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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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ten GOttes beschuldigen? GOtt ist hie der da gerecht machet/ wer will verdammen? Christus ist hie/ der da gestorben ist. Item So haben wir demnach Friede mit GOtt/ Rom. 5. v. I. dan Christus hat ausgetilget die Handschrifft/ so wider uns war / Coloss. 2. v. 14.

Fünfftens: Auch wird der H. Geist darum in der Glaubigen Hertzen ausgegossen/ daß Er sie tröste/ stärcke und erhalte in gewisser Zuversicht der Gnaden GOttes/ und Vergebung der Sünden; drum spricht S. Paulus: Ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen/ daß ihr euch abermahl förchten müsset: sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen / durch welchen wir ruffen Abba lieber Vater: Derselbige Geist gibt Zeugnüß unserem Geist / daß wir GOttes Kinder seyn Rom. 8. v. 15. Item GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Forcht: sondern der Krafft/ und der Liebe/ und der Zucht/ 2. Tim. I. v. 7. Und daran erkennen wir/ daß wir in Ihm bleiben/ und er in uns/ daß er uns von seinem Geist gegeben hat/ I. Joh. 4. v. 13. Item Durch welchen ihr auch/ die ihr glaubet/ versiegelt worden seyd mit dem H. Geist der Verheissung/ welcher ist das Pfand unsers Erbes/ Eph. I. v. 13. Item Ihr seyd mit dem H. Geist GOttes versiegelt auff den Tag der Erlösung / Eph. 4. v. 30.

Sechstens: So seynd auch die Sacramenten als Gnaden-Siegel zu diesem End eingesetzet / daß sie unsre Hertzen wegen der Gnaden GOttes versichern/ unsren schwachen Glauben stärcken/ und dem Zweiffel wehren sollen. Daher wird die Beschneidung genennet ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens Rom. 4. v. II. Und die Tauffe ein Bund eines guten Gewissens I. Pet. 3. v. 21. Und alle die getaufft seyn/ haben Christum/ und mit Christo die gewisse Zuversicht zur Himmlischen Erbschafft/ angezogen/ Gal. 3. v. 27. Auch wird uns in dem Abendmahl des HErrn gereichet das lebendig-machende Fleisch Christi/ als ein Pfand und Versicherung des ewigen Lebens/ auf daß wir das Leben haben in uns/ und werden darinnen versichert/ daß unsre Sünden durch den Tod und Blut Christi seyn versöhnet.

Siebendtens: Es wird auch der Zweiffel dißfals klärlich in der Heil. Schrifft verbotten. O ihr Kleinglaubigen/ spricht Christus Matt. 18. 14. Luc. 12. Marc. 9. Und S. Jacob spricht: Wer da zweiffelt/ ist gleich wie die Meers-woge/ die vom Winde getrieben und gewebt wird: solcher Mensch dencke nicht/ daß er etwas vom HErrn empfahen werde/ Iac. I. v. 6.

Achtens: Es werden auch etliche Exempel gewisser sonderbahrer Personen in H. Schrifft gerühmet/ und nahmhafftig gemacht/ welche nicht gezweiffelt haben: als das Exempel S. Pauli, welcher getröst sprechen und rühmen darff/ Er seye gewiß/ daß ihn nichts scheiden könne von der Liebe GOttes die in Christo JEsu ist unsrem HErrn/ Rom. 8. v. 38. Item Ich weiß/ daß ich nicht zu Schanden werde/ Phil. I. v. 20. Item Ich weiß/ an welchen ich glaube/ und bin gewiß/ daß er kan meine Beylage bewahren biß an jenem Tag/ 2. Tim. I. v. 12. Item es wird uns

ten GOttes beschuldigen? GOtt ist hie der da gerecht machet/ wer will verdammen? Christus ist hie/ der da gestorben ist. Item So haben wir demnach Friede mit GOtt/ Rom. 5. v. I. dan Christus hat ausgetilget die Handschrifft/ so wider uns war / Coloss. 2. v. 14.

Fünfftens: Auch wird der H. Geist darum in der Glaubigen Hertzen ausgegossen/ daß Er sie tröste/ stärcke und erhalte in gewisser Zuversicht der Gnaden GOttes/ und Vergebung der Sünden; drum spricht S. Paulus: Ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen/ daß ihr euch abermahl förchten müsset: sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen / durch welchen wir ruffen Abba lieber Vater: Derselbige Geist gibt Zeugnüß unserem Geist / daß wir GOttes Kinder seyn Rom. 8. v. 15. Item GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Forcht: sondern der Krafft/ und der Liebe/ und der Zucht/ 2. Tim. I. v. 7. Und daran erkennen wir/ daß wir in Ihm bleiben/ und er in uns/ daß er uns von seinem Geist gegeben hat/ I. Joh. 4. v. 13. Item Durch welchen ihr auch/ die ihr glaubet/ versiegelt worden seyd mit dem H. Geist der Verheissung/ welcher ist das Pfand unsers Erbes/ Eph. I. v. 13. Item Ihr seyd mit dem H. Geist GOttes versiegelt auff den Tag der Erlösung / Eph. 4. v. 30.

Sechstens: So seynd auch die Sacramenten als Gnaden-Siegel zu diesem End eingesetzet / daß sie unsre Hertzen wegen der Gnaden GOttes versichern/ unsren schwachen Glauben stärcken/ und dem Zweiffel wehren sollen. Daher wird die Beschneidung genennet ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens Rom. 4. v. II. Und die Tauffe ein Bund eines guten Gewissens I. Pet. 3. v. 21. Und alle die getaufft seyn/ haben Christum/ und mit Christo die gewisse Zuversicht zur Himmlischen Erbschafft/ angezogen/ Gal. 3. v. 27. Auch wird uns in dem Abendmahl des HErrn gereichet das lebendig-machende Fleisch Christi/ als ein Pfand und Versicherung des ewigen Lebens/ auf daß wir das Leben haben in uns/ und werden darinnen versichert/ daß unsre Sünden durch den Tod und Blut Christi seyn versöhnet.

Siebendtens: Es wird auch der Zweiffel dißfals klärlich in der Heil. Schrifft verbotten. O ihr Kleinglaubigen/ spricht Christus Matt. 18. 14. Luc. 12. Marc. 9. Und S. Jacob spricht: Wer da zweiffelt/ ist gleich wie die Meers-woge/ die vom Winde getrieben und gewebt wird: solcher Mensch dencke nicht/ daß er etwas vom HErrn empfahen werde/ Iac. I. v. 6.

Achtens: Es werden auch etliche Exempel gewisser sonderbahrer Personen in H. Schrifft gerühmet/ und nahmhafftig gemacht/ welche nicht gezweiffelt haben: als das Exempel S. Pauli, welcher getröst sprechen und rühmen darff/ Er seye gewiß/ daß ihn nichts scheiden könne von der Liebe GOttes die in Christo JEsu ist unsrem HErrn/ Rom. 8. v. 38. Item Ich weiß/ daß ich nicht zu Schanden werde/ Phil. I. v. 20. Item Ich weiß/ an welchen ich glaube/ und bin gewiß/ daß er kan meine Beylage bewahren biß an jenem Tag/ 2. Tim. I. v. 12. Item es wird uns

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        <p>Fünfftens: Auch wird der H. Geist darum in der Glaubigen Hertzen ausgegossen/ daß Er sie            tröste/ stärcke und erhalte in gewisser Zuversicht der Gnaden GOttes/ und Vergebung der            Sünden; drum spricht S. Paulus: Ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen/ daß            ihr euch abermahl förchten müsset: sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen /            durch welchen wir ruffen Abba lieber Vater: Derselbige Geist gibt Zeugnüß unserem Geist /            daß wir GOttes Kinder seyn Rom. 8. v. 15. Item GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der            Forcht: sondern der Krafft/ und der Liebe/ und der Zucht/ 2. Tim. I. v. 7. Und daran            erkennen wir/ daß wir in Ihm bleiben/ und er in uns/ daß er uns von seinem Geist            gegeben hat/ I. Joh. 4. v. 13. Item Durch welchen ihr auch/ die ihr glaubet/ versiegelt            worden seyd mit dem H. Geist der Verheissung/ welcher ist das Pfand unsers Erbes/ Eph.            I. v. 13. Item Ihr seyd mit dem H. Geist GOttes versiegelt auff den Tag der Erlösung /            Eph. 4. v. 30.</p>
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        <p>Siebendtens: Es wird auch der Zweiffel dißfals klärlich in der Heil. Schrifft verbotten.            O ihr Kleinglaubigen/ spricht Christus Matt. 18. 14. Luc. 12. Marc. 9. Und S. Jacob            spricht: Wer da zweiffelt/ ist gleich wie die Meers-woge/ die vom Winde getrieben und            gewebt wird: solcher Mensch dencke nicht/ daß er etwas vom HErrn empfahen werde/ Iac. I.            v. 6.</p>
        <p>Achtens: Es werden auch etliche Exempel gewisser sonderbahrer Personen in H. Schrifft            gerühmet/ und nahmhafftig gemacht/ welche nicht gezweiffelt haben: als das Exempel S.            Pauli, welcher getröst sprechen und rühmen darff/ Er seye gewiß/ daß ihn nichts scheiden            könne von der Liebe GOttes die in Christo JEsu ist unsrem HErrn/ Rom. 8. v. 38. Item Ich            weiß/ daß ich nicht zu Schanden werde/ Phil. I. v. 20. Item Ich weiß/ an welchen ich            glaube/ und bin gewiß/ daß er kan meine Beylage bewahren biß an jenem Tag/ 2. Tim. I.            v. 12. Item es wird uns
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[192/0212] ten GOttes beschuldigen? GOtt ist hie der da gerecht machet/ wer will verdammen? Christus ist hie/ der da gestorben ist. Item So haben wir demnach Friede mit GOtt/ Rom. 5. v. I. dan Christus hat ausgetilget die Handschrifft/ so wider uns war / Coloss. 2. v. 14. Fünfftens: Auch wird der H. Geist darum in der Glaubigen Hertzen ausgegossen/ daß Er sie tröste/ stärcke und erhalte in gewisser Zuversicht der Gnaden GOttes/ und Vergebung der Sünden; drum spricht S. Paulus: Ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen/ daß ihr euch abermahl förchten müsset: sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen / durch welchen wir ruffen Abba lieber Vater: Derselbige Geist gibt Zeugnüß unserem Geist / daß wir GOttes Kinder seyn Rom. 8. v. 15. Item GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Forcht: sondern der Krafft/ und der Liebe/ und der Zucht/ 2. Tim. I. v. 7. Und daran erkennen wir/ daß wir in Ihm bleiben/ und er in uns/ daß er uns von seinem Geist gegeben hat/ I. Joh. 4. v. 13. Item Durch welchen ihr auch/ die ihr glaubet/ versiegelt worden seyd mit dem H. Geist der Verheissung/ welcher ist das Pfand unsers Erbes/ Eph. I. v. 13. Item Ihr seyd mit dem H. Geist GOttes versiegelt auff den Tag der Erlösung / Eph. 4. v. 30. Sechstens: So seynd auch die Sacramenten als Gnaden-Siegel zu diesem End eingesetzet / daß sie unsre Hertzen wegen der Gnaden GOttes versichern/ unsren schwachen Glauben stärcken/ und dem Zweiffel wehren sollen. Daher wird die Beschneidung genennet ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens Rom. 4. v. II. Und die Tauffe ein Bund eines guten Gewissens I. Pet. 3. v. 21. Und alle die getaufft seyn/ haben Christum/ und mit Christo die gewisse Zuversicht zur Himmlischen Erbschafft/ angezogen/ Gal. 3. v. 27. Auch wird uns in dem Abendmahl des HErrn gereichet das lebendig-machende Fleisch Christi/ als ein Pfand und Versicherung des ewigen Lebens/ auf daß wir das Leben haben in uns/ und werden darinnen versichert/ daß unsre Sünden durch den Tod und Blut Christi seyn versöhnet. Siebendtens: Es wird auch der Zweiffel dißfals klärlich in der Heil. Schrifft verbotten. O ihr Kleinglaubigen/ spricht Christus Matt. 18. 14. Luc. 12. Marc. 9. Und S. Jacob spricht: Wer da zweiffelt/ ist gleich wie die Meers-woge/ die vom Winde getrieben und gewebt wird: solcher Mensch dencke nicht/ daß er etwas vom HErrn empfahen werde/ Iac. I. v. 6. Achtens: Es werden auch etliche Exempel gewisser sonderbahrer Personen in H. Schrifft gerühmet/ und nahmhafftig gemacht/ welche nicht gezweiffelt haben: als das Exempel S. Pauli, welcher getröst sprechen und rühmen darff/ Er seye gewiß/ daß ihn nichts scheiden könne von der Liebe GOttes die in Christo JEsu ist unsrem HErrn/ Rom. 8. v. 38. Item Ich weiß/ daß ich nicht zu Schanden werde/ Phil. I. v. 20. Item Ich weiß/ an welchen ich glaube/ und bin gewiß/ daß er kan meine Beylage bewahren biß an jenem Tag/ 2. Tim. I. v. 12. Item es wird uns

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/212>, abgerufen am 19.05.2024.