Es muß ein erhabnes Ansehen seyn, als wenn ihr zu Standespersonen gebohren wäret. - - Aber nicht übertrieben! - - Zuversichtlich! Laßt euer Gesicht nicht euer Herz verachten.
Frey und ungezwungen! - - Euer Ausputz selbst wird euch Ehre genug geben.
Ein wenig anständiger und ernstlicher, Lady Elisabeth! Zeiget mehr nachdrückliches und weniger steifes in eurem hohen Wesen.
Das ist das rechte Ansehen! Unvergleichlich getroffen! - - Noch einmal! - - Jhr habt es.
Der Teufel hole euch! - - Nicht so stolz. Jhr nehmt das Wesen einer neuen Standes- person an. Laßt euch euren neuen Stand nicht so sehr merken. Leute, die schon durch die Ge- burth erhaben sind, flößen Ehrfurcht ein, ohne daß es nöthig ist, sie zu verlangen.
Wie sieht es nun mit euch aus, Base Char- lotte - -
Recht gut. Nur das Wesen ist ein wenig zu lustig - Jedoch habe ich meiner Geliebten schon zum voraus beygebracht, in euch beyden viele Lebhaftigkeit und Freyheit von Standesper- sonen zu erwarten.
Verfluchte Augen sind das! - - Die fun- kelnden Blicke werden es nicht gut machen. Ein niedergeschlagenes sittsames Gesicht muß es seyn, was ihr es in eurer Gewalt habet. - - Seht mich an. Stellet euch nun einmal vor, als wenn ich meine Geliebte wäre.
Der
Es muß ein erhabnes Anſehen ſeyn, als wenn ihr zu Standesperſonen gebohren waͤret. ‒ ‒ Aber nicht uͤbertrieben! ‒ ‒ Zuverſichtlich! Laßt euer Geſicht nicht euer Herz verachten.
Frey und ungezwungen! ‒ ‒ Euer Auſputz ſelbſt wird euch Ehre genug geben.
Ein wenig anſtaͤndiger und ernſtlicher, Lady Eliſabeth! Zeiget mehr nachdruͤckliches und weniger ſteifes in eurem hohen Weſen.
Das iſt das rechte Anſehen! Unvergleichlich getroffen! ‒ ‒ Noch einmal! ‒ ‒ Jhr habt es.
Der Teufel hole euch! ‒ ‒ Nicht ſo ſtolz. Jhr nehmt das Weſen einer neuen Standes- perſon an. Laßt euch euren neuen Stand nicht ſo ſehr merken. Leute, die ſchon durch die Ge- burth erhaben ſind, floͤßen Ehrfurcht ein, ohne daß es noͤthig iſt, ſie zu verlangen.
Wie ſieht es nun mit euch aus, Baſe Char- lotte ‒ ‒
Recht gut. Nur das Weſen iſt ein wenig zu luſtig ‒ Jedoch habe ich meiner Geliebten ſchon zum voraus beygebracht, in euch beyden viele Lebhaftigkeit und Freyheit von Standesper- ſonen zu erwarten.
Verfluchte Augen ſind das! ‒ ‒ Die fun- kelnden Blicke werden es nicht gut machen. Ein niedergeſchlagenes ſittſames Geſicht muß es ſeyn, was ihr es in eurer Gewalt habet. ‒ ‒ Seht mich an. Stellet euch nun einmal vor, als wenn ich meine Geliebte waͤre.
Der
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Es muß ein erhabnes Anſehen ſeyn, als wenn ihr
zu Standesperſonen gebohren waͤret. ‒ ‒ Aber
nicht uͤbertrieben! ‒ ‒ Zuverſichtlich! Laßt euer
Geſicht nicht euer Herz verachten.
Frey und ungezwungen! ‒ ‒ Euer Auſputz
ſelbſt wird euch Ehre genug geben.
Ein wenig anſtaͤndiger und ernſtlicher,
Lady Eliſabeth! Zeiget mehr nachdruͤckliches und
weniger ſteifes in eurem hohen Weſen.
Das iſt das rechte Anſehen! Unvergleichlich
getroffen! ‒ ‒ Noch einmal! ‒ ‒ Jhr habt es.
Der Teufel hole euch! ‒ ‒ Nicht ſo ſtolz.
Jhr nehmt das Weſen einer neuen Standes-
perſon an. Laßt euch euren neuen Stand nicht
ſo ſehr merken. Leute, die ſchon durch die Ge-
burth erhaben ſind, floͤßen Ehrfurcht ein, ohne daß
es noͤthig iſt, ſie zu verlangen.
Wie ſieht es nun mit euch aus, Baſe Char-
lotte ‒ ‒
Recht gut. Nur das Weſen iſt ein wenig
zu luſtig ‒ Jedoch habe ich meiner Geliebten
ſchon zum voraus beygebracht, in euch beyden
viele Lebhaftigkeit und Freyheit von Standesper-
ſonen zu erwarten.
Verfluchte Augen ſind das! ‒ ‒ Die fun-
kelnden Blicke werden es nicht gut machen. Ein
niedergeſchlagenes ſittſames Geſicht muß es ſeyn,
was ihr es in eurer Gewalt habet. ‒ ‒ Seht
mich an. Stellet euch nun einmal vor, als wenn
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Der
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/577>, abgerufen am 22.11.2024.
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