Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

Bild:
<< vorherige Seite



Zimmer zu kommen, in welchen er sich auf halten
wird. Da Sie aber von den unglücklichen Wir-
kungen des Misfallens bey Jhren Freunden ge-
brückt werden, welche Sie vielleicht einigen Un-
bequemlichkeiten unterwerfen mögen: so ersuchen
Sie der Lord, die Lady Sarah, und die Lady Eli-
sabeth, auf Jhre Lebenszeit, oder wenigstens bis
Sie zu dem Besitz Jhres eignen Gutes gelassen
werden, hundert Guineas alle Vierteljahre, die
Jhnen ordentlich durch eine besondere Hand wer-
den zugestellt werden, und zum Anfange den ein-
geschlossenen Bankzettel anzunehmen. Gedenken
Sie nicht, wertheste Fräulein, wir bitten Sie alle
darum, gedenken Sie nicht, daß Sie für dieses
Zeichen der Liebe von dem Lord M. der Lady Sa-
rah und der Lady Elisabeth, den Freunden die-
ses schändlichen Menschens
verbunden sind:
denn er hat keine Freunde mehr unter uns.

Wir wünschen alle, daß uns ein Antheil an
Jhrer Achtung gegönnet, und wir eben so, wie
Verwandte, angesehen werden mögen, als wir
gewesen seyn würden, wenn das, was wir sonst
mit so vielem Vergnügen hoffeten, geschehen wä-
re.
Wir werden unser Gebeth mit einander ver-
einigen, daß Sie Jhre Gesundheit und Munter-
keit wieder erlangen, und viele beglückte Jahre
erleben mögen: und da für diesen nichtswürdigen
Menschen sich nicht mehr Vorstellungen thun las-
sen, so bitten wir nur, daß uns, wenn er auf
Reisen gegangen ist, wie er sich itzo zu thun an-
schicket, die Ehre erlaubt sey, mit einer Fräulein,

die



Zimmer zu kommen, in welchen er ſich auf halten
wird. Da Sie aber von den ungluͤcklichen Wir-
kungen des Misfallens bey Jhren Freunden ge-
bruͤckt werden, welche Sie vielleicht einigen Un-
bequemlichkeiten unterwerfen moͤgen: ſo erſuchen
Sie der Lord, die Lady Sarah, und die Lady Eli-
ſabeth, auf Jhre Lebenszeit, oder wenigſtens bis
Sie zu dem Beſitz Jhres eignen Gutes gelaſſen
werden, hundert Guineas alle Vierteljahre, die
Jhnen ordentlich durch eine beſondere Hand wer-
den zugeſtellt werden, und zum Anfange den ein-
geſchloſſenen Bankzettel anzunehmen. Gedenken
Sie nicht, wertheſte Fraͤulein, wir bitten Sie alle
darum, gedenken Sie nicht, daß Sie fuͤr dieſes
Zeichen der Liebe von dem Lord M. der Lady Sa-
rah und der Lady Eliſabeth, den Freunden die-
ſes ſchaͤndlichen Menſchens
verbunden ſind:
denn er hat keine Freunde mehr unter uns.

Wir wuͤnſchen alle, daß uns ein Antheil an
Jhrer Achtung gegoͤnnet, und wir eben ſo, wie
Verwandte, angeſehen werden moͤgen, als wir
geweſen ſeyn wuͤrden, wenn das, was wir ſonſt
mit ſo vielem Vergnuͤgen hoffeten, geſchehen waͤ-
re.
Wir werden unſer Gebeth mit einander ver-
einigen, daß Sie Jhre Geſundheit und Munter-
keit wieder erlangen, und viele begluͤckte Jahre
erleben moͤgen: und da fuͤr dieſen nichtswuͤrdigen
Menſchen ſich nicht mehr Vorſtellungen thun laſ-
ſen, ſo bitten wir nur, daß uns, wenn er auf
Reiſen gegangen iſt, wie er ſich itzo zu thun an-
ſchicket, die Ehre erlaubt ſey, mit einer Fraͤulein,

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <floatingText>
            <body>
              <p><pb facs="#f0706" n="700"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
Zimmer zu kommen, in welchen er &#x017F;ich auf halten<lb/>
wird. Da Sie aber von den unglu&#x0364;cklichen Wir-<lb/>
kungen des Misfallens bey Jhren Freunden ge-<lb/>
bru&#x0364;ckt werden, welche Sie vielleicht einigen Un-<lb/>
bequemlichkeiten unterwerfen mo&#x0364;gen: &#x017F;o er&#x017F;uchen<lb/>
Sie der Lord, die Lady Sarah, und die Lady Eli-<lb/>
&#x017F;abeth, auf Jhre Lebenszeit, oder wenig&#x017F;tens bis<lb/>
Sie zu dem Be&#x017F;itz Jhres eignen Gutes gela&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden, hundert Guineas alle Vierteljahre, die<lb/>
Jhnen ordentlich durch eine be&#x017F;ondere Hand wer-<lb/>
den zuge&#x017F;tellt werden, und zum Anfange den ein-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Bankzettel anzunehmen. Gedenken<lb/>
Sie nicht, werthe&#x017F;te Fra&#x0364;ulein, wir bitten Sie alle<lb/>
darum, gedenken Sie nicht, daß Sie fu&#x0364;r die&#x017F;es<lb/>
Zeichen der Liebe von dem Lord M. der Lady Sa-<lb/>
rah und der Lady Eli&#x017F;abeth, den <hi rendition="#fr">Freunden die-<lb/>
&#x017F;es &#x017F;cha&#x0364;ndlichen Men&#x017F;chens</hi> verbunden &#x017F;ind:<lb/>
denn er hat keine Freunde mehr unter uns.</p><lb/>
              <p>Wir wu&#x0364;n&#x017F;chen alle, daß uns ein Antheil an<lb/>
Jhrer Achtung gego&#x0364;nnet, und wir eben &#x017F;o, wie<lb/>
Verwandte, ange&#x017F;ehen werden mo&#x0364;gen, als wir<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn <hi rendition="#fr">wu&#x0364;rden,</hi> wenn das, was wir &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
mit &#x017F;o vielem Vergnu&#x0364;gen hoffeten, ge&#x017F;chehen <hi rendition="#fr">wa&#x0364;-<lb/>
re.</hi> Wir werden un&#x017F;er Gebeth mit einander ver-<lb/>
einigen, daß Sie Jhre Ge&#x017F;undheit und Munter-<lb/>
keit wieder erlangen, und viele beglu&#x0364;ckte Jahre<lb/>
erleben mo&#x0364;gen: und da fu&#x0364;r die&#x017F;en nichtswu&#x0364;rdigen<lb/>
Men&#x017F;chen &#x017F;ich nicht mehr Vor&#x017F;tellungen thun la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, &#x017F;o bitten wir nur, daß uns, wenn er auf<lb/>
Rei&#x017F;en gegangen i&#x017F;t, wie er &#x017F;ich itzo zu thun an-<lb/>
&#x017F;chicket, die Ehre erlaubt &#x017F;ey, mit einer Fra&#x0364;ulein,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
            </body>
          </floatingText>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[700/0706] Zimmer zu kommen, in welchen er ſich auf halten wird. Da Sie aber von den ungluͤcklichen Wir- kungen des Misfallens bey Jhren Freunden ge- bruͤckt werden, welche Sie vielleicht einigen Un- bequemlichkeiten unterwerfen moͤgen: ſo erſuchen Sie der Lord, die Lady Sarah, und die Lady Eli- ſabeth, auf Jhre Lebenszeit, oder wenigſtens bis Sie zu dem Beſitz Jhres eignen Gutes gelaſſen werden, hundert Guineas alle Vierteljahre, die Jhnen ordentlich durch eine beſondere Hand wer- den zugeſtellt werden, und zum Anfange den ein- geſchloſſenen Bankzettel anzunehmen. Gedenken Sie nicht, wertheſte Fraͤulein, wir bitten Sie alle darum, gedenken Sie nicht, daß Sie fuͤr dieſes Zeichen der Liebe von dem Lord M. der Lady Sa- rah und der Lady Eliſabeth, den Freunden die- ſes ſchaͤndlichen Menſchens verbunden ſind: denn er hat keine Freunde mehr unter uns. Wir wuͤnſchen alle, daß uns ein Antheil an Jhrer Achtung gegoͤnnet, und wir eben ſo, wie Verwandte, angeſehen werden moͤgen, als wir geweſen ſeyn wuͤrden, wenn das, was wir ſonſt mit ſo vielem Vergnuͤgen hoffeten, geſchehen waͤ- re. Wir werden unſer Gebeth mit einander ver- einigen, daß Sie Jhre Geſundheit und Munter- keit wieder erlangen, und viele begluͤckte Jahre erleben moͤgen: und da fuͤr dieſen nichtswuͤrdigen Menſchen ſich nicht mehr Vorſtellungen thun laſ- ſen, ſo bitten wir nur, daß uns, wenn er auf Reiſen gegangen iſt, wie er ſich itzo zu thun an- ſchicket, die Ehre erlaubt ſey, mit einer Fraͤulein, die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/706
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/706>, abgerufen am 21.11.2024.