andern Nahmen hat, als den meinigen: und daß unsere Mutter, Sinclair heißt. Jhr seliger Mann war Obrist-Lieutenant.
Hier folgen noch einige lächerliche Vorschriften: und darauf heißt es:
Dieses liebe Kind hat seines gleichen nicht, wenn es auf das Wissen ankommt: allein in der Uebung muß es von seiner ersten Kindheit an noch unerfahren seyn. Bis auf die Zeit, da die Fräulein mit mir bekannt ward, hat sie gewiß geglaubt, daß das lauter Erdichtungen wären, was sie in Büchern laß, und daß es keine solche Leute in der Welt gäbe, als sie auf den Montag an euch sehen wird. Jch werde mit Vergnügen bemercken, was für Augen sie über ihre Gesellschaft machen wird, wenn sie fin- det, daß ich der artigste unter dem gantzen Haufen bin.
Das sey genug von Verhaltungs-Befehlen für euch auf den bevorstehenden Montag.
Du bist schon wider neugierig. Du willst wis- sen, was hiebey mein Endzweck sey, und warum ich mich in Gefahr setze, es mit meinem lieben Kin- de zu verderben, und es von neuen voller Argwohn zu machen, nachdem wir einige ruhige Tage genos- sen haben? Jch will dich nicht ohne Antwort lassen, sonst zerbrichst du dir doch den Kopf nur vergeblich.
Die beyden Basen haben Zuspruch; also wird das Haus voll werden. Die Jungfer Partington, ein angenehmes, stilles, wohlgezogenes Mädchen, wird sich ungemein in meine Schöne verlieben, und wird ihre Freundschaft begehren. Sie wird sich
aus-
andern Nahmen hat, als den meinigen: und daß unſere Mutter, Sinclair heißt. Jhr ſeliger Mann war Obriſt-Lieutenant.
Hier folgen noch einige laͤcherliche Vorſchriften: und darauf heißt es:
Dieſes liebe Kind hat ſeines gleichen nicht, wenn es auf das Wiſſen ankommt: allein in der Uebung muß es von ſeiner erſten Kindheit an noch unerfahren ſeyn. Bis auf die Zeit, da die Fraͤulein mit mir bekannt ward, hat ſie gewiß geglaubt, daß das lauter Erdichtungen waͤren, was ſie in Buͤchern laß, und daß es keine ſolche Leute in der Welt gaͤbe, als ſie auf den Montag an euch ſehen wird. Jch werde mit Vergnuͤgen bemercken, was fuͤr Augen ſie uͤber ihre Geſellſchaft machen wird, wenn ſie fin- det, daß ich der artigſte unter dem gantzen Haufen bin.
Das ſey genug von Verhaltungs-Befehlen fuͤr euch auf den bevorſtehenden Montag.
Du biſt ſchon wider neugierig. Du willſt wiſ- ſen, was hiebey mein Endzweck ſey, und warum ich mich in Gefahr ſetze, es mit meinem lieben Kin- de zu verderben, und es von neuen voller Argwohn zu machen, nachdem wir einige ruhige Tage genoſ- ſen haben? Jch will dich nicht ohne Antwort laſſen, ſonſt zerbrichſt du dir doch den Kopf nur vergeblich.
Die beyden Baſen haben Zuſpruch; alſo wird das Haus voll werden. Die Jungfer Partington, ein angenehmes, ſtilles, wohlgezogenes Maͤdchen, wird ſich ungemein in meine Schoͤne verlieben, und wird ihre Freundſchaft begehren. Sie wird ſich
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andern Nahmen hat, als den meinigen: und daß
unſere Mutter, Sinclair heißt. Jhr ſeliger
Mann war Obriſt-Lieutenant.
Hier folgen noch einige laͤcherliche Vorſchriften: und
darauf heißt es:
Dieſes liebe Kind hat ſeines gleichen nicht, wenn
es auf das Wiſſen ankommt: allein in der Uebung
muß es von ſeiner erſten Kindheit an noch unerfahren
ſeyn. Bis auf die Zeit, da die Fraͤulein mit mir
bekannt ward, hat ſie gewiß geglaubt, daß das
lauter Erdichtungen waͤren, was ſie in Buͤchern
laß, und daß es keine ſolche Leute in der Welt gaͤbe,
als ſie auf den Montag an euch ſehen wird. Jch
werde mit Vergnuͤgen bemercken, was fuͤr Augen
ſie uͤber ihre Geſellſchaft machen wird, wenn ſie fin-
det, daß ich der artigſte unter dem gantzen Haufen
bin.
Das ſey genug von Verhaltungs-Befehlen fuͤr
euch auf den bevorſtehenden Montag.
Du biſt ſchon wider neugierig. Du willſt wiſ-
ſen, was hiebey mein Endzweck ſey, und warum
ich mich in Gefahr ſetze, es mit meinem lieben Kin-
de zu verderben, und es von neuen voller Argwohn
zu machen, nachdem wir einige ruhige Tage genoſ-
ſen haben? Jch will dich nicht ohne Antwort laſſen,
ſonſt zerbrichſt du dir doch den Kopf nur vergeblich.
Die beyden Baſen haben Zuſpruch; alſo wird
das Haus voll werden. Die Jungfer Partington,
ein angenehmes, ſtilles, wohlgezogenes Maͤdchen,
wird ſich ungemein in meine Schoͤne verlieben, und
wird ihre Freundſchaft begehren. Sie wird ſich
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/498>, abgerufen am 24.11.2024.
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