der Nacht mir zu der Ruhe dienen werden, die ich seit langer Zeit nicht genossen habe.
Cl. Harlowe.
Der zwey und dreißigste Brief Eine Fortsetzung des vorigen von Fräulein Cl. Harlowe.
Montags Morgens den 17. Aprill
Ob ich gleich späte zu Bette ging, so ist mir doch wenig Schlaf in die Augen gekommen: so viel ich dem Schlaaf gute Worte gebe, so ist er doch unversohnlich und will mein Freund nicht wer- den: Jch hoffe, meine eben so unversöhnlichen An- verwanten zu Harlowe-Burg geniessen dieses an- genehme Geschenck der Nacht. Es würde eine Vergrösserung meiner Sünde seyn, wenn ich auch ihren Schlaaf durch das Andencken derselben störe- te. Wegen meines Bruders und meiner Schwester kann ich wol ausser Sorgen seyn.
Herr Lovelace, der eben so früh aufzustehen pflegt, als ich, kam des Morgens um sechs Uhr zu mir in den Garten. Nachdem er mir einen gu- ten Morgen gewünscht hatte, bat er mich unsere gestrige Unterredung fortzusetzen. Wir hätten zu- letzt von Wohnungen in London geredet.
Mich dünckt, sie thaten deswegen einen Vor- schlag, Herr Lovelace.
Ja Fräulein: allein es war ein Haus, das ih- nen schwerlich gefallen konnte, ob sie gleich ein sehr
will-
der Nacht mir zu der Ruhe dienen werden, die ich ſeit langer Zeit nicht genoſſen habe.
Cl. Harlowe.
Der zwey und dreißigſte Brief Eine Fortſetzung des vorigen von Fraͤulein Cl. Harlowe.
Montags Morgens den 17. Aprill
Ob ich gleich ſpaͤte zu Bette ging, ſo iſt mir doch wenig Schlaf in die Augen gekommen: ſo viel ich dem Schlaaf gute Worte gebe, ſo iſt er doch unverſohnlich und will mein Freund nicht wer- den: Jch hoffe, meine eben ſo unverſoͤhnlichen An- verwanten zu Harlowe-Burg genieſſen dieſes an- genehme Geſchenck der Nacht. Es wuͤrde eine Vergroͤſſerung meiner Suͤnde ſeyn, wenn ich auch ihren Schlaaf durch das Andencken derſelben ſtoͤre- te. Wegen meines Bruders und meiner Schweſter kann ich wol auſſer Sorgen ſeyn.
Herr Lovelace, der eben ſo fruͤh aufzuſtehen pflegt, als ich, kam des Morgens um ſechs Uhr zu mir in den Garten. Nachdem er mir einen gu- ten Morgen gewuͤnſcht hatte, bat er mich unſere geſtrige Unterredung fortzuſetzen. Wir haͤtten zu- letzt von Wohnungen in London geredet.
Mich duͤnckt, ſie thaten deswegen einen Vor- ſchlag, Herr Lovelace.
Ja Fraͤulein: allein es war ein Haus, das ih- nen ſchwerlich gefallen konnte, ob ſie gleich ein ſehr
will-
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der Nacht mir zu der Ruhe dienen werden, die ich
ſeit langer Zeit nicht genoſſen habe.
Cl. Harlowe.
Der zwey und dreißigſte Brief
Eine Fortſetzung des vorigen von Fraͤulein Cl.
Harlowe.
Montags Morgens den 17. Aprill
Ob ich gleich ſpaͤte zu Bette ging, ſo iſt mir doch
wenig Schlaf in die Augen gekommen: ſo
viel ich dem Schlaaf gute Worte gebe, ſo iſt er doch
unverſohnlich und will mein Freund nicht wer-
den: Jch hoffe, meine eben ſo unverſoͤhnlichen An-
verwanten zu Harlowe-Burg genieſſen dieſes an-
genehme Geſchenck der Nacht. Es wuͤrde eine
Vergroͤſſerung meiner Suͤnde ſeyn, wenn ich auch
ihren Schlaaf durch das Andencken derſelben ſtoͤre-
te. Wegen meines Bruders und meiner Schweſter
kann ich wol auſſer Sorgen ſeyn.
Herr Lovelace, der eben ſo fruͤh aufzuſtehen
pflegt, als ich, kam des Morgens um ſechs Uhr
zu mir in den Garten. Nachdem er mir einen gu-
ten Morgen gewuͤnſcht hatte, bat er mich unſere
geſtrige Unterredung fortzuſetzen. Wir haͤtten zu-
letzt von Wohnungen in London geredet.
Mich duͤnckt, ſie thaten deswegen einen Vor-
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Ja Fraͤulein: allein es war ein Haus, das ih-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/283>, abgerufen am 24.11.2024.
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