb/>
vorbey ſeyn, aber, leider auf eine ſolche Art, wie<lb/>
ihr es nicht wuͤnſchet.</p><lb/><p>Jch habe der Fraͤulein eben itzo meine Auf-<lb/>
wartung gemacht. Sie befindet ſich ausneh-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mend</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[374/0380]
entfernt ‒ ‒ auf ewig entfernt ſeyn. ‒ ‒ Es moͤ-
ge ewige ‒ ‒ Jedoch ich bin ſchon itzo verruͤckt
‒ ‒ Darum will ich damit ſchließen, daß ich
Mehr der deine als der meine bin;
ich mache auch kein großes Compliment;
R. L.
Der fuͤnf und vierzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.
Dienſtags, den 5ten Sept. des Morgens um neun,
in Herrn Smithens Hauſe.
Als ich euren Brief von heute fruͤhe las, konn-
te ich mich nicht entbrechen, wegen der
Nachricht, die ihr mir von der ſchrecklichen Angſt
und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr ſeufzet,
Mitleiden mit euch zu haben. Jch wuͤnſchte
von ganzem Herzen, daß ſich alles ſo endigen moͤch-
te, als ihr ſo geneigt zu hoffen ſeyd: allein es will
nicht ſeyn; und wo eure Ungewißheit eure aͤrgſte
Marter iſt, wie ihr ſaget, ſo wird dieſelbe bald
vorbey ſeyn, aber, leider auf eine ſolche Art, wie
ihr es nicht wuͤnſchet.
Jch habe der Fraͤulein eben itzo meine Auf-
wartung gemacht. Sie befindet ſich ausneh-
mend
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/380>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.