ker zu schicken: und ins besondere, wie sie von Anfange befohlen hatten, keine scharfe oder spi- tzige Geräthe, sonderlich kein Federmesser, wel- ches sie vielleicht, unter dem Vorwand, eine Fe- der umzuschneiden, fordern möchte, ihr in die Hände kommen zu lassen.
Um zwölfe des Sonnabends in der Nacht, ließ ihnen Rowland sagen, es wäre so schlecht mit ihr, daß er nicht wüßte, was es für einen Aus- gang nehmen möchte, und wünschte, sie aus sei- nem Hause gebracht zu sehen.
Dieß veranlassete sie eben so sehr eine Nach- richt von euch zu wünschen. Denn ihr Bothe war zu ihrer größten Verwunderung noch nicht wieder von M. Hall zurückgekommen: und sie waren versichert, daß er schon am Freytag, Abends, daselbst angelanget seyn müßte.
Am Sonntag, Morgens frühe, gingen beyde Teufel hin, zu sehen, wie sie sich befände. Sie bekamen eine solche Nachricht von ihrer Schwach- heit, Niedergeschlagenheit und Angst, daß sie sich aus Mitleiden, wie sie sagten, enthielten, sie zu sehen, weil sie befanden, daß ihre Besuche ihr so unangenehm wären. Allein die Furcht vor dem Ausgange war sonder Zweifel ihre vornehmste Bewegursache: nichts anderes hätte so steinerne Herzen erweichen können.
Sie schickten nach dem Apotheker, den Row- land bey ihr gehabt hatte, und knüpften Rowlan- den, und seinem Weibe, und seiner Magd feyer- lich ein, die äußerste Sorge für sie zu tragen:
sonder
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ker zu ſchicken: und ins beſondere, wie ſie von Anfange befohlen hatten, keine ſcharfe oder ſpi- tzige Geraͤthe, ſonderlich kein Federmeſſer, wel- ches ſie vielleicht, unter dem Vorwand, eine Fe- der umzuſchneiden, fordern moͤchte, ihr in die Haͤnde kommen zu laſſen.
Um zwoͤlfe des Sonnabends in der Nacht, ließ ihnen Rowland ſagen, es waͤre ſo ſchlecht mit ihr, daß er nicht wuͤßte, was es fuͤr einen Aus- gang nehmen moͤchte, und wuͤnſchte, ſie aus ſei- nem Hauſe gebracht zu ſehen.
Dieß veranlaſſete ſie eben ſo ſehr eine Nach- richt von euch zu wuͤnſchen. Denn ihr Bothe war zu ihrer groͤßten Verwunderung noch nicht wieder von M. Hall zuruͤckgekommen: und ſie waren verſichert, daß er ſchon am Freytag, Abends, daſelbſt angelanget ſeyn muͤßte.
Am Sonntag, Morgens fruͤhe, gingen beyde Teufel hin, zu ſehen, wie ſie ſich befaͤnde. Sie bekamen eine ſolche Nachricht von ihrer Schwach- heit, Niedergeſchlagenheit und Angſt, daß ſie ſich aus Mitleiden, wie ſie ſagten, enthielten, ſie zu ſehen, weil ſie befanden, daß ihre Beſuche ihr ſo unangenehm waͤren. Allein die Furcht vor dem Ausgange war ſonder Zweifel ihre vornehmſte Bewegurſache: nichts anderes haͤtte ſo ſteinerne Herzen erweichen koͤnnen.
Sie ſchickten nach dem Apotheker, den Row- land bey ihr gehabt hatte, und knuͤpften Rowlan- den, und ſeinem Weibe, und ſeiner Magd feyer- lich ein, die aͤußerſte Sorge fuͤr ſie zu tragen:
ſonder
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ker zu ſchicken: und ins beſondere, wie ſie von
Anfange befohlen hatten, keine ſcharfe oder ſpi-
tzige Geraͤthe, ſonderlich kein Federmeſſer, wel-
ches ſie vielleicht, unter dem Vorwand, eine Fe-
der umzuſchneiden, fordern moͤchte, ihr in die
Haͤnde kommen zu laſſen.
Um zwoͤlfe des Sonnabends in der Nacht,
ließ ihnen Rowland ſagen, es waͤre ſo ſchlecht mit
ihr, daß er nicht wuͤßte, was es fuͤr einen Aus-
gang nehmen moͤchte, und wuͤnſchte, ſie aus ſei-
nem Hauſe gebracht zu ſehen.
Dieß veranlaſſete ſie eben ſo ſehr eine Nach-
richt von euch zu wuͤnſchen. Denn ihr Bothe
war zu ihrer groͤßten Verwunderung noch nicht
wieder von M. Hall zuruͤckgekommen: und ſie
waren verſichert, daß er ſchon am Freytag,
Abends, daſelbſt angelanget ſeyn muͤßte.
Am Sonntag, Morgens fruͤhe, gingen beyde
Teufel hin, zu ſehen, wie ſie ſich befaͤnde. Sie
bekamen eine ſolche Nachricht von ihrer Schwach-
heit, Niedergeſchlagenheit und Angſt, daß ſie ſich
aus Mitleiden, wie ſie ſagten, enthielten, ſie zu
ſehen, weil ſie befanden, daß ihre Beſuche ihr ſo
unangenehm waͤren. Allein die Furcht vor dem
Ausgange war ſonder Zweifel ihre vornehmſte
Bewegurſache: nichts anderes haͤtte ſo ſteinerne
Herzen erweichen koͤnnen.
Sie ſchickten nach dem Apotheker, den Row-
land bey ihr gehabt hatte, und knuͤpften Rowlan-
den, und ſeinem Weibe, und ſeiner Magd feyer-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/315>, abgerufen am 25.11.2024.
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