Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
eine Flasche Wein zu sie/ so liessen sie mir sagen: ich
möchte doch ein wenig zu sie kommen.
Urs. Ach ist er der Herr/ der den Wein hat her-
geschickt.
Cleand. Ja Mädgen der bin ich.
Urs. Ich kans ihnen nicht sagen wie sie ihn gelo-
bet haben. Die Mutter und die Töchter haben
wohl zehnmahl des Herrn seine Gesundheit getrun-
cken.
Cleand. Ist das möglich?
Ursil. Es ist fürwahr wahr.
Cleand. Ich habe dergleichen gethan/ aber kan
man nicht vor sie kommen?
Urs. Der Herr spatziere nur mit mir herein es
wird ihnen recht lieb seyn.
Cleand. Gehet voran junges Mensch/ ich will
euch folgen.
Urs. Er beliebe nur voran zu spatziren.
Cleand. Ich weiß ja nicht wo ich zu gehen soll?
Ursil. Nun so beliebe er mir zu folgen.
Cleand. Ich folge euch/ und soltet ihr mich auch
gleich in des Frauenzimmers Bette führen.
(gehen ab.)
Scena XI.
Edward/ Fidele.
Edward. So hat sie den Herrn Bruder schon
die Stube auffgekündiget?

Fidel.
eine Flaſche Wein zu ſie/ ſo lieſſen ſie mir ſagen: ich
moͤchte doch ein wenig zu ſie kommen.
Urſ. Ach iſt er der Herr/ der den Wein hat her-
geſchickt.
Cleand. Ja Maͤdgen der bin ich.
Urſ. Ich kans ihnen nicht ſagen wie ſie ihn gelo-
bet haben. Die Mutter und die Toͤchter haben
wohl zehnmahl des Herrn ſeine Geſundheit getrun-
cken.
Cleand. Iſt das moͤglich?
Urſil. Es iſt fuͤrwahr wahr.
Cleand. Ich habe dergleichen gethan/ aber kan
man nicht vor ſie kommen?
Urſ. Der Herr ſpatziere nur mit mir herein es
wird ihnen recht lieb ſeyn.
Cleand. Gehet voran junges Menſch/ ich will
euch folgen.
Urſ. Er beliebe nur voran zu ſpatziren.
Cleand. Ich weiß ja nicht wo ich zu gehen ſoll?
Urſil. Nun ſo beliebe er mir zu folgen.
Cleand. Ich folge euch/ und ſoltet ihr mich auch
gleich in des Frauenzim̃ers Bette fuͤhren.
(gehen ab.)
Scena XI.
Edward/ Fidele.
Edward. So hat ſie den Herrn Bruder ſchon
die Stube auffgekuͤndiget?

Fidel.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#CLE">
            <p><pb facs="#f0046" n="34"/>
eine Fla&#x017F;che Wein zu &#x017F;ie/ &#x017F;o lie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie mir &#x017F;agen: ich<lb/>
mo&#x0364;chte doch ein wenig zu &#x017F;ie kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Ach i&#x017F;t er der Herr/ der den Wein hat her-<lb/>
ge&#x017F;chickt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p>Ja Ma&#x0364;dgen der bin ich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Ich kans ihnen nicht &#x017F;agen wie &#x017F;ie ihn gelo-<lb/>
bet haben. Die Mutter und die To&#x0364;chter haben<lb/>
wohl zehnmahl des Herrn &#x017F;eine Ge&#x017F;undheit getrun-<lb/>
cken.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p>I&#x017F;t das mo&#x0364;glich?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;il.</hi> </speaker>
            <p>Es i&#x017F;t fu&#x0364;rwahr wahr.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p>Ich habe dergleichen gethan/ aber kan<lb/>
man nicht vor &#x017F;ie kommen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Der Herr &#x017F;patziere nur mit mir herein es<lb/>
wird ihnen recht lieb &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p><choice><sic>Gehetvoran</sic><corr>Gehet voran</corr></choice> junges Men&#x017F;ch/ ich will<lb/>
euch folgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;.</hi> </speaker>
            <p>Er beliebe nur voran zu &#x017F;patziren.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p>Ich weiß ja nicht wo ich zu gehen &#x017F;oll?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;il.</hi> </speaker>
            <p>Nun &#x017F;o beliebe er mir zu folgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p>Ich folge euch/ und &#x017F;oltet ihr mich auch<lb/>
gleich in des Frauenzim&#x0303;ers Bette fu&#x0364;hren.</p>
            <stage>(gehen ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Scena</hi> XI.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Edward/ Fidele.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>So hat &#x017F;ie den Herrn Bruder &#x017F;chon<lb/>
die Stube auffgeku&#x0364;ndiget?</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Fidel.</fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0046] eine Flaſche Wein zu ſie/ ſo lieſſen ſie mir ſagen: ich moͤchte doch ein wenig zu ſie kommen. Urſ. Ach iſt er der Herr/ der den Wein hat her- geſchickt. Cleand. Ja Maͤdgen der bin ich. Urſ. Ich kans ihnen nicht ſagen wie ſie ihn gelo- bet haben. Die Mutter und die Toͤchter haben wohl zehnmahl des Herrn ſeine Geſundheit getrun- cken. Cleand. Iſt das moͤglich? Urſil. Es iſt fuͤrwahr wahr. Cleand. Ich habe dergleichen gethan/ aber kan man nicht vor ſie kommen? Urſ. Der Herr ſpatziere nur mit mir herein es wird ihnen recht lieb ſeyn. Cleand. Gehet voran junges Menſch/ ich will euch folgen. Urſ. Er beliebe nur voran zu ſpatziren. Cleand. Ich weiß ja nicht wo ich zu gehen ſoll? Urſil. Nun ſo beliebe er mir zu folgen. Cleand. Ich folge euch/ und ſoltet ihr mich auch gleich in des Frauenzim̃ers Bette fuͤhren. (gehen ab.) Scena XI. Edward/ Fidele. Edward. So hat ſie den Herrn Bruder ſchon die Stube auffgekuͤndiget? Fidel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/46
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/46>, abgerufen am 27.04.2024.