[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.darinn berühret. Meiner ersten Freyheiten ge- schehen. gen seine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles
von den angegebenen Umständen wahr; da ich mich erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den Herr Hickmann als einen ansehnlichen Mann in seinem Werke kennet, hat wirklich die Ehestiftung so gut als fertig. Es sind zwo Abschriften davon gemacht: und eine derselben ist öffentlich dazu be- stimmet, daß sie an eben den Capitain Tomlinson gesandt werde. Jch befinde auch, daß man sich wirk- lich mehr als einmal um einen Trauschein beworben hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht sind, wodurch Lovelace so wohl beunruhiget, als in seinen Absichten gestöret ist. Meiner Mutter Anwald, ein vertrauter Freund von dem, an welchen sich der elende Kerl gewandt hat, ist im Vertrauen hinter diese Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten zu verstehen, daß diese Schwierigkeiten, weil Love- lace ein Mann von großem Vermögen und Stande ist, wahrscheinlicherweise bald gehoben seyn werden. Jch war einmal willens, mich genau nach Tomlinson zu erkundigen: und man kann noch, wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus- hofmeisterinn, die seine vollkommene Gunst hat, von weiten ausfragen lassen. Mir ist wohl bekannt, daß die Sache so einge- fädelt ist, daß Frau Hodges von der vorgenommenen Unterhandlung des Capitain Tomlinsons zum Ver- gleich nichts wissen soll. Aber Jhr Onkel ist ein alter Mann: und alte Leute halten sich ihren Ge- liebten, wofern diese jünger, als sie selbst, sind, ver- pflichtet, und verheelen ihnen selten etwas. - - Je- doch mich deucht, es wird nicht nöthig seyn. Denn Tomlinson ist, nach Jhrer Beschreibung, ein so bra- ver darinn beruͤhret. Meiner erſten Freyheiten ge- ſchehen. gen ſeine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles
von den angegebenen Umſtaͤnden wahr; da ich mich erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den Herr Hickmann als einen anſehnlichen Mann in ſeinem Werke kennet, hat wirklich die Eheſtiftung ſo gut als fertig. Es ſind zwo Abſchriften davon gemacht: und eine derſelben iſt oͤffentlich dazu be- ſtimmet, daß ſie an eben den Capitain Tomlinſon geſandt werde. Jch befinde auch, daß man ſich wirk- lich mehr als einmal um einen Trauſchein beworben hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht ſind, wodurch Lovelace ſo wohl beunruhiget, als in ſeinen Abſichten geſtoͤret iſt. Meiner Mutter Anwald, ein vertrauter Freund von dem, an welchen ſich der elende Kerl gewandt hat, iſt im Vertrauen hinter dieſe Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten zu verſtehen, daß dieſe Schwierigkeiten, weil Love- lace ein Mann von großem Vermoͤgen und Stande iſt, wahrſcheinlicherweiſe bald gehoben ſeyn werden. Jch war einmal willens, mich genau nach Tomlinſon zu erkundigen: und man kann noch, wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus- hofmeiſterinn, die ſeine vollkommene Gunſt hat, von weiten ausfragen laſſen. Mir iſt wohl bekannt, daß die Sache ſo einge- faͤdelt iſt, daß Frau Hodges von der vorgenommenen Unterhandlung des Capitain Tomlinſons zum Ver- gleich nichts wiſſen ſoll. Aber Jhr Onkel iſt ein alter Mann: und alte Leute halten ſich ihren Ge- liebten, wofern dieſe juͤnger, als ſie ſelbſt, ſind, ver- pflichtet, und verheelen ihnen ſelten etwas. ‒ ‒ Je- doch mich deucht, es wird nicht noͤthig ſeyn. Denn Tomlinſon iſt, nach Jhrer Beſchreibung, ein ſo bra- ver <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0368" n="362"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>darinn beruͤhret. Meiner erſten Freyheiten ge-<lb/> gen Jhre Perſon iſt ebenfalls Erwaͤhnung ge-</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchehen.</fw><lb/> <note xml:id="b05" prev="#b04" place="foot" next="#b06"> <p>gen ſeine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles<lb/> von den angegebenen Umſtaͤnden wahr; da ich mich<lb/> erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den<lb/> Herr Hickmann als einen anſehnlichen Mann in<lb/> ſeinem Werke kennet, hat wirklich die Eheſtiftung<lb/> ſo gut als fertig. Es ſind zwo Abſchriften davon<lb/> gemacht: und eine derſelben iſt oͤffentlich dazu be-<lb/> ſtimmet, daß ſie an <hi rendition="#fr">eben den</hi> Capitain Tomlinſon<lb/> geſandt werde. Jch befinde auch, daß man ſich wirk-<lb/> lich mehr als einmal um einen Trauſchein beworben<lb/> hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht ſind,<lb/> wodurch Lovelace ſo wohl beunruhiget, als in ſeinen<lb/> Abſichten geſtoͤret iſt. Meiner Mutter Anwald, ein<lb/> vertrauter Freund von dem, an welchen ſich der<lb/> elende Kerl gewandt hat, iſt im Vertrauen hinter<lb/> dieſe Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten<lb/> zu verſtehen, daß dieſe Schwierigkeiten, weil Love-<lb/> lace ein Mann von großem Vermoͤgen und Stande<lb/> iſt, wahrſcheinlicherweiſe bald gehoben ſeyn werden.</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Jch war einmal willens, mich genau nach<lb/> Tomlinſon zu erkundigen: und man kann noch,<lb/> wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus-<lb/> hofmeiſterinn, die ſeine vollkommene Gunſt hat,<lb/> von weiten ausfragen laſſen.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Mir iſt wohl bekannt, daß die Sache ſo einge-<lb/> faͤdelt iſt,</hi> daß Frau Hodges von der vorgenommenen<lb/> Unterhandlung des Capitain Tomlinſons zum Ver-<lb/> gleich nichts wiſſen ſoll. Aber Jhr Onkel iſt ein<lb/> alter Mann: und alte Leute halten ſich ihren Ge-<lb/> liebten, wofern dieſe juͤnger, als ſie ſelbſt, ſind, ver-<lb/> pflichtet, und verheelen ihnen ſelten etwas. ‒ ‒ Je-<lb/> doch mich deucht, es wird nicht noͤthig ſeyn. Denn<lb/> Tomlinſon iſt, nach Jhrer Beſchreibung, ein ſo bra-</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver</fw> </note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [362/0368]
darinn beruͤhret. Meiner erſten Freyheiten ge-
gen Jhre Perſon iſt ebenfalls Erwaͤhnung ge-
ſchehen.
gen ſeine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles
von den angegebenen Umſtaͤnden wahr; da ich mich
erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den
Herr Hickmann als einen anſehnlichen Mann in
ſeinem Werke kennet, hat wirklich die Eheſtiftung
ſo gut als fertig. Es ſind zwo Abſchriften davon
gemacht: und eine derſelben iſt oͤffentlich dazu be-
ſtimmet, daß ſie an eben den Capitain Tomlinſon
geſandt werde. Jch befinde auch, daß man ſich wirk-
lich mehr als einmal um einen Trauſchein beworben
hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht ſind,
wodurch Lovelace ſo wohl beunruhiget, als in ſeinen
Abſichten geſtoͤret iſt. Meiner Mutter Anwald, ein
vertrauter Freund von dem, an welchen ſich der
elende Kerl gewandt hat, iſt im Vertrauen hinter
dieſe Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten
zu verſtehen, daß dieſe Schwierigkeiten, weil Love-
lace ein Mann von großem Vermoͤgen und Stande
iſt, wahrſcheinlicherweiſe bald gehoben ſeyn werden.
Jch war einmal willens, mich genau nach
Tomlinſon zu erkundigen: und man kann noch,
wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus-
hofmeiſterinn, die ſeine vollkommene Gunſt hat,
von weiten ausfragen laſſen.
Mir iſt wohl bekannt, daß die Sache ſo einge-
faͤdelt iſt, daß Frau Hodges von der vorgenommenen
Unterhandlung des Capitain Tomlinſons zum Ver-
gleich nichts wiſſen ſoll. Aber Jhr Onkel iſt ein
alter Mann: und alte Leute halten ſich ihren Ge-
liebten, wofern dieſe juͤnger, als ſie ſelbſt, ſind, ver-
pflichtet, und verheelen ihnen ſelten etwas. ‒ ‒ Je-
doch mich deucht, es wird nicht noͤthig ſeyn. Denn
Tomlinſon iſt, nach Jhrer Beſchreibung, ein ſo bra-
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