ten ihre Körbe in einer unzugänglichen Grotte, die sie von einigen kleinen Jagaln reinigten, und wo sie die Nacht hinbrachten.
Den andern Morgen gingen sie mit tüchtigen Säbeln und Pistolen versehn auf die Jagd. Sie er- legten etliche Vögel, kochten sie in einem mitgebrach- ten Gefäße, und tranken die Brühe davon, welche sie sehr stärkte, und wodurch sie ihren Zwieback zu ersparen suchten. Auch fanden sie eine Art von Brodfrucht, der Kastanie ähnlich im Geschmacke: diese sammleten sie, nachdem sie von der Unschädlich- keit derselben, dadurch, daß sie den Thieren solche zu fressen gegeben, sich überzeugt hatten.
Mit jedem Tag wagten sie mehr, und gingen immer etwas tiefer hinein, indem sie sorgfältig Zei- chen an die Bäume machten, ihre Grotte wieder zu finden. Die Jagals schonten sie nicht, sondern töd- teten sie mit ihren Säbeln, von den übrigen Thie- ren, erlasen sie sich nur die nothwendigsten. End- lich am achten oder zehnten Tage ihres Aufenthalts auf dieser Jnsel fanden sie einen gebahnten Weg. Sie verfolgten ihn, horchten aber bey jedem Schrit- te. Er führte sie zu einem Springwasser, umlagert von einer unzähligen Menge unbekannter Thiere, die bey ihrem Anblick eine staunenvolle Bewegung mach- ten, doch ohne zu fliehen. Sie verfolgten diesen Weg, überzeugt daß menschliche Wohnungen nicht weit seyn könnten, und bald kamen sie an dessen Ende. Es war eine Grotte, mit Zweigen von Bäumen und mit groben behauenen Steinen verschlossen. Sie
blick-
ten ihre Koͤrbe in einer unzugaͤnglichen Grotte, die ſie von einigen kleinen Jagaln reinigten, und wo ſie die Nacht hinbrachten.
Den andern Morgen gingen ſie mit tuͤchtigen Saͤbeln und Piſtolen verſehn auf die Jagd. Sie er- legten etliche Voͤgel, kochten ſie in einem mitgebrach- ten Gefaͤße, und tranken die Bruͤhe davon, welche ſie ſehr ſtaͤrkte, und wodurch ſie ihren Zwieback zu erſparen ſuchten. Auch fanden ſie eine Art von Brodfrucht, der Kaſtanie aͤhnlich im Geſchmacke: dieſe ſammleten ſie, nachdem ſie von der Unſchaͤdlich- keit derſelben, dadurch, daß ſie den Thieren ſolche zu freſſen gegeben, ſich uͤberzeugt hatten.
Mit jedem Tag wagten ſie mehr, und gingen immer etwas tiefer hinein, indem ſie ſorgfaͤltig Zei- chen an die Baͤume machten, ihre Grotte wieder zu finden. Die Jagals ſchonten ſie nicht, ſondern toͤd- teten ſie mit ihren Saͤbeln, von den uͤbrigen Thie- ren, erlaſen ſie ſich nur die nothwendigſten. End- lich am achten oder zehnten Tage ihres Aufenthalts auf dieſer Jnſel fanden ſie einen gebahnten Weg. Sie verfolgten ihn, horchten aber bey jedem Schrit- te. Er fuͤhrte ſie zu einem Springwaſſer, umlagert von einer unzaͤhligen Menge unbekannter Thiere, die bey ihrem Anblick eine ſtaunenvolle Bewegung mach- ten, doch ohne zu fliehen. Sie verfolgten dieſen Weg, uͤberzeugt daß menſchliche Wohnungen nicht weit ſeyn koͤnnten, und bald kamen ſie an deſſen Ende. Es war eine Grotte, mit Zweigen von Baͤumen und mit groben behauenen Steinen verſchloſſen. Sie
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ten ihre Koͤrbe in einer unzugaͤnglichen Grotte, die
ſie von einigen kleinen Jagaln reinigten, und wo ſie
die Nacht hinbrachten.
Den andern Morgen gingen ſie mit tuͤchtigen
Saͤbeln und Piſtolen verſehn auf die Jagd. Sie er-
legten etliche Voͤgel, kochten ſie in einem mitgebrach-
ten Gefaͤße, und tranken die Bruͤhe davon, welche
ſie ſehr ſtaͤrkte, und wodurch ſie ihren Zwieback zu
erſparen ſuchten. Auch fanden ſie eine Art von
Brodfrucht, der Kaſtanie aͤhnlich im Geſchmacke:
dieſe ſammleten ſie, nachdem ſie von der Unſchaͤdlich-
keit derſelben, dadurch, daß ſie den Thieren ſolche zu
freſſen gegeben, ſich uͤberzeugt hatten.
Mit jedem Tag wagten ſie mehr, und gingen
immer etwas tiefer hinein, indem ſie ſorgfaͤltig Zei-
chen an die Baͤume machten, ihre Grotte wieder zu
finden. Die Jagals ſchonten ſie nicht, ſondern toͤd-
teten ſie mit ihren Saͤbeln, von den uͤbrigen Thie-
ren, erlaſen ſie ſich nur die nothwendigſten. End-
lich am achten oder zehnten Tage ihres Aufenthalts
auf dieſer Jnſel fanden ſie einen gebahnten Weg.
Sie verfolgten ihn, horchten aber bey jedem Schrit-
te. Er fuͤhrte ſie zu einem Springwaſſer, umlagert
von einer unzaͤhligen Menge unbekannter Thiere, die
bey ihrem Anblick eine ſtaunenvolle Bewegung mach-
ten, doch ohne zu fliehen. Sie verfolgten dieſen
Weg, uͤberzeugt daß menſchliche Wohnungen nicht
weit ſeyn koͤnnten, und bald kamen ſie an deſſen Ende.
Es war eine Grotte, mit Zweigen von Baͤumen und
mit groben behauenen Steinen verſchloſſen. Sie
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/126>, abgerufen am 23.11.2024.
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