Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.nen in Trauer versetzenden Zwiste wegführte: nur ein fünf bis sechs von diesen Herrn, Engländern, Teutschen, Portugiesen und Moskowitern etc. dürft' ich auf den unbesteiglichen Berg versetzen; so würden die übrigen nichts gegen das Verbot des fliegenden Mannes zu unternehmen wagen. "Du hast Recht mein Sohn! dieser Vorschlag "Vor einigen Tagen setzt' ich zum Zeitvertreib "Sind dies Menschen die ich in Bereitschaft se- sen,
nen in Trauer verſetzenden Zwiſte wegfuͤhrte: nur ein fuͤnf bis ſechs von dieſen Herrn, Englaͤndern, Teutſchen, Portugieſen und Moskowitern ꝛc. duͤrft’ ich auf den unbeſteiglichen Berg verſetzen; ſo wuͤrden die uͤbrigen nichts gegen das Verbot des fliegenden Mannes zu unternehmen wagen. „Du haſt Recht mein Sohn! dieſer Vorſchlag „Vor einigen Tagen ſetzt’ ich zum Zeitvertreib „Sind dies Menſchen die ich in Bereitſchaft ſe- ſen,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0115" n="107"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> nen in Trauer verſetzenden Zwiſte wegfuͤhrte: nur<lb/> ein fuͤnf bis ſechs von dieſen Herrn, Englaͤndern,<lb/> Teutſchen, Portugieſen und Moskowitern ꝛc. duͤrft’<lb/> ich auf den unbeſteiglichen Berg verſetzen; ſo wuͤrden<lb/> die uͤbrigen nichts gegen das Verbot des fliegenden<lb/> Mannes zu unternehmen wagen.</p><lb/> <p>„Du haſt Recht mein Sohn! dieſer Vorſchlag<lb/> iſt beſſer als des Abt Saintpierre und ſelbſt des J. J.<lb/> Rouſſeau ſeiner; dies iſt das wahre Mittel einen allge-<lb/> meinen Frieden zu Wege zu bringen.‟</p><lb/> <p>„Vor einigen Tagen ſetzt’ ich zum Zeitvertreib<lb/> eine Anrede auf, die ich an die beyden Armeen, be-<lb/> reit zum Gefechte, halten wolte: Jch glaube, daß ſie<lb/> unterſtuͤtzt von einer glaͤnzenden That auf vorhin er-<lb/> waͤhnte Art groſſen Eindruck machen wuͤrde.‟</p><lb/> <p>„Sind dies Menſchen die ich in Bereitſchaft ſe-<lb/> he einander zu zernichten? Nein! nein! das koͤnnen<lb/> keine Menſchen ſeyn. Er, dies mit Vernunft begab-<lb/> te Weſen betruͤgt, vertheidigt und erklaͤrt ſich durch<lb/> dieſelbe. Der Loͤwe, der Tieger allein, deren Blut<lb/> von ſtetem Gallenfieb<supplied>er</supplied> aufwallt, koͤnnen nur dann<lb/> ihre Rechte vertheidigen, wenn einer den andern zer-<lb/> fleiſcht; aber der Menſch, das Bild der Gottheit be-<lb/> dient ſich anderer Mittel … Nein, was ich ſehe,<lb/> ſind keine Menſchen, Unſinnige ſind es. O ihr Tho-<lb/> ren, hoͤrt mich, hoͤrt den fliegenden Mann, der euch<lb/> mit einem Hagel von Steinen vertilgen und eure un-<lb/> ſinnigen Anfuͤhrer vernichten kann; hoͤrt mich ihr<lb/> Thoren! zwanzig, dreyſſigtauſend von euch werden<lb/> fallen im Gefechte, und wenn der Tod ſie hingeriſ-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſen,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0115]
nen in Trauer verſetzenden Zwiſte wegfuͤhrte: nur
ein fuͤnf bis ſechs von dieſen Herrn, Englaͤndern,
Teutſchen, Portugieſen und Moskowitern ꝛc. duͤrft’
ich auf den unbeſteiglichen Berg verſetzen; ſo wuͤrden
die uͤbrigen nichts gegen das Verbot des fliegenden
Mannes zu unternehmen wagen.
„Du haſt Recht mein Sohn! dieſer Vorſchlag
iſt beſſer als des Abt Saintpierre und ſelbſt des J. J.
Rouſſeau ſeiner; dies iſt das wahre Mittel einen allge-
meinen Frieden zu Wege zu bringen.‟
„Vor einigen Tagen ſetzt’ ich zum Zeitvertreib
eine Anrede auf, die ich an die beyden Armeen, be-
reit zum Gefechte, halten wolte: Jch glaube, daß ſie
unterſtuͤtzt von einer glaͤnzenden That auf vorhin er-
waͤhnte Art groſſen Eindruck machen wuͤrde.‟
„Sind dies Menſchen die ich in Bereitſchaft ſe-
he einander zu zernichten? Nein! nein! das koͤnnen
keine Menſchen ſeyn. Er, dies mit Vernunft begab-
te Weſen betruͤgt, vertheidigt und erklaͤrt ſich durch
dieſelbe. Der Loͤwe, der Tieger allein, deren Blut
von ſtetem Gallenfieber aufwallt, koͤnnen nur dann
ihre Rechte vertheidigen, wenn einer den andern zer-
fleiſcht; aber der Menſch, das Bild der Gottheit be-
dient ſich anderer Mittel … Nein, was ich ſehe,
ſind keine Menſchen, Unſinnige ſind es. O ihr Tho-
ren, hoͤrt mich, hoͤrt den fliegenden Mann, der euch
mit einem Hagel von Steinen vertilgen und eure un-
ſinnigen Anfuͤhrer vernichten kann; hoͤrt mich ihr
Thoren! zwanzig, dreyſſigtauſend von euch werden
fallen im Gefechte, und wenn der Tod ſie hingeriſ-
ſen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |