Jch will Joel ebenfalls bey mir haben, damit ich desto öfterer senden möge, nach dem die Sachen laufen. Sollte ich noch näher, oder in der Stadt seyn: so würde es mir unmöglich fallen, mich zu enthalten, daß ich sie nicht besuchte.
Allein wo das Aergste geschiehet! - - wie ich denn, bey eurem beständigen Läuten mit der Tod- tenklocke, nicht weiß, was ich davon denken soll! - - Jedoch, noch einmal, der Himmel wolle das Aergste abwenden! - - Wie natürlich ist es, zu beten, wenn man sich selbst nicht helfen kann! - - so saget mir alsdenn nicht in so vielen schrecklichen Worten, was erfolget ist; - - sondern nur so viel, daß ihr mir rathet, nach Paris zu stolpern. Das wird mir schon das Herz durchschneiden.
Jch billige eure Freygebigkeit gegen die Schwe- ster des armen Beltons so vollkommen, daß ich Mowbrayen beredet habe, sein Vermächtniß, so wie ich es mit dem meinigen mache, zur Vermeh- rung ihres Antheils an den Handschriften der indi- anischen Handelsgesellschaft, aufzugeben. Wenn ich nach London komme, soll Tourville eben das thun: und wir wollen jeder für unser eigen Geld einen Ring kaufen, den wir zum Andenken des ehrlichen Kerls tragen können, damit wir so wohl seinen als unsern eignen Willen vollziehen mögen.
Mein
Jch will Joel ebenfalls bey mir haben, damit ich deſto oͤfterer ſenden moͤge, nach dem die Sachen laufen. Sollte ich noch naͤher, oder in der Stadt ſeyn: ſo wuͤrde es mir unmoͤglich fallen, mich zu enthalten, daß ich ſie nicht beſuchte.
Allein wo das Aergſte geſchiehet! ‒ ‒ wie ich denn, bey eurem beſtaͤndigen Laͤuten mit der Tod- tenklocke, nicht weiß, was ich davon denken ſoll! ‒ ‒ Jedoch, noch einmal, der Himmel wolle das Aergſte abwenden! ‒ ‒ Wie natuͤrlich iſt es, zu beten, wenn man ſich ſelbſt nicht helfen kann! ‒ ‒ ſo ſaget mir alsdenn nicht in ſo vielen ſchrecklichen Worten, was erfolget iſt; ‒ ‒ ſondern nur ſo viel, daß ihr mir rathet, nach Paris zu ſtolpern. Das wird mir ſchon das Herz durchſchneiden.
Jch billige eure Freygebigkeit gegen die Schwe- ſter des armen Beltons ſo vollkommen, daß ich Mowbrayen beredet habe, ſein Vermaͤchtniß, ſo wie ich es mit dem meinigen mache, zur Vermeh- rung ihres Antheils an den Handſchriften der indi- aniſchen Handelsgeſellſchaft, aufzugeben. Wenn ich nach London komme, ſoll Tourville eben das thun: und wir wollen jeder fuͤr unſer eigen Geld einen Ring kaufen, den wir zum Andenken des ehrlichen Kerls tragen koͤnnen, damit wir ſo wohl ſeinen als unſern eignen Willen vollziehen moͤgen.
Mein
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Jch will Joel ebenfalls bey mir haben, damit ich
deſto oͤfterer ſenden moͤge, nach dem die Sachen
laufen. Sollte ich noch naͤher, oder in der
Stadt ſeyn: ſo wuͤrde es mir unmoͤglich fallen,
mich zu enthalten, daß ich ſie nicht beſuchte.
Allein wo das Aergſte geſchiehet! ‒ ‒ wie ich
denn, bey eurem beſtaͤndigen Laͤuten mit der Tod-
tenklocke, nicht weiß, was ich davon denken ſoll!
‒ ‒ Jedoch, noch einmal, der Himmel wolle das
Aergſte abwenden! ‒ ‒ Wie natuͤrlich iſt es, zu
beten, wenn man ſich ſelbſt nicht helfen kann! ‒ ‒
ſo ſaget mir alsdenn nicht in ſo vielen ſchrecklichen
Worten, was erfolget iſt; ‒ ‒ ſondern nur ſo viel,
daß ihr mir rathet, nach Paris zu ſtolpern. Das
wird mir ſchon das Herz durchſchneiden.
Jch billige eure Freygebigkeit gegen die Schwe-
ſter des armen Beltons ſo vollkommen, daß ich
Mowbrayen beredet habe, ſein Vermaͤchtniß, ſo
wie ich es mit dem meinigen mache, zur Vermeh-
rung ihres Antheils an den Handſchriften der indi-
aniſchen Handelsgeſellſchaft, aufzugeben. Wenn
ich nach London komme, ſoll Tourville eben das
thun: und wir wollen jeder fuͤr unſer eigen Geld
einen Ring kaufen, den wir zum Andenken des
ehrlichen Kerls tragen koͤnnen, damit wir ſo wohl
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/272>, abgerufen am 22.11.2024.
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