Briefen oder Nachrichten an Sie, bey einigen der wichtigsten Vorfälle, bekommen: so werde ich im Stande seyn, zu urtheilen, ob ich meiner Eh- re wegen genöthigt seyn werde, oder nicht, mich dem verlangten Werke zu unterziehen.
Sie können durch meine beygeschlossene Ant- wort auf einen Brief, womit mich die Fräulein Montague beehret hat, welche Sie aber die Gü- te haben werden mir, so bald als Sie dieselbe ge- lesen, wieder zuzusenden, vollkommen versichert werden, daß es mir unmöglich sey, jemals an ih- ren Freund so, wie von mir bis zu meiner größ- ten Beschwerde verlangt wird, zu gedenken. Er kann daher von der Probe, um welche ich Sie ersuche, keinen Schaden haben: und ich verspre- che Jhnen auf meine Ehre, daß sie weder vor Gericht, noch sonst, zu seinem Nachtheil gebraucht werden soll. Damit dieß, nach meinem Hin- tritt, nicht geschehen möge, versichere ich Sie, daß es ein hauptsächliches Stück meiner Ab- sicht ist, die Stellen, wodurch Sie mir eine Ge- fälligkeit erzeigen werden, allezeit in Jhrer ei- gnen, und keines andern, Gewalt zu lassen.
Wofern Sie für gut befinden, mein Herr, mir meine Bitte zuzustehen: so sind die Stellen, welche ich abgeschrieben wünschen möchte; ohne die Sache besser oder schlimmer zu machen; das- jenige, was er den 7ten und 8ten Jun. oder un- gefähr um die Zeit, als ich durch den gottlosen Vorwand eines entstandenen Feuers beunruhigt wurde, und vom Sonntage, dem 11ten Jun. bis
zum
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Briefen oder Nachrichten an Sie, bey einigen der wichtigſten Vorfaͤlle, bekommen: ſo werde ich im Stande ſeyn, zu urtheilen, ob ich meiner Eh- re wegen genoͤthigt ſeyn werde, oder nicht, mich dem verlangten Werke zu unterziehen.
Sie koͤnnen durch meine beygeſchloſſene Ant- wort auf einen Brief, womit mich die Fraͤulein Montague beehret hat, welche Sie aber die Guͤ- te haben werden mir, ſo bald als Sie dieſelbe ge- leſen, wieder zuzuſenden, vollkommen verſichert werden, daß es mir unmoͤglich ſey, jemals an ih- ren Freund ſo, wie von mir bis zu meiner groͤß- ten Beſchwerde verlangt wird, zu gedenken. Er kann daher von der Probe, um welche ich Sie erſuche, keinen Schaden haben: und ich verſpre- che Jhnen auf meine Ehre, daß ſie weder vor Gericht, noch ſonſt, zu ſeinem Nachtheil gebraucht werden ſoll. Damit dieß, nach meinem Hin- tritt, nicht geſchehen moͤge, verſichere ich Sie, daß es ein hauptſaͤchliches Stuͤck meiner Ab- ſicht iſt, die Stellen, wodurch Sie mir eine Ge- faͤlligkeit erzeigen werden, allezeit in Jhrer ei- gnen, und keines andern, Gewalt zu laſſen.
Wofern Sie fuͤr gut befinden, mein Herr, mir meine Bitte zuzuſtehen: ſo ſind die Stellen, welche ich abgeſchrieben wuͤnſchen moͤchte; ohne die Sache beſſer oder ſchlimmer zu machen; das- jenige, was er den 7ten und 8ten Jun. oder un- gefaͤhr um die Zeit, als ich durch den gottloſen Vorwand eines entſtandenen Feuers beunruhigt wurde, und vom Sonntage, dem 11ten Jun. bis
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Briefen oder Nachrichten an Sie, bey einigen
der wichtigſten Vorfaͤlle, bekommen: ſo werde ich
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re wegen genoͤthigt ſeyn werde, oder nicht, mich
dem verlangten Werke zu unterziehen.
Sie koͤnnen durch meine beygeſchloſſene Ant-
wort auf einen Brief, womit mich die Fraͤulein
Montague beehret hat, welche Sie aber die Guͤ-
te haben werden mir, ſo bald als Sie dieſelbe ge-
leſen, wieder zuzuſenden, vollkommen verſichert
werden, daß es mir unmoͤglich ſey, jemals an ih-
ren Freund ſo, wie von mir bis zu meiner groͤß-
ten Beſchwerde verlangt wird, zu gedenken. Er
kann daher von der Probe, um welche ich Sie
erſuche, keinen Schaden haben: und ich verſpre-
che Jhnen auf meine Ehre, daß ſie weder vor
Gericht, noch ſonſt, zu ſeinem Nachtheil gebraucht
werden ſoll. Damit dieß, nach meinem Hin-
tritt, nicht geſchehen moͤge, verſichere ich Sie,
daß es ein hauptſaͤchliches Stuͤck meiner Ab-
ſicht iſt, die Stellen, wodurch Sie mir eine Ge-
faͤlligkeit erzeigen werden, allezeit in Jhrer ei-
gnen, und keines andern, Gewalt zu laſſen.
Wofern Sie fuͤr gut befinden, mein Herr,
mir meine Bitte zuzuſtehen: ſo ſind die Stellen,
welche ich abgeſchrieben wuͤnſchen moͤchte; ohne
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/681>, abgerufen am 22.11.2024.
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