haben möchte, da er ein hochmüthiges Hertz hat, und schon bisher sehr ungehalten darüber gewesen ist, daß er so wenige Gunst von ihr erlangen kann.
Da ich so viel Erlaubniß von ihn habe, und sehr in Sorgen bin, daß der Versuch bey ihrem Onckle fruchtlos seyn möchte, so habe ich gedacht, daß an einem glücklichen Ausgange beynahe nicht zu zwei- feln sey, wenn eine so gütige und verständige Mut- ter und Mutter-Schwester mit ihrem Onckle (wo anders dieser zu gewinnen wäre) gemeinschaftliche Sache machten.
Herr Hickman wird morgen dem Herrn Har- lowe zusprechen, und um eben die Zeit können Sie auch vielleicht die Frau Harlowe sprechen. Wenn Herr Hickman findet, daß der alte Herr nicht abge- neigt ist, so wird er ihm sagen, daß Sie vermuthlich von eben der Sache mit der Frau Harlowe geredet haben würden, und wird ihn bitten sich mit ihr darü- ber zu berathschlagen, durch was für Mittel die härte- sten Hertzen in der Welt erweichet werden sollen.
So stehet es um die Sache, und ich habe Jhnen die Ursachen recht offenhertzig gemeldet, die mich be- wegen an Sie zu schreiben. Jch überlasse das übri- ge Jhrer Vorsichtigkeit und Klugheit, und wünsche desto hertzlicher einen glücklichen Erfolg, weil ich glaube, daß Herr Lovelace unserer unvergleichlichen Freundin ohnmöglich werth seyn könne: wiewohl ich in der That gar keine Manns-Person kenne, die ihrer werth ist.
Jch bitte Sie um ein Paar Zeilen Nachricht, wie Jhre Bitte aufgenommen werden wird. Wenn
sie
haben moͤchte, da er ein hochmuͤthiges Hertz hat, und ſchon bisher ſehr ungehalten daruͤber geweſen iſt, daß er ſo wenige Gunſt von ihr erlangen kann.
Da ich ſo viel Erlaubniß von ihn habe, und ſehr in Sorgen bin, daß der Verſuch bey ihrem Onckle fruchtlos ſeyn moͤchte, ſo habe ich gedacht, daß an einem gluͤcklichen Ausgange beynahe nicht zu zwei- feln ſey, wenn eine ſo guͤtige und verſtaͤndige Mut- ter und Mutter-Schweſter mit ihrem Onckle (wo anders dieſer zu gewinnen waͤre) gemeinſchaftliche Sache machten.
Herr Hickman wird morgen dem Herrn Har- lowe zuſprechen, und um eben die Zeit koͤnnen Sie auch vielleicht die Frau Harlowe ſprechen. Wenn Herr Hickman findet, daß der alte Herr nicht abge- neigt iſt, ſo wird er ihm ſagen, daß Sie vermuthlich von eben der Sache mit der Frau Harlowe geredet haben wuͤrden, und wird ihn bitten ſich mit ihr daruͤ- ber zu berathſchlagen, durch was fuͤr Mittel die haͤrte- ſten Hertzen in der Welt erweichet werden ſollen.
So ſtehet es um die Sache, und ich habe Jhnen die Urſachen recht offenhertzig gemeldet, die mich be- wegen an Sie zu ſchreiben. Jch uͤberlaſſe das uͤbri- ge Jhrer Vorſichtigkeit und Klugheit, und wuͤnſche deſto hertzlicher einen gluͤcklichen Erfolg, weil ich glaube, daß Herr Lovelace unſerer unvergleichlichen Freundin ohnmoͤglich werth ſeyn koͤnne: wiewohl ich in der That gar keine Manns-Perſon kenne, die ihrer werth iſt.
Jch bitte Sie um ein Paar Zeilen Nachricht, wie Jhre Bitte aufgenommen werden wird. Wenn
ſie
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haben moͤchte, da er ein hochmuͤthiges Hertz hat,
und ſchon bisher ſehr ungehalten daruͤber geweſen
iſt, daß er ſo wenige Gunſt von ihr erlangen kann.
Da ich ſo viel Erlaubniß von ihn habe, und ſehr
in Sorgen bin, daß der Verſuch bey ihrem Onckle
fruchtlos ſeyn moͤchte, ſo habe ich gedacht, daß an
einem gluͤcklichen Ausgange beynahe nicht zu zwei-
feln ſey, wenn eine ſo guͤtige und verſtaͤndige Mut-
ter und Mutter-Schweſter mit ihrem Onckle (wo
anders dieſer zu gewinnen waͤre) gemeinſchaftliche
Sache machten.
Herr Hickman wird morgen dem Herrn Har-
lowe zuſprechen, und um eben die Zeit koͤnnen Sie
auch vielleicht die Frau Harlowe ſprechen. Wenn
Herr Hickman findet, daß der alte Herr nicht abge-
neigt iſt, ſo wird er ihm ſagen, daß Sie vermuthlich
von eben der Sache mit der Frau Harlowe geredet
haben wuͤrden, und wird ihn bitten ſich mit ihr daruͤ-
ber zu berathſchlagen, durch was fuͤr Mittel die haͤrte-
ſten Hertzen in der Welt erweichet werden ſollen.
So ſtehet es um die Sache, und ich habe Jhnen
die Urſachen recht offenhertzig gemeldet, die mich be-
wegen an Sie zu ſchreiben. Jch uͤberlaſſe das uͤbri-
ge Jhrer Vorſichtigkeit und Klugheit, und wuͤnſche
deſto hertzlicher einen gluͤcklichen Erfolg, weil ich
glaube, daß Herr Lovelace unſerer unvergleichlichen
Freundin ohnmoͤglich werth ſeyn koͤnne: wiewohl
ich in der That gar keine Manns-Perſon kenne, die
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/50>, abgerufen am 21.11.2024.
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