daß Dienstbothen, die in einer gemeinschaftlich zu besprechenden Sache mit einander zu thun haben, von dem Augenblicke an, da sie sich einan- der nur sehen, vertraute Freunde sind - - Ja sie sind auch große Meister in der Geschlechts- kunde: sie wissen alsobald die ganze Verwandt- schaft von einander, wenn sie gleich über die drey Reiche zerstreuet seyn sollte, und die Ge- schlechtsregister von den Anverwandten ihrer Herrschaften.
Meine Vorsichtigkeit endiget sich hierbey noch nicht.
O Bruder, was für Gelegenheit hätte ich, bey einer solchen Erfindung, meine Geliebte wie- der in der Frau Sinclairn Haus zu bringen?
Meine Gemahlinn kann vielleicht die Bothen, welche sie schon einmal geschickt hat, den einen an Fräulein Howe, den andern an Wilson, weiter brauchen. Mit dem einen von denselben ist Wilhelm schon gut bekannt: das hast du gehö- ret. - - Gemeinschaftlich zechen ist bey solchen Kerln so gut als gemeinschaftliche Gesinnungen hegen. Mit dem andern wird er bald bekannt werden: wo er es nicht schon ist.
Des Capitains Bedienter weiß was er zu thun hat und wie er sich verhalten soll. Jch ha- be schon einige Winke (*) davon gegeben. Er dienet ebenfalls einem liebreichen und angesehenen Herrn. Jch mag gern einem jeden Achtung und Ansehen verschaffen, damit ich desto mehr vermöge.
Auf
(*) Siehe den XX. Brief dieses Theils.
A a 5
daß Dienſtbothen, die in einer gemeinſchaftlich zu beſprechenden Sache mit einander zu thun haben, von dem Augenblicke an, da ſie ſich einan- der nur ſehen, vertraute Freunde ſind ‒ ‒ Ja ſie ſind auch große Meiſter in der Geſchlechts- kunde: ſie wiſſen alſobald die ganze Verwandt- ſchaft von einander, wenn ſie gleich uͤber die drey Reiche zerſtreuet ſeyn ſollte, und die Ge- ſchlechtsregiſter von den Anverwandten ihrer Herrſchaften.
Meine Vorſichtigkeit endiget ſich hierbey noch nicht.
O Bruder, was fuͤr Gelegenheit haͤtte ich, bey einer ſolchen Erfindung, meine Geliebte wie- der in der Frau Sinclairn Haus zu bringen?
Meine Gemahlinn kann vielleicht die Bothen, welche ſie ſchon einmal geſchickt hat, den einen an Fraͤulein Howe, den andern an Wilſon, weiter brauchen. Mit dem einen von denſelben iſt Wilhelm ſchon gut bekannt: das haſt du gehoͤ- ret. ‒ ‒ Gemeinſchaftlich zechen iſt bey ſolchen Kerln ſo gut als gemeinſchaftliche Geſinnungen hegen. Mit dem andern wird er bald bekannt werden: wo er es nicht ſchon iſt.
Des Capitains Bedienter weiß was er zu thun hat und wie er ſich verhalten ſoll. Jch ha- be ſchon einige Winke (*) davon gegeben. Er dienet ebenfalls einem liebreichen und angeſehenen Herrn. Jch mag gern einem jeden Achtung und Anſehen verſchaffen, damit ich deſto mehr vermoͤge.
Auf
(*) Siehe den XX. Brief dieſes Theils.
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daß Dienſtbothen, die in einer gemeinſchaftlich
zu beſprechenden Sache mit einander zu thun
haben, von dem Augenblicke an, da ſie ſich einan-
der nur ſehen, vertraute Freunde ſind ‒ ‒ Ja
ſie ſind auch große Meiſter in der Geſchlechts-
kunde: ſie wiſſen alſobald die ganze Verwandt-
ſchaft von einander, wenn ſie gleich uͤber die
drey Reiche zerſtreuet ſeyn ſollte, und die Ge-
ſchlechtsregiſter von den Anverwandten ihrer
Herrſchaften.
Meine Vorſichtigkeit endiget ſich hierbey
noch nicht.
O Bruder, was fuͤr Gelegenheit haͤtte ich,
bey einer ſolchen Erfindung, meine Geliebte wie-
der in der Frau Sinclairn Haus zu bringen?
Meine Gemahlinn kann vielleicht die Bothen,
welche ſie ſchon einmal geſchickt hat, den einen an
Fraͤulein Howe, den andern an Wilſon, weiter
brauchen. Mit dem einen von denſelben iſt
Wilhelm ſchon gut bekannt: das haſt du gehoͤ-
ret. ‒ ‒ Gemeinſchaftlich zechen iſt bey ſolchen
Kerln ſo gut als gemeinſchaftliche Geſinnungen
hegen. Mit dem andern wird er bald bekannt
werden: wo er es nicht ſchon iſt.
Des Capitains Bedienter weiß was er zu
thun hat und wie er ſich verhalten ſoll. Jch ha-
be ſchon einige Winke (*) davon gegeben. Er
dienet ebenfalls einem liebreichen und angeſehenen
Herrn. Jch mag gern einem jeden Achtung und
Anſehen verſchaffen, damit ich deſto mehr vermoͤge.
Auf
(*) Siehe den XX. Brief dieſes Theils.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/383>, abgerufen am 28.11.2024.
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