So sagen sie denn, was sie auf dem Hertzen ha- ben. Jch kann es ja billigen oder abschlagen, wie ich es nöthig finde.
Jch muß erst mehr Muth haben, das zu sagen, was ich auf dem Hertzen habe. (Dencken Sie ein- mahl, Herr Lovelace muß mehr Muth haben!) Jch will unterdessen den Vorschlag thun, der ihnen vielleicht angenehm seyn möchte. Wie? wenn sie nach der Lady Elisabeth reiseten, und einen Um- weg durch Windsor nähmen.
Warum denn durch Windsor?
Es ist ein angenehmer Ort! Es liegt nicht allzu weit von Berck, von Oxford, von London! Es liegt nahe bey den Gütern der Lady Elisabeth. Diese hat ihre Güter nahe bey Oxford, und der Lord M. hält sich in der Grafschaft Berck auf. So bald sie belieben, können sie nach London reisen: oder ich kann mich dahin begeben, wenn sie zu Windsor bleiben wollen. Wir sind alsdenn auf allen Fall doch nicht gar zu weit von einander, wenn die Jhrigen von neuen Krieg im Sinne haben sollten.
Dieser Vorschlag gefiel mir: allein (sagte ich) mein eintziger Zweiffel sey dieser, daß ich mich gar zu weit von der Fräulein Howe entfernen würde. Jch wünschte so nahe bey Jhnen zu seyn, daß ein Bote den Weg in 2. oder 3. Stunden endigen könnte.
Er antwortete, wenn ich einen bessern Ort wüßte, als Windsor, oder der näher bey der Fräu lein Howe wäre, so käme es blos auf meinen Be
feh
So ſagen ſie denn, was ſie auf dem Hertzen ha- ben. Jch kann es ja billigen oder abſchlagen, wie ich es noͤthig finde.
Jch muß erſt mehr Muth haben, das zu ſagen, was ich auf dem Hertzen habe. (Dencken Sie ein- mahl, Herr Lovelace muß mehr Muth haben!) Jch will unterdeſſen den Vorſchlag thun, der ihnen vielleicht angenehm ſeyn moͤchte. Wie? wenn ſie nach der Lady Eliſabeth reiſeten, und einen Um- weg durch Windſor naͤhmen.
Warum denn durch Windſor?
Es iſt ein angenehmer Ort! Es liegt nicht allzu weit von Berck, von Oxford, von London! Es liegt nahe bey den Guͤtern der Lady Eliſabeth. Dieſe hat ihre Guͤter nahe bey Oxford, und der Lord M. haͤlt ſich in der Grafſchaft Berck auf. So bald ſie belieben, koͤnnen ſie nach London reiſen: oder ich kann mich dahin begeben, wenn ſie zu Windſor bleiben wollen. Wir ſind alsdenn auf allen Fall doch nicht gar zu weit von einander, wenn die Jhrigen von neuen Krieg im Sinne haben ſollten.
Dieſer Vorſchlag gefiel mir: allein (ſagte ich) mein eintziger Zweiffel ſey dieſer, daß ich mich gar zu weit von der Fraͤulein Howe entfernen wuͤrde. Jch wuͤnſchte ſo nahe bey Jhnen zu ſeyn, daß ein Bote den Weg in 2. oder 3. Stunden endigen koͤnnte.
Er antwortete, wenn ich einen beſſern Ort wuͤßte, als Windſor, oder der naͤher bey der Fraͤu lein Howe waͤre, ſo kaͤme es blos auf meinen Be
feh
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0226"n="212"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>So ſagen ſie denn, was ſie auf dem Hertzen ha-<lb/>
ben. Jch kann es ja billigen oder abſchlagen, wie<lb/>
ich es noͤthig finde.</p><lb/><p>Jch muß erſt mehr Muth haben, das zu ſagen,<lb/>
was ich auf dem Hertzen habe. (Dencken Sie ein-<lb/>
mahl, Herr <hirendition="#fr">Lovelace</hi> muß mehr Muth haben!)<lb/>
Jch will unterdeſſen den Vorſchlag thun, der ihnen<lb/>
vielleicht angenehm ſeyn moͤchte. Wie? wenn ſie<lb/>
nach der Lady <hirendition="#fr">Eliſabeth</hi> reiſeten, und einen Um-<lb/>
weg durch <hirendition="#fr">Windſor</hi> naͤhmen.</p><lb/><p>Warum denn durch <hirendition="#fr">Windſor?</hi></p><lb/><p>Es iſt ein angenehmer Ort! Es liegt nicht allzu<lb/>
weit von <hirendition="#fr">Berck,</hi> von <hirendition="#fr">Oxford,</hi> von <hirendition="#fr">London!</hi> Es<lb/>
liegt nahe bey den Guͤtern der Lady <hirendition="#fr">Eliſabeth.</hi><lb/>
Dieſe hat ihre Guͤter nahe bey <hirendition="#fr">Oxford,</hi> und der<lb/>
Lord M. haͤlt ſich in der Grafſchaft <hirendition="#fr">Berck</hi> auf. So<lb/>
bald ſie belieben, koͤnnen ſie nach <hirendition="#fr">London</hi> reiſen:<lb/>
oder ich kann mich dahin begeben, wenn ſie zu<lb/><hirendition="#fr">Windſor</hi> bleiben wollen. Wir ſind alsdenn auf<lb/>
allen Fall doch nicht gar zu weit von einander, wenn<lb/>
die Jhrigen von neuen Krieg im Sinne haben<lb/>ſollten.</p><lb/><p>Dieſer Vorſchlag gefiel mir: allein (ſagte ich)<lb/>
mein eintziger Zweiffel ſey dieſer, daß ich mich gar<lb/>
zu weit von der Fraͤulein <hirendition="#fr">Howe</hi> entfernen wuͤrde.<lb/>
Jch wuͤnſchte ſo nahe bey Jhnen zu ſeyn, daß ein<lb/>
Bote den Weg in 2. oder 3. Stunden endigen<lb/>
koͤnnte.</p><lb/><p>Er antwortete, wenn ich einen beſſern Ort<lb/>
wuͤßte, als <hirendition="#fr">Windſor,</hi> oder der naͤher bey der Fraͤu<lb/>
lein <hirendition="#fr">Howe</hi> waͤre, ſo kaͤme es blos auf meinen Be<lb/><fwplace="bottom"type="catch">feh</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[212/0226]
So ſagen ſie denn, was ſie auf dem Hertzen ha-
ben. Jch kann es ja billigen oder abſchlagen, wie
ich es noͤthig finde.
Jch muß erſt mehr Muth haben, das zu ſagen,
was ich auf dem Hertzen habe. (Dencken Sie ein-
mahl, Herr Lovelace muß mehr Muth haben!)
Jch will unterdeſſen den Vorſchlag thun, der ihnen
vielleicht angenehm ſeyn moͤchte. Wie? wenn ſie
nach der Lady Eliſabeth reiſeten, und einen Um-
weg durch Windſor naͤhmen.
Warum denn durch Windſor?
Es iſt ein angenehmer Ort! Es liegt nicht allzu
weit von Berck, von Oxford, von London! Es
liegt nahe bey den Guͤtern der Lady Eliſabeth.
Dieſe hat ihre Guͤter nahe bey Oxford, und der
Lord M. haͤlt ſich in der Grafſchaft Berck auf. So
bald ſie belieben, koͤnnen ſie nach London reiſen:
oder ich kann mich dahin begeben, wenn ſie zu
Windſor bleiben wollen. Wir ſind alsdenn auf
allen Fall doch nicht gar zu weit von einander, wenn
die Jhrigen von neuen Krieg im Sinne haben
ſollten.
Dieſer Vorſchlag gefiel mir: allein (ſagte ich)
mein eintziger Zweiffel ſey dieſer, daß ich mich gar
zu weit von der Fraͤulein Howe entfernen wuͤrde.
Jch wuͤnſchte ſo nahe bey Jhnen zu ſeyn, daß ein
Bote den Weg in 2. oder 3. Stunden endigen
koͤnnte.
Er antwortete, wenn ich einen beſſern Ort
wuͤßte, als Windſor, oder der naͤher bey der Fraͤu
lein Howe waͤre, ſo kaͤme es blos auf meinen Be
feh
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/226>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.