gute Nacht, auf ewig, aller Freundschaft, wenig- stens allem Briefwechsel, mit dir.
J. Belford.
Der fünf und vierzigste Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Dienstags, den 18ten Jul. Nach- mittags.
Jch ließ mich heute frühe wieder nach dem Be- finden der Fräulein durch meinen Bedien- ten erkundigen: und so bald als ich zu Mittage gegessen hatte, ging ich selbst hin.
Jch bekam nur schlechte Nachricht: jedoch ließ ich meine Empfehlung hinauf sagen. Sie ließ mir dagegen für alle meine Höflichkeiten Dank abstatten, und sich entschuldigen, daß sie es zu der Zeit eben nicht in Person thun könnte, weil sie sehr schwach und matt wäre: wenn ich mich aber diesen Abend um sechse bemühen woll- te, so hoffete sie im Stande zu seyn, ein Schäl- chen Thee mit mir zu trinken und mir alsdenn selbst zu danken.
Jch mache mir eine große Ehre aus dieser Gefälligkeit, und glaube, daß es für euch nicht übel aussieht, da ich ihr als ein Freund von euch bekannt bin. Mich deucht, ich muß nur alle
Zwei-
gute Nacht, auf ewig, aller Freundſchaft, wenig- ſtens allem Briefwechſel, mit dir.
J. Belford.
Der fuͤnf und vierzigſte Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Dienſtags, den 18ten Jul. Nach- mittags.
Jch ließ mich heute fruͤhe wieder nach dem Be- finden der Fraͤulein durch meinen Bedien- ten erkundigen: und ſo bald als ich zu Mittage gegeſſen hatte, ging ich ſelbſt hin.
Jch bekam nur ſchlechte Nachricht: jedoch ließ ich meine Empfehlung hinauf ſagen. Sie ließ mir dagegen fuͤr alle meine Hoͤflichkeiten Dank abſtatten, und ſich entſchuldigen, daß ſie es zu der Zeit eben nicht in Perſon thun koͤnnte, weil ſie ſehr ſchwach und matt waͤre: wenn ich mich aber dieſen Abend um ſechſe bemuͤhen woll- te, ſo hoffete ſie im Stande zu ſeyn, ein Schaͤl- chen Thee mit mir zu trinken und mir alsdenn ſelbſt zu danken.
Jch mache mir eine große Ehre aus dieſer Gefaͤlligkeit, und glaube, daß es fuͤr euch nicht uͤbel ausſieht, da ich ihr als ein Freund von euch bekannt bin. Mich deucht, ich muß nur alle
Zwei-
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gute Nacht, auf ewig, aller Freundſchaft, wenig-
ſtens allem Briefwechſel, mit dir.
J. Belford.
Der fuͤnf und vierzigſte Brief
von
Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Dienſtags, den 18ten Jul. Nach-
mittags.
Jch ließ mich heute fruͤhe wieder nach dem Be-
finden der Fraͤulein durch meinen Bedien-
ten erkundigen: und ſo bald als ich zu Mittage
gegeſſen hatte, ging ich ſelbſt hin.
Jch bekam nur ſchlechte Nachricht: jedoch
ließ ich meine Empfehlung hinauf ſagen. Sie
ließ mir dagegen fuͤr alle meine Hoͤflichkeiten
Dank abſtatten, und ſich entſchuldigen, daß ſie
es zu der Zeit eben nicht in Perſon thun koͤnnte,
weil ſie ſehr ſchwach und matt waͤre: wenn ich
mich aber dieſen Abend um ſechſe bemuͤhen woll-
te, ſo hoffete ſie im Stande zu ſeyn, ein Schaͤl-
chen Thee mit mir zu trinken und mir alsdenn
ſelbſt zu danken.
Jch mache mir eine große Ehre aus dieſer
Gefaͤlligkeit, und glaube, daß es fuͤr euch nicht
uͤbel ausſieht, da ich ihr als ein Freund von euch
bekannt bin. Mich deucht, ich muß nur alle
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/352>, abgerufen am 22.11.2024.
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