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Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

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Tebel holmer wenn mir meine Frau Mutter kein
Geld geschickt/ ich wäre noch nicht wieder loß. Nun
will ich auch der Tebel hohlmer nicht mehr rei-
sen/ sondern bey meiner Frau Mutter bleiben und die
Zeit weil ich lebe mit faulen Tagen zubringen.
(sie-
het sich um)
Wo ist denn nun ihr Hauß? kömmt mir
doch ber Tebel holmer alles so fremde in Plißine vor/
doch hier wird es seyn/ ich sehe es an den Schilde/
ich will anpochen und hören/ ob sie mich auch kennen
werden.
(pocht an) holla! holla!
Scena IV.
Ursil. kömmt heraus.
Urs. Was wolt ihr?
Schelm. Glück zu junges Mensch!
Urs. Helff euch GOtt/ ich kan euch nichts ge-
ben/ ihr seyd ein junger starcker Flegel ihr könnet
wohl arbeiten
(gehet wieder hinein.)
Schelm. Der Tebel holmer/ die Köchin sahe
mich gar vor einen Bettler an. Sapperment!
bin ich denn so unkäntbar worden? ich will es
noch einmal versuchen/ vielleicht hat sie mich zu
vor nicht recht gesehen.
(pocht an.)
Scena V.
Schlampampe kömmt heraus.

Ihr Leute wenn man allen wolte geben/ es sind ih-
rer heute wohl hundert schon da gewesen. Ihr müs-
set zum Allmosen Herrn gehn.

Schelm.
Tebel holmer wenn mir meine Frau Mutter kein
Geld geſchickt/ ich waͤre noch nicht wieder loß. Nun
will ich auch der Tebel hohlmer nicht mehr rei-
ſen/ ſondern bey meiner Frau Mutter bleiben und die
Zeit weil ich lebe mit faulen Tagen zubringen.
(ſie-
het ſich um)
Wo iſt denn nun ihr Hauß? koͤmmt mir
doch ber Tebel holmer alles ſo fremde in Plißine vor/
doch hier wird es ſeyn/ ich ſehe es an den Schilde/
ich will anpochen und hoͤren/ ob ſie mich auch kennen
werden.
(pocht an) holla! holla!
Scena IV.
Urſil. koͤmmt heraus.
Urſ. Was wolt ihr?
Schelm. Gluͤck zu junges Menſch!
Urſ. Helff euch GOtt/ ich kan euch nichts ge-
ben/ ihr ſeyd ein junger ſtarcker Flegel ihr koͤnnet
wohl arbeiten
(gehet wieder hinein.)
Schelm. Der Tebel holmer/ die Koͤchin ſahe
mich gar vor einen Bettler an. Sapperment!
bin ich denn ſo unkaͤntbar worden? ich will es
noch einmal verſuchen/ vielleicht hat ſie mich zu
vor nicht recht geſehen.
(pocht an.)
Scena V.
Schlampampe koͤm̃t heraus.

Ihr Leute wenn man allen wolte geben/ es ſind ih-
rer heute wohl hundert ſchon da geweſen. Ihr muͤſ-
ſet zum Allmoſen Herrn gehn.

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[43/0055] Tebel holmer wenn mir meine Frau Mutter kein Geld geſchickt/ ich waͤre noch nicht wieder loß. Nun will ich auch der Tebel hohlmer nicht mehr rei- ſen/ ſondern bey meiner Frau Mutter bleiben und die Zeit weil ich lebe mit faulen Tagen zubringen. (ſie- het ſich um) Wo iſt denn nun ihr Hauß? koͤmmt mir doch ber Tebel holmer alles ſo fremde in Plißine vor/ doch hier wird es ſeyn/ ich ſehe es an den Schilde/ ich will anpochen und hoͤren/ ob ſie mich auch kennen werden. (pocht an) holla! holla! Scena IV. Urſil. koͤmmt heraus. Urſ. Was wolt ihr? Schelm. Gluͤck zu junges Menſch! Urſ. Helff euch GOtt/ ich kan euch nichts ge- ben/ ihr ſeyd ein junger ſtarcker Flegel ihr koͤnnet wohl arbeiten (gehet wieder hinein.) Schelm. Der Tebel holmer/ die Koͤchin ſahe mich gar vor einen Bettler an. Sapperment! bin ich denn ſo unkaͤntbar worden? ich will es noch einmal verſuchen/ vielleicht hat ſie mich zu vor nicht recht geſehen. (pocht an.) Scena V. Schlampampe koͤm̃t heraus. Ihr Leute wenn man allen wolte geben/ es ſind ih- rer heute wohl hundert ſchon da geweſen. Ihr muͤſ- ſet zum Allmoſen Herrn gehn. Schelm.

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Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/55>, abgerufen am 28.11.2024.