Jch bereitete diesen Cavallier zum voraus dazu, daß er Jhre Entschließung, dem Herrn Belford ein Amt aufzutragen, welches weder er noch sonst jemand, nach unserer Hoffnung, in vie- len, sehr vielen Jahren zu verwalten Gelegenheit haben wird, erwarten möchte. Er ward anfangs stutzig darüber. Als er aber Jhre Gründe hörte, die mir Gnüge gethan hatten: so sagte er nur daß eine solche Verordnung seine andern Vettern sehr schmerzen würde, wenn sie statt finden sollte.
Er erzählte mir, daß er eine Abschrift von Lo- velacens Briefe hätte, in welchem er Sie um Ver- zeihung ersuchte, und sich alle Buße auszustehen erböte (*): auch eine Abschrift von Jhrer Ant- wort darauf (**).
Jch befinde, daß er noch geneigt ist, zu hof- fen, es könne eine Heyrath zwischen Jhnen statt haben: und dieses, sagt er, würde alle Spaltun- gen heilen.
Jch wurde viel mehr geschrieben haben; - - sonderlich von den folgenden Umständen: Von des nichtswürdigen Kerls Verfolgung, wodurch er Sie aus Jhrer Wohnung verjaget; von Jh- rer Anverwandten wunderlicher Unversöhnlich- keit - - Jch bin eilfertig und kann itzo eben auf kein anderes Wort denken, das Jhnen besser gefallen würde - -; von Jhrem letzten Briefe an Herrn Lovelacen, wodurch Sie ihn abzuhalten
suchen,
(*) Man sehe den VI Theil, S. 712.
(**) Man sehe den VI Theil, S. 733.
Siebenter Theil. U
Jch bereitete dieſen Cavallier zum voraus dazu, daß er Jhre Entſchließung, dem Herrn Belford ein Amt aufzutragen, welches weder er noch ſonſt jemand, nach unſerer Hoffnung, in vie- len, ſehr vielen Jahren zu verwalten Gelegenheit haben wird, erwarten moͤchte. Er ward anfangs ſtutzig daruͤber. Als er aber Jhre Gruͤnde hoͤrte, die mir Gnuͤge gethan hatten: ſo ſagte er nur daß eine ſolche Verordnung ſeine andern Vettern ſehr ſchmerzen wuͤrde, wenn ſie ſtatt finden ſollte.
Er erzaͤhlte mir, daß er eine Abſchrift von Lo- velacens Briefe haͤtte, in welchem er Sie um Ver- zeihung erſuchte, und ſich alle Buße auszuſtehen erboͤte (*): auch eine Abſchrift von Jhrer Ant- wort darauf (**).
Jch befinde, daß er noch geneigt iſt, zu hof- fen, es koͤnne eine Heyrath zwiſchen Jhnen ſtatt haben: und dieſes, ſagt er, wuͤrde alle Spaltun- gen heilen.
Jch wurde viel mehr geſchrieben haben; ‒ ‒ ſonderlich von den folgenden Umſtaͤnden: Von des nichtswuͤrdigen Kerls Verfolgung, wodurch er Sie aus Jhrer Wohnung verjaget; von Jh- rer Anverwandten wunderlicher Unverſoͤhnlich- keit ‒ ‒ Jch bin eilfertig und kann itzo eben auf kein anderes Wort denken, das Jhnen beſſer gefallen wuͤrde ‒ ‒; von Jhrem letzten Briefe an Herrn Lovelacen, wodurch Sie ihn abzuhalten
ſuchen,
(*) Man ſehe den VI Theil, S. 712.
(**) Man ſehe den VI Theil, S. 733.
Siebenter Theil. U
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[305/0311]
Jch bereitete dieſen Cavallier zum voraus
dazu, daß er Jhre Entſchließung, dem Herrn
Belford ein Amt aufzutragen, welches weder er
noch ſonſt jemand, nach unſerer Hoffnung, in vie-
len, ſehr vielen Jahren zu verwalten Gelegenheit
haben wird, erwarten moͤchte. Er ward anfangs
ſtutzig daruͤber. Als er aber Jhre Gruͤnde hoͤrte,
die mir Gnuͤge gethan hatten: ſo ſagte er nur daß
eine ſolche Verordnung ſeine andern Vettern ſehr
ſchmerzen wuͤrde, wenn ſie ſtatt finden ſollte.
Er erzaͤhlte mir, daß er eine Abſchrift von Lo-
velacens Briefe haͤtte, in welchem er Sie um Ver-
zeihung erſuchte, und ſich alle Buße auszuſtehen
erboͤte (*): auch eine Abſchrift von Jhrer Ant-
wort darauf (**).
Jch befinde, daß er noch geneigt iſt, zu hof-
fen, es koͤnne eine Heyrath zwiſchen Jhnen ſtatt
haben: und dieſes, ſagt er, wuͤrde alle Spaltun-
gen heilen.
Jch wurde viel mehr geſchrieben haben; ‒ ‒
ſonderlich von den folgenden Umſtaͤnden: Von
des nichtswuͤrdigen Kerls Verfolgung, wodurch
er Sie aus Jhrer Wohnung verjaget; von Jh-
rer Anverwandten wunderlicher Unverſoͤhnlich-
keit ‒ ‒ Jch bin eilfertig und kann itzo eben
auf kein anderes Wort denken, das Jhnen beſſer
gefallen wuͤrde ‒ ‒; von Jhrem letzten Briefe
an Herrn Lovelacen, wodurch Sie ihn abzuhalten
ſuchen,
(*) Man ſehe den VI Theil, S. 712.
(**) Man ſehe den VI Theil, S. 733.
Siebenter Theil. U
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/311>, abgerufen am 22.11.2024.
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