schuldete Bosheit gegen ein armes Frauenzimmer, das durch seine grausame Ränke aller Freunde beraubet ist, endigen wird.
Jch schließe mit meinem gehorsamen Dank für Jhrer Gnaden vortheilhafte Meynung von mir, und mit der Versicherung, daß ich, so lan- ge mir noch das Leben gegönnet wird, allezeit seyn werde
Jhrer Gnaden dankbare und verpflich- tete Dienerinn Clarissa Harlowe.
Der vierzehnte Brief von Fräulein Clarissa Harlowe an Frau Norton.
Sonntags Abends, den 2ten Jul.
Wie gütig meine geliebte Fr. Norton, wie gütig lindern Sie die Angst eines bluten- den Herzens! Gewiß Sie sind meine rechte Mutter. Jch muß durch ein unbegreifliches Versehen in eine Familie untergeschoben seyn, die mich, nachdem sie neulich den Betrug entde- cket, oder wenigstens einen Argwohn davon be- kommen hat, mit einem solchen Unwillen, als ei- ne solche Entdeckung gewiß versprechen wird, aus ihrer aller Herzen verbannet hat.
O! wäre ich doch in der That Jhr eignes Kind gewesen! Wäre ich doch nur dazu gebohren
worden,
ſchuldete Bosheit gegen ein armes Frauenzimmer, das durch ſeine grauſame Raͤnke aller Freunde beraubet iſt, endigen wird.
Jch ſchließe mit meinem gehorſamen Dank fuͤr Jhrer Gnaden vortheilhafte Meynung von mir, und mit der Verſicherung, daß ich, ſo lan- ge mir noch das Leben gegoͤnnet wird, allezeit ſeyn werde
Jhrer Gnaden dankbare und verpflich- tete Dienerinn Clariſſa Harlowe.
Der vierzehnte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau Norton.
Sonntags Abends, den 2ten Jul.
Wie guͤtig meine geliebte Fr. Norton, wie guͤtig lindern Sie die Angſt eines bluten- den Herzens! Gewiß Sie ſind meine rechte Mutter. Jch muß durch ein unbegreifliches Verſehen in eine Familie untergeſchoben ſeyn, die mich, nachdem ſie neulich den Betrug entde- cket, oder wenigſtens einen Argwohn davon be- kommen hat, mit einem ſolchen Unwillen, als ei- ne ſolche Entdeckung gewiß verſprechen wird, aus ihrer aller Herzen verbannet hat.
O! waͤre ich doch in der That Jhr eignes Kind geweſen! Waͤre ich doch nur dazu gebohren
worden,
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ſchuldete Bosheit gegen ein armes Frauenzimmer,
das durch ſeine grauſame Raͤnke aller Freunde
beraubet iſt, endigen wird.
Jch ſchließe mit meinem gehorſamen Dank
fuͤr Jhrer Gnaden vortheilhafte Meynung von
mir, und mit der Verſicherung, daß ich, ſo lan-
ge mir noch das Leben gegoͤnnet wird, allezeit
ſeyn werde
Jhrer Gnaden dankbare und verpflich-
tete Dienerinn
Clariſſa Harlowe.
Der vierzehnte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau
Norton.
Sonntags Abends, den 2ten Jul.
Wie guͤtig meine geliebte Fr. Norton, wie
guͤtig lindern Sie die Angſt eines bluten-
den Herzens! Gewiß Sie ſind meine rechte
Mutter. Jch muß durch ein unbegreifliches
Verſehen in eine Familie untergeſchoben ſeyn,
die mich, nachdem ſie neulich den Betrug entde-
cket, oder wenigſtens einen Argwohn davon be-
kommen hat, mit einem ſolchen Unwillen, als ei-
ne ſolche Entdeckung gewiß verſprechen wird,
aus ihrer aller Herzen verbannet hat.
O! waͤre ich doch in der That Jhr eignes
Kind geweſen! Waͤre ich doch nur dazu gebohren
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/60>, abgerufen am 22.11.2024.
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