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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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ren werde/ und ists folglich eine Glaubens-Wahrheit/ daß die Pforten der Höllen durch die Abgötterey die Römische Kirche und ihren Päbstischen Glaubens-Felsen werden überwältigen: wie solte man dann vernünfftig zweifflen können/ das diese Prophezeyung bey der so vielfältigen Römischen Abgötterey noch nicht habe ihren Anfang genommen? oder wie kan man sich vernünfftig einbilden/ daß noch eine andere Abgötterey in Rom/ und in die Römische Kirche solte zukünfftiger Zeit eingeführt werden/ als die/ so jetzt die Römische Kirche hat überschwämmet? dann gesetzet/ die Evangelischen sollten einsmahls zu Rom den Meister spielen/ so würden selbige ja keine Abgötterey daselbsten einführen: als welche auf die Abschaffung der Römischen Abgötterey immer treiben. Von anderen nenen und unbekannten Heyden aber ist es keines weges zu vermuhten/ daß selbige zu Rom ihre Götzen werden aufstellen: Wäre also der wohl ein liederlicher Waghals/ und Verschwender seiner Seelen/ so nicht wollte allhier in so wichtiger Sache das Sicherste spielen/ und bey zeiten folgen den Raht des Engels Apoc. 18. v. 4. Gehet aus von Babylon mein Volck/ und werdet nicht theilhafftig ihrer Sünden.

XI. Wann schon die Römische Kirche einsmahls wird vom wahren Glauben zur Abgötterey abweichen: so muß man dannoch den Catholischen Glauben Römisch/ und den Römischen Glauben Catholisch nennen: aus Ursachen/ weilen der Catholische Glaube einsmahls Römisch/ und der Römische Glaube einmahls Catholisch gewesen ist: gleich wie man des Abends bey untergang der Sonnen die Demmerung des Lichts oder die dunckele Abens-Zeit/ da das Licht sich zum Untergang neiget/ den Tag zu nennen pflegt: wann schon der Sonnenschein ist abgewichen: also redet Adamus Burghaber controv. 18.

Antwort. So nennet dann auch alle Huren Jungfrauen/ weilen sie einsmahls Jungfrauen gewesen seyn/ wann der Glantz ihrer Jungfrauschafft schon längst ist untergangen und erloschen.

XII. Christus spricht: Luc. 18. v. 8. Das zu den letzten Zeiten/ wann er kommen wird / es so schlecht werde zugehen/ das er kaum werde Glauben finden auf Erden/ und folgens wird zur Zeit der Ankunfft Christi seyn ein gar geringet Hauffe der Rechtgläubigen. Wann dann schon endlich die Römische Kirch und Glaube (wie aus dem Göttlichen Wort zu glauben stehet) solle gäntzlich zu Grund sincken/ und der Evangelische Glaube die Oberhand nehmen / so folget doch nicht/ das wegen der grossen Menge der Evangelischen/ ihre Kirche die wahre Kirch seyn werde.

Antwort. Nicht alle so sich eusserlich zu dem Evangelischen Hauffen bekennen/ seynd innerlich für GOTT bewehrte Christen/ ob schon dann CHristus sich beklagt wegen der geringen Anzahl der Rechtgläubigen: und aber der Evangelische Hauffe groß seyen wird: so folget nur daraus das unter dem grossen Evangelischen Hauffen auch Schein-Christen sich befinden werden/ keines weges aber/ daß die Evangelische nicht seyn werde die wahre Kirche.

XIII. Der Christliche Glaube und Kirche ist einig: nun aber ist die Evangelische Kirche nicht einig: dann sie ist in viele Secten zertrennet/ derowegen ist sie nicht die wahre Kirche.

Antwort. Alle rechtschaffene Evangelische seynd einig: dann ein anders ists/ wann man redet von denjenigen/ so in dem wahren Grund die Einigkeit des Glaubens/ und Einhelligkeit des Evangelii erhalten: ein

ren werde/ und ists folglich eine Glaubens-Wahrheit/ daß die Pforten der Höllen durch die Abgötterey die Römische Kirche und ihren Päbstischen Glaubens-Felsen werden überwältigen: wie solte man dann vernünfftig zweifflen können/ das diese Prophezeyung bey der so vielfältigen Römischen Abgötterey noch nicht habe ihren Anfang genommen? oder wie kan man sich vernünfftig einbilden/ daß noch eine andere Abgötterey in Rom/ und in die Römische Kirche solte zukünfftiger Zeit eingeführt werden/ als die/ so jetzt die Römische Kirche hat überschwämmet? dann gesetzet/ die Evangelischen sollten einsmahls zu Rom den Meister spielen/ so würden selbige ja keine Abgötterey daselbsten einführen: als welche auf die Abschaffung der Römischen Abgötterey immer treiben. Von anderen nenen und unbekannten Heyden aber ist es keines weges zu vermuhten/ daß selbige zu Rom ihre Götzen werden aufstellen: Wäre also der wohl ein liederlicher Waghals/ und Verschwender seiner Seelen/ so nicht wollte allhier in so wichtiger Sache das Sicherste spielen/ und bey zeiten folgen den Raht des Engels Apoc. 18. v. 4. Gehet aus von Babylon mein Volck/ und werdet nicht theilhafftig ihrer Sünden.

XI. Wann schon die Römische Kirche einsmahls wird vom wahren Glauben zur Abgötterey abweichen: so muß man dannoch den Catholischen Glauben Römisch/ und den Römischen Glauben Catholisch nennen: aus Ursachen/ weilen der Catholische Glaube einsmahls Römisch/ und der Römische Glaube einmahls Catholisch gewesen ist: gleich wie man des Abends bey untergang der Sonnen die Demmerung des Lichts oder die dunckele Abens-Zeit/ da das Licht sich zum Untergang neiget/ den Tag zu nennen pflegt: wann schon der Sonnenschein ist abgewichen: also redet Adamus Burghaber controv. 18.

Antwort. So nennet dann auch alle Huren Jungfrauen/ weilen sie einsmahls Jungfrauen gewesen seyn/ wann der Glantz ihrer Jungfrauschafft schon längst ist untergangen und erloschen.

XII. Christus spricht: Luc. 18. v. 8. Das zu den letzten Zeiten/ wann er kommen wird / es so schlecht werde zugehen/ das er kaum werde Glauben finden auf Erden/ und folgens wird zur Zeit der Ankunfft Christi seyn ein gar geringet Hauffe der Rechtgläubigen. Wann dann schon endlich die Römische Kirch und Glaube (wie aus dem Göttlichen Wort zu glauben stehet) solle gäntzlich zu Grund sincken/ und der Evangelische Glaube die Oberhand nehmen / so folget doch nicht/ das wegen der grossen Menge der Evangelischen/ ihre Kirche die wahre Kirch seyn werde.

Antwort. Nicht alle so sich eusserlich zu dem Evangelischen Hauffen bekennen/ seynd innerlich für GOTT bewehrte Christen/ ob schon dann CHristus sich beklagt wegen der geringen Anzahl der Rechtgläubigen: und aber der Evangelische Hauffe groß seyen wird: so folget nur daraus das unter dem grossen Evangelischen Hauffen auch Schein-Christen sich befinden werden/ keines weges aber/ daß die Evangelische nicht seyn werde die wahre Kirche.

XIII. Der Christliche Glaube und Kirche ist einig: nun aber ist die Evangelische Kirche nicht einig: dann sie ist in viele Secten zertrennet/ derowegen ist sie nicht die wahre Kirche.

Antwort. Alle rechtschaffene Evangelische seynd einig: dann ein anders ists/ wann man redet von denjenigen/ so in dem wahren Grund die Einigkeit des Glaubens/ und Einhelligkeit des Evangelii erhalten: ein

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        <p>Antwort. So nennet dann auch alle Huren Jungfrauen/ weilen sie einsmahls Jungfrauen            gewesen seyn/ wann der Glantz ihrer Jungfrauschafft schon längst ist untergangen und            erloschen.</p>
        <p>XII. Christus spricht: Luc. 18. v. 8. Das zu den letzten Zeiten/ wann er kommen wird /            es so schlecht werde zugehen/ das er kaum werde Glauben finden auf Erden/ und folgens            wird zur Zeit der Ankunfft Christi seyn ein gar geringet Hauffe der Rechtgläubigen. Wann            dann schon endlich die Römische Kirch und Glaube (wie aus dem Göttlichen Wort zu glauben            stehet) solle gäntzlich zu Grund sincken/ und der Evangelische Glaube die Oberhand nehmen           / so folget doch nicht/ das wegen der grossen Menge der Evangelischen/ ihre Kirche die            wahre Kirch seyn werde.</p>
        <p>Antwort. Nicht alle so sich eusserlich zu dem Evangelischen Hauffen bekennen/ seynd            innerlich für GOTT bewehrte Christen/ ob schon dann CHristus sich beklagt wegen der            geringen Anzahl der Rechtgläubigen: und aber der Evangelische Hauffe groß seyen wird: so            folget nur daraus das unter dem grossen Evangelischen Hauffen auch Schein-Christen sich            befinden werden/ keines weges aber/ daß die Evangelische nicht seyn werde die wahre            Kirche.</p>
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        <p>Antwort. Alle rechtschaffene Evangelische seynd einig: dann ein anders ists/ wann man            redet von denjenigen/ so in dem wahren Grund die Einigkeit des Glaubens/ und            Einhelligkeit des Evangelii erhalten: ein
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[10/0030] ren werde/ und ists folglich eine Glaubens-Wahrheit/ daß die Pforten der Höllen durch die Abgötterey die Römische Kirche und ihren Päbstischen Glaubens-Felsen werden überwältigen: wie solte man dann vernünfftig zweifflen können/ das diese Prophezeyung bey der so vielfältigen Römischen Abgötterey noch nicht habe ihren Anfang genommen? oder wie kan man sich vernünfftig einbilden/ daß noch eine andere Abgötterey in Rom/ und in die Römische Kirche solte zukünfftiger Zeit eingeführt werden/ als die/ so jetzt die Römische Kirche hat überschwämmet? dann gesetzet/ die Evangelischen sollten einsmahls zu Rom den Meister spielen/ so würden selbige ja keine Abgötterey daselbsten einführen: als welche auf die Abschaffung der Römischen Abgötterey immer treiben. Von anderen nenen und unbekannten Heyden aber ist es keines weges zu vermuhten/ daß selbige zu Rom ihre Götzen werden aufstellen: Wäre also der wohl ein liederlicher Waghals/ und Verschwender seiner Seelen/ so nicht wollte allhier in so wichtiger Sache das Sicherste spielen/ und bey zeiten folgen den Raht des Engels Apoc. 18. v. 4. Gehet aus von Babylon mein Volck/ und werdet nicht theilhafftig ihrer Sünden. XI. Wann schon die Römische Kirche einsmahls wird vom wahren Glauben zur Abgötterey abweichen: so muß man dannoch den Catholischen Glauben Römisch/ und den Römischen Glauben Catholisch nennen: aus Ursachen/ weilen der Catholische Glaube einsmahls Römisch/ und der Römische Glaube einmahls Catholisch gewesen ist: gleich wie man des Abends bey untergang der Sonnen die Demmerung des Lichts oder die dunckele Abens-Zeit/ da das Licht sich zum Untergang neiget/ den Tag zu nennen pflegt: wann schon der Sonnenschein ist abgewichen: also redet Adamus Burghaber controv. 18. Antwort. So nennet dann auch alle Huren Jungfrauen/ weilen sie einsmahls Jungfrauen gewesen seyn/ wann der Glantz ihrer Jungfrauschafft schon längst ist untergangen und erloschen. XII. Christus spricht: Luc. 18. v. 8. Das zu den letzten Zeiten/ wann er kommen wird / es so schlecht werde zugehen/ das er kaum werde Glauben finden auf Erden/ und folgens wird zur Zeit der Ankunfft Christi seyn ein gar geringet Hauffe der Rechtgläubigen. Wann dann schon endlich die Römische Kirch und Glaube (wie aus dem Göttlichen Wort zu glauben stehet) solle gäntzlich zu Grund sincken/ und der Evangelische Glaube die Oberhand nehmen / so folget doch nicht/ das wegen der grossen Menge der Evangelischen/ ihre Kirche die wahre Kirch seyn werde. Antwort. Nicht alle so sich eusserlich zu dem Evangelischen Hauffen bekennen/ seynd innerlich für GOTT bewehrte Christen/ ob schon dann CHristus sich beklagt wegen der geringen Anzahl der Rechtgläubigen: und aber der Evangelische Hauffe groß seyen wird: so folget nur daraus das unter dem grossen Evangelischen Hauffen auch Schein-Christen sich befinden werden/ keines weges aber/ daß die Evangelische nicht seyn werde die wahre Kirche. XIII. Der Christliche Glaube und Kirche ist einig: nun aber ist die Evangelische Kirche nicht einig: dann sie ist in viele Secten zertrennet/ derowegen ist sie nicht die wahre Kirche. Antwort. Alle rechtschaffene Evangelische seynd einig: dann ein anders ists/ wann man redet von denjenigen/ so in dem wahren Grund die Einigkeit des Glaubens/ und Einhelligkeit des Evangelii erhalten: ein

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/30>, abgerufen am 24.11.2024.