Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
lassen/ und absonderlich/ wenn ihr die
Historie mit den Hasen-schiessen auf der
grossen Eiche beweisen könnet.
Marod. Das muß mein Cammer-Rath hier
mit guten Gewissen/ wenn es verlanget
wird/ eydlich aussagen.
Sylvest. Und wenns der Herr Graf mit den
Rephüner-schiessen/ auf der Weide mir
auch nicht gläuben will/ so kanst du mirs
eben auch beschweren.
Marod. Ja/ hertzlich gerne/ wenns verlangt
wird.
Fortunatus. Das wäre doch viel/ wenn dieses
wahr wäre.
Marod. Ey wenn ich doch nur damahls gut
Zündkeaut hätte auff der Pfanne ge-
habt/ es hätte mir wohl kein Fuchs weit
springen sollen. So bald ich aber in
des Herrn Grafens Dienste kommen
werde/ so will ich mir schon gut Pulver
zulegen/ das fix loß brennet.
Fortunatus. Nicht allein gut Pulver/ sondern ihr
müßt euch auch auf tüchtigen Haasen-
Schroot befleißigen/ denn es giebt in
meines Herrn seiner Grafschafft er-
schrecklich viel Haasen.
Sylvest. Ey wir wollen sie schon wegputzen/
denn auff meine Büchse kan ich mich so
gut verlassen/ als wie der Bock auff sei-
ne Hörner.
Marod. Und mit meiner hier/ will ich mit
Willen auch wohl keinen Schuß ver-
feh-
A 5
laſſen/ und abſonderlich/ wenn ihr die
Hiſtorie mit den Haſen-ſchieſſen auf der
groſſen Eiche beweiſen koͤnnet.
Marod. Das muß mein Cammer-Rath hier
mit guten Gewiſſen/ wenn es verlanget
wird/ eydlich ausſagen.
Sylveſt. Und wenns der Herr Graf mit den
Rephuͤner-ſchieſſen/ auf der Weide miꝛ
auch nicht glaͤuben will/ ſo kanſt du mirs
eben auch beſchweren.
Marod. Ja/ hertzlich gerne/ wenns verlangt
wird.
Fortunatus. Das waͤre doch viel/ wenn dieſes
wahr waͤre.
Marod. Ey wenn ich doch nur damahls gut
Zuͤndkeaut haͤtte auff der Pfanne ge-
habt/ es haͤtte mir wohl kein Fuchs weit
ſpringen ſollen. So bald ich aber in
des Herrn Grafens Dienſte kommen
werde/ ſo will ich mir ſchon gut Pulver
zulegen/ das fix loß brennet.
Fortunatus. Nicht allein gut Pulver/ ſondern ihr
muͤßt euch auch auf tuͤchtigen Haaſen-
Schroot befleißigen/ denn es giebt in
meines Herrn ſeiner Grafſchafft er-
ſchrecklich viel Haaſen.
Sylveſt. Ey wir wollen ſie ſchon wegputzen/
denn auff meine Buͤchſe kan ich mich ſo
gut verlaſſen/ als wie der Bock auff ſei-
ne Hoͤrner.
Marod. Und mit meiner hier/ will ich mit
Willen auch wohl keinen Schuß ver-
feh-
A 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#FOR">
            <p><pb facs="#f0016" n="9"/>
la&#x017F;&#x017F;en/ und ab&#x017F;onderlich/ wenn ihr die<lb/>
Hi&#x017F;torie mit den Ha&#x017F;en-&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en auf der<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Eiche bewei&#x017F;en ko&#x0364;nnet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Marod.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Das muß mein Cammer-Rath hier<lb/>
mit guten Gewi&#x017F;&#x017F;en/ wenn es verlanget<lb/>
wird/ eydlich aus&#x017F;agen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SYL">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Sylve&#x017F;t.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Und wenns der Herr Graf mit den<lb/>
Rephu&#x0364;ner-&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ auf der Weide mi&#xA75B;<lb/>
auch nicht gla&#x0364;uben will/ &#x017F;o kan&#x017F;t du mirs<lb/>
eben auch be&#x017F;chweren.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Marod.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ja/ hertzlich gerne/ wenns verlangt<lb/>
wird.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortunatus.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Das wa&#x0364;re doch viel/ wenn die&#x017F;es<lb/>
wahr wa&#x0364;re.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Marod.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ey wenn ich doch nur damahls gut<lb/>
Zu&#x0364;ndkeaut ha&#x0364;tte auff der Pfanne ge-<lb/>
habt/ es ha&#x0364;tte mir wohl kein Fuchs weit<lb/>
&#x017F;pringen &#x017F;ollen. So bald ich aber in<lb/>
des Herrn Grafens Dien&#x017F;te kommen<lb/>
werde/ &#x017F;o will ich mir &#x017F;chon gut Pulver<lb/>
zulegen/ das fix loß brennet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortunatus.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Nicht allein gut Pulver/ &#x017F;ondern ihr<lb/>
mu&#x0364;ßt euch auch auf tu&#x0364;chtigen Haa&#x017F;en-<lb/>
Schroot befleißigen/ denn es giebt in<lb/>
meines Herrn &#x017F;einer Graf&#x017F;chafft er-<lb/>
&#x017F;chrecklich viel Haa&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SYL">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Sylve&#x017F;t.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ey wir wollen &#x017F;ie &#x017F;chon wegputzen/<lb/>
denn auff meine Bu&#x0364;ch&#x017F;e kan ich mich &#x017F;o<lb/>
gut verla&#x017F;&#x017F;en/ als wie der Bock auff &#x017F;ei-<lb/>
ne Ho&#x0364;rner.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Marod.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Und mit meiner hier/ will ich mit<lb/>
Willen auch wohl keinen Schuß ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">feh-</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0016] laſſen/ und abſonderlich/ wenn ihr die Hiſtorie mit den Haſen-ſchieſſen auf der groſſen Eiche beweiſen koͤnnet. Marod. Das muß mein Cammer-Rath hier mit guten Gewiſſen/ wenn es verlanget wird/ eydlich ausſagen. Sylveſt. Und wenns der Herr Graf mit den Rephuͤner-ſchieſſen/ auf der Weide miꝛ auch nicht glaͤuben will/ ſo kanſt du mirs eben auch beſchweren. Marod. Ja/ hertzlich gerne/ wenns verlangt wird. Fortunatus. Das waͤre doch viel/ wenn dieſes wahr waͤre. Marod. Ey wenn ich doch nur damahls gut Zuͤndkeaut haͤtte auff der Pfanne ge- habt/ es haͤtte mir wohl kein Fuchs weit ſpringen ſollen. So bald ich aber in des Herrn Grafens Dienſte kommen werde/ ſo will ich mir ſchon gut Pulver zulegen/ das fix loß brennet. Fortunatus. Nicht allein gut Pulver/ ſondern ihr muͤßt euch auch auf tuͤchtigen Haaſen- Schroot befleißigen/ denn es giebt in meines Herrn ſeiner Grafſchafft er- ſchrecklich viel Haaſen. Sylveſt. Ey wir wollen ſie ſchon wegputzen/ denn auff meine Buͤchſe kan ich mich ſo gut verlaſſen/ als wie der Bock auff ſei- ne Hoͤrner. Marod. Und mit meiner hier/ will ich mit Willen auch wohl keinen Schuß ver- feh- A 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/16
Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/16>, abgerufen am 23.11.2024.