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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

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Die Geschichte
um alle Heimlichkeiten meines Bruders und
meiner Schwester zu wissen.

Fräulein Hervey kam nochmahls herauf, und
foderte eine kleine Dinten-Bouteille, die sie in
meinem Closet gesehen hatten. Jch gab sie ihr,
ohne mich darauf zu bedencken. Wenn sie gar
keinen Verdacht auf mich haben, daß ich schrei-
ben möchte, so werden sie mir vielleicht erlauben
länger hier im Hause zu bleiben, als sonst ge-
schehen seyn würde.

Jn solchen Umständen befinde ich mich jetzt.
Alle meine Hoffnung beruhet lediglich auf der
Gütigkeit Jhrer Frau Mutter. Jch weiß nicht
was ich nicht thun wollte, diese zu erlangen:
denn wer weiß was mir zunächst bevorstehet?



Der drey und dreißigste Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe/ an Fräulein
Howe.

Eben komme ich wieder zurück, nachdem ich
meinen vorigen Brief und die Brieffe von
Herrn Lovelace für Sie hingelegt habe, die Sie
noch nicht haben. Jch finde meinen langen
Brief noch: Sie werden also beyde auf einmahl
bekommen.

Jch

Die Geſchichte
um alle Heimlichkeiten meines Bruders und
meiner Schweſter zu wiſſen.

Fraͤulein Hervey kam nochmahls herauf, und
foderte eine kleine Dinten-Bouteille, die ſie in
meinem Cloſet geſehen hatten. Jch gab ſie ihr,
ohne mich darauf zu bedencken. Wenn ſie gar
keinen Verdacht auf mich haben, daß ich ſchrei-
ben moͤchte, ſo werden ſie mir vielleicht erlauben
laͤnger hier im Hauſe zu bleiben, als ſonſt ge-
ſchehen ſeyn wuͤrde.

Jn ſolchen Umſtaͤnden befinde ich mich jetzt.
Alle meine Hoffnung beruhet lediglich auf der
Guͤtigkeit Jhrer Frau Mutter. Jch weiß nicht
was ich nicht thun wollte, dieſe zu erlangen:
denn wer weiß was mir zunaͤchſt bevorſtehet?



Der drey und dreißigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe/ an Fraͤulein
Howe.

Eben komme ich wieder zuruͤck, nachdem ich
meinen vorigen Brief und die Brieffe von
Herrn Lovelace fuͤr Sie hingelegt habe, die Sie
noch nicht haben. Jch finde meinen langen
Brief noch: Sie werden alſo beyde auf einmahl
bekommen.

Jch
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[376/0382] Die Geſchichte um alle Heimlichkeiten meines Bruders und meiner Schweſter zu wiſſen. Fraͤulein Hervey kam nochmahls herauf, und foderte eine kleine Dinten-Bouteille, die ſie in meinem Cloſet geſehen hatten. Jch gab ſie ihr, ohne mich darauf zu bedencken. Wenn ſie gar keinen Verdacht auf mich haben, daß ich ſchrei- ben moͤchte, ſo werden ſie mir vielleicht erlauben laͤnger hier im Hauſe zu bleiben, als ſonſt ge- ſchehen ſeyn wuͤrde. Jn ſolchen Umſtaͤnden befinde ich mich jetzt. Alle meine Hoffnung beruhet lediglich auf der Guͤtigkeit Jhrer Frau Mutter. Jch weiß nicht was ich nicht thun wollte, dieſe zu erlangen: denn wer weiß was mir zunaͤchſt bevorſtehet? Der drey und dreißigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe/ an Fraͤulein Howe. Mittwochens Nachmittags um 4. Uhr. Eben komme ich wieder zuruͤck, nachdem ich meinen vorigen Brief und die Brieffe von Herrn Lovelace fuͤr Sie hingelegt habe, die Sie noch nicht haben. Jch finde meinen langen Brief noch: Sie werden alſo beyde auf einmahl bekommen. Jch

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/382>, abgerufen am 22.11.2024.