ihr alle ihre Sache zuschicken ließe, und seine Un- schuld, bey einer so scheuslichen und niederträch- tigen That, wie er sie mit Recht nannte, rettete.
Gegenwärtig zweifelt er nicht, daß alles glücklich vorbey, und die Geliebte seiner Seele; so nennt er sie bey jedem Worte; unter beque- mern und glücklichern Umständen, als vor der schrecklichen That, seyn werde. Er bekennet itzo, daß die Ursache, warum ihn der Brief von Hrn. Belford noch unruhiger und wunderlicher ge- macht, diese gewesen: weil er ihn aus Vorsatz, und in der Absicht, ihn zu quälen, in ungewisser Erwartung gehalten; ihm schwere Vorwürfe ge- macht; und bloß gemeldet, daß er ihr aufgewartet; die weitern Umstände aber, welche er ihm damals zugleich hätte eröffnen können, bis zu seinem näch- sten Schreiben versparet hätte. Herr Belford, sagt er, ist allemal ein Freund und Fürsprecher der Fräulein gewesen.
Er versichert, und wir können es für ihn betheuren, daß er beständig, seit verwichenen Sonnabends Abend, der elendeste Mensch gewe- sen sey.
Er hat sich deswegen enthalten, selbst nach London zu gehen, damit man sich nicht einbilden möchte, daß er an einem so scheuslichen Anschla- ge Schuld hätte, und hinauf käme, einige schänd- liche Absichten dem zu Folge zu vollführen.
Glauben Sie, wertheste Fräulein Howe, daß wir alle über diesen unglücklichen Zufall den empfindlichsten Schmerzen fühlen. Wir besor-
gen,
ihr alle ihre Sache zuſchicken ließe, und ſeine Un- ſchuld, bey einer ſo ſcheuslichen und niedertraͤch- tigen That, wie er ſie mit Recht nannte, rettete.
Gegenwaͤrtig zweifelt er nicht, daß alles gluͤcklich vorbey, und die Geliebte ſeiner Seele; ſo nennt er ſie bey jedem Worte; unter beque- mern und gluͤcklichern Umſtaͤnden, als vor der ſchrecklichen That, ſeyn werde. Er bekennet itzo, daß die Urſache, warum ihn der Brief von Hrn. Belford noch unruhiger und wunderlicher ge- macht, dieſe geweſen: weil er ihn aus Vorſatz, und in der Abſicht, ihn zu quaͤlen, in ungewiſſer Erwartung gehalten; ihm ſchwere Vorwuͤrfe ge- macht; und bloß gemeldet, daß er ihr aufgewartet; die weitern Umſtaͤnde aber, welche er ihm damals zugleich haͤtte eroͤffnen koͤnnen, bis zu ſeinem naͤch- ſten Schreiben verſparet haͤtte. Herr Belford, ſagt er, iſt allemal ein Freund und Fuͤrſprecher der Fraͤulein geweſen.
Er verſichert, und wir koͤnnen es fuͤr ihn betheuren, daß er beſtaͤndig, ſeit verwichenen Sonnabends Abend, der elendeſte Menſch gewe- ſen ſey.
Er hat ſich deswegen enthalten, ſelbſt nach London zu gehen, damit man ſich nicht einbilden moͤchte, daß er an einem ſo ſcheuslichen Anſchla- ge Schuld haͤtte, und hinauf kaͤme, einige ſchaͤnd- liche Abſichten dem zu Folge zu vollfuͤhren.
Glauben Sie, wertheſte Fraͤulein Howe, daß wir alle uͤber dieſen ungluͤcklichen Zufall den empfindlichſten Schmerzen fuͤhlen. Wir beſor-
gen,
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ihr alle ihre Sache zuſchicken ließe, und ſeine Un-
ſchuld, bey einer ſo ſcheuslichen und niedertraͤch-
tigen That, wie er ſie mit Recht nannte, rettete.
Gegenwaͤrtig zweifelt er nicht, daß alles
gluͤcklich vorbey, und die Geliebte ſeiner Seele;
ſo nennt er ſie bey jedem Worte; unter beque-
mern und gluͤcklichern Umſtaͤnden, als vor der
ſchrecklichen That, ſeyn werde. Er bekennet itzo,
daß die Urſache, warum ihn der Brief von Hrn.
Belford noch unruhiger und wunderlicher ge-
macht, dieſe geweſen: weil er ihn aus Vorſatz,
und in der Abſicht, ihn zu quaͤlen, in ungewiſſer
Erwartung gehalten; ihm ſchwere Vorwuͤrfe ge-
macht; und bloß gemeldet, daß er ihr aufgewartet;
die weitern Umſtaͤnde aber, welche er ihm damals
zugleich haͤtte eroͤffnen koͤnnen, bis zu ſeinem naͤch-
ſten Schreiben verſparet haͤtte. Herr Belford, ſagt
er, iſt allemal ein Freund und Fuͤrſprecher der
Fraͤulein geweſen.
Er verſichert, und wir koͤnnen es fuͤr ihn
betheuren, daß er beſtaͤndig, ſeit verwichenen
Sonnabends Abend, der elendeſte Menſch gewe-
ſen ſey.
Er hat ſich deswegen enthalten, ſelbſt nach
London zu gehen, damit man ſich nicht einbilden
moͤchte, daß er an einem ſo ſcheuslichen Anſchla-
ge Schuld haͤtte, und hinauf kaͤme, einige ſchaͤnd-
liche Abſichten dem zu Folge zu vollfuͤhren.
Glauben Sie, wertheſte Fraͤulein Howe, daß
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/273>, abgerufen am 22.11.2024.
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