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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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die andre gehn konte, dem Anscheine nach blos
zu wechselseitigen Besuchen. Man aß ausserhalb
aus Baumrinden, die ins Wasser tauchten.

Nachdem der Christinische König und seine
Söhne diese neue Gattung von Wesen untersucht
genug hatten, begaben sie sich wieder weg. Vic-
torin wolte die Biberinsel sogleich verlassen, ohne
irgend einen Bewohner zu entführen, weil er, in
Rücksicht der Rauhigkeit des Himmelsstrichs, der
Armuth und Hinfälligkeit dieser kleinen Menschen
an der Möglichkeit eine Gemeinschaft mit ihnen zu
unterhalten zweifelte; er befürchtete sogar, daß die
Weggeführten unterwegens sterben möchten. Aber
Alexander stelte dagegen vor, daß man doch sehn
solte, ob die eines natürlichen Todes gestorbenen
Bibermenschen nicht Häute hinterliessen, die einen
Gegenstand des Handels abgeben könten; da diese
Zwerge keine Kriege führten? etc. Er wuste seine
Sache so gut vorzutragen, daß sein Vater ihm
die Erlaubnis gab, vier der iüngsten zu nehmen
und sie in einem Fluge auf die Christininsel zu
schaffen: er wolte mit dem ältesten Sohne indeß
einige andere Jnseln besehn, die sie von ferne be-
merkt hatten. Jn zwei Tagen erreichte Alexan-
der die Christiueninsel und anderthalb Tag wandt'
er zur Rückreise an. Dort setzt' er seine Biber-
menschen ab, empfahl sie mit zwei Worten dem
gewöhnlichen Lehrer der Thier-Menschen, umarmte
seine Gattin und Kinder, besuchte seine Mutter und
kehrte nach dem bestimmten Sammelplatze zurück.

Zehn-
d. fl. Mensch. O



die andre gehn konte, dem Anſcheine nach blos
zu wechſelſeitigen Beſuchen. Man aß auſſerhalb
aus Baumrinden, die ins Waſſer tauchten.

Nachdem der Chriſtiniſche Koͤnig und ſeine
Soͤhne dieſe neue Gattung von Weſen unterſucht
genug hatten, begaben ſie ſich wieder weg. Vic-
torin wolte die Biberinſel ſogleich verlaſſen, ohne
irgend einen Bewohner zu entfuͤhren, weil er, in
Ruͤckſicht der Rauhigkeit des Himmelsſtrichs, der
Armuth und Hinfaͤlligkeit dieſer kleinen Menſchen
an der Moͤglichkeit eine Gemeinſchaft mit ihnen zu
unterhalten zweifelte; er befuͤrchtete ſogar, daß die
Weggefuͤhrten unterwegens ſterben moͤchten. Aber
Alexander ſtelte dagegen vor, daß man doch ſehn
ſolte, ob die eines natuͤrlichen Todes geſtorbenen
Bibermenſchen nicht Haͤute hinterlieſſen, die einen
Gegenſtand des Handels abgeben koͤnten; da dieſe
Zwerge keine Kriege fuͤhrten? ꝛc. Er wuſte ſeine
Sache ſo gut vorzutragen, daß ſein Vater ihm
die Erlaubnis gab, vier der iuͤngſten zu nehmen
und ſie in einem Fluge auf die Chriſtininſel zu
ſchaffen: er wolte mit dem aͤlteſten Sohne indeß
einige andere Jnſeln beſehn, die ſie von ferne be-
merkt hatten. Jn zwei Tagen erreichte Alexan-
der die Chriſtiueninſel und anderthalb Tag wandt’
er zur Ruͤckreiſe an. Dort ſetzt’ er ſeine Biber-
menſchen ab, empfahl ſie mit zwei Worten dem
gewoͤhnlichen Lehrer der Thier-Menſchen, umarmte
ſeine Gattin und Kinder, beſuchte ſeine Mutter und
kehrte nach dem beſtimmten Sammelplatze zuruͤck.

Zehn-
d. fl. Menſch. O
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[209/0217] die andre gehn konte, dem Anſcheine nach blos zu wechſelſeitigen Beſuchen. Man aß auſſerhalb aus Baumrinden, die ins Waſſer tauchten. Nachdem der Chriſtiniſche Koͤnig und ſeine Soͤhne dieſe neue Gattung von Weſen unterſucht genug hatten, begaben ſie ſich wieder weg. Vic- torin wolte die Biberinſel ſogleich verlaſſen, ohne irgend einen Bewohner zu entfuͤhren, weil er, in Ruͤckſicht der Rauhigkeit des Himmelsſtrichs, der Armuth und Hinfaͤlligkeit dieſer kleinen Menſchen an der Moͤglichkeit eine Gemeinſchaft mit ihnen zu unterhalten zweifelte; er befuͤrchtete ſogar, daß die Weggefuͤhrten unterwegens ſterben moͤchten. Aber Alexander ſtelte dagegen vor, daß man doch ſehn ſolte, ob die eines natuͤrlichen Todes geſtorbenen Bibermenſchen nicht Haͤute hinterlieſſen, die einen Gegenſtand des Handels abgeben koͤnten; da dieſe Zwerge keine Kriege fuͤhrten? ꝛc. Er wuſte ſeine Sache ſo gut vorzutragen, daß ſein Vater ihm die Erlaubnis gab, vier der iuͤngſten zu nehmen und ſie in einem Fluge auf die Chriſtininſel zu ſchaffen: er wolte mit dem aͤlteſten Sohne indeß einige andere Jnſeln beſehn, die ſie von ferne be- merkt hatten. Jn zwei Tagen erreichte Alexan- der die Chriſtiueninſel und anderthalb Tag wandt’ er zur Ruͤckreiſe an. Dort ſetzt’ er ſeine Biber- menſchen ab, empfahl ſie mit zwei Worten dem gewoͤhnlichen Lehrer der Thier-Menſchen, umarmte ſeine Gattin und Kinder, beſuchte ſeine Mutter und kehrte nach dem beſtimmten Sammelplatze zuruͤck. Zehn- d. fl. Menſch. O

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/217>, abgerufen am 25.11.2024.