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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.

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sonst noch hundert garstige Nahmen darin.
Der Teufel besaß (wie sie glaubt) mich und
alle ihre Anverwandten, um sie zu der ge-
fahrlichen Unterredung zu nöthigen. Jhr
Fehler ist ein Schluß des Schicksals.

Warum bekümmert sie sich denn darüber? Jm
Unglück ist sie am schönsten und am grös-
sesten!
und dennoch danckte sie es dem so schlecht,
der sie schön und groß gemacht hat.

Jn einem andern Briefe bin ich bestimmt,
(so gottlos ich auch bin) ihr Herr und
Ober-Haupt zu seyn.
Das hoffe ich.

Sie nimmt das zurück, was sie in ihrem vori-
gen Briefe wider mich geschrieben hatte. Mein
Betragen gegen mein Rosen-Knöspgen; der Vor-
schlag von dem Hause der Frau Fretchville, mein
Versprechen, in Sinclairs Hause zu bleiben;
meine gute Haushaltung; meine Gestalt; meine
gantze Art; sind lauter Gründe mich zu wählen,
und keinesweges von mir zu flüchten. Wie freue
ich mich, wenn sich solche Mädchens nicht in mich
finden können, die Graß wachsen hören.

Allein mein Zaudern und Tändeln ist
unerträglich.
Sollen die Mädchens allein zau-
dern und tändeln? Den Mädchens habe ich es
zu dancken, daß ich diese Kunst auch verstehe.
So lehrte der Eisen-Kopf, Carl der Zwölfte,
den Moscowitischen Czar, wie er ihn überwinden
sollte, da er wider die Grund-Sätze seiner Vor-
fahren einen langen Krieg mit den Moscowitern
führete.

Die



ſonſt noch hundert garſtige Nahmen darin.
Der Teufel beſaß (wie ſie glaubt) mich und
alle ihre Anverwandten, um ſie zu der ge-
fahrlichen Unterredung zu noͤthigen. Jhr
Fehler iſt ein Schluß des Schickſals.

Warum bekuͤmmert ſie ſich denn daruͤber? Jm
Ungluͤck iſt ſie am ſchoͤnſten und am groͤſ-
ſeſten!
und dennoch danckte ſie es dem ſo ſchlecht,
der ſie ſchoͤn und groß gemacht hat.

Jn einem andern Briefe bin ich beſtimmt,
(ſo gottlos ich auch bin) ihr Herr und
Ober-Haupt zu ſeyn.
Das hoffe ich.

Sie nimmt das zuruͤck, was ſie in ihrem vori-
gen Briefe wider mich geſchrieben hatte. Mein
Betragen gegen mein Roſen-Knoͤſpgen; der Vor-
ſchlag von dem Hauſe der Frau Fretchville, mein
Verſprechen, in Sinclairs Hauſe zu bleiben;
meine gute Haushaltung; meine Geſtalt; meine
gantze Art; ſind lauter Gruͤnde mich zu waͤhlen,
und keinesweges von mir zu fluͤchten. Wie freue
ich mich, wenn ſich ſolche Maͤdchens nicht in mich
finden koͤnnen, die Graß wachſen hoͤren.

Allein mein Zaudern und Taͤndeln iſt
unertraͤglich.
Sollen die Maͤdchens allein zau-
dern und taͤndeln? Den Maͤdchens habe ich es
zu dancken, daß ich dieſe Kunſt auch verſtehe.
So lehrte der Eiſen-Kopf, Carl der Zwoͤlfte,
den Moſcowitiſchen Czar, wie er ihn uͤberwinden
ſollte, da er wider die Grund-Saͤtze ſeiner Vor-
fahren einen langen Krieg mit den Moſcowitern
fuͤhrete.

Die
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[203/0209] ſonſt noch hundert garſtige Nahmen darin. Der Teufel beſaß (wie ſie glaubt) mich und alle ihre Anverwandten, um ſie zu der ge- fahrlichen Unterredung zu noͤthigen. Jhr Fehler iſt ein Schluß des Schickſals. Warum bekuͤmmert ſie ſich denn daruͤber? Jm Ungluͤck iſt ſie am ſchoͤnſten und am groͤſ- ſeſten! und dennoch danckte ſie es dem ſo ſchlecht, der ſie ſchoͤn und groß gemacht hat. Jn einem andern Briefe bin ich beſtimmt, (ſo gottlos ich auch bin) ihr Herr und Ober-Haupt zu ſeyn. Das hoffe ich. Sie nimmt das zuruͤck, was ſie in ihrem vori- gen Briefe wider mich geſchrieben hatte. Mein Betragen gegen mein Roſen-Knoͤſpgen; der Vor- ſchlag von dem Hauſe der Frau Fretchville, mein Verſprechen, in Sinclairs Hauſe zu bleiben; meine gute Haushaltung; meine Geſtalt; meine gantze Art; ſind lauter Gruͤnde mich zu waͤhlen, und keinesweges von mir zu fluͤchten. Wie freue ich mich, wenn ſich ſolche Maͤdchens nicht in mich finden koͤnnen, die Graß wachſen hoͤren. Allein mein Zaudern und Taͤndeln iſt unertraͤglich. Sollen die Maͤdchens allein zau- dern und taͤndeln? Den Maͤdchens habe ich es zu dancken, daß ich dieſe Kunſt auch verſtehe. So lehrte der Eiſen-Kopf, Carl der Zwoͤlfte, den Moſcowitiſchen Czar, wie er ihn uͤberwinden ſollte, da er wider die Grund-Saͤtze ſeiner Vor- fahren einen langen Krieg mit den Moſcowitern fuͤhrete. Die

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/209>, abgerufen am 23.11.2024.